Das Leuchten der Energiewende

Graber Pulver Architekt:innen, Energiezentrale Josefstrasse, Zürich

Warum Energieversorgung politisch ist

Local Power

Naturnah Wohnen 

Shibukawa Eder Architects, Hirschfeld Bauplatz 1, Wien

Re-Use in Planung & Bau

Tür auf für die Bauwende

Ein Labor für eine neue Baukultur | 

Assemble + BC architects & studies, Le Magasin Électrique, LUMA Arles, Frankreich

Verborgene Potenziale, hoffnungsvolle Perspektive

Biofabrique Vienna

Ästhetik des Wandels

Klimabewusstsein

Ästhetik des Wandels | Climate awareness

12. Juni 2025

Wir stehen an einem Wendepunkt – einem Punkt, an dem Umdenken zur Notwendigkeit wird, um unser Überleben auf diesem Planeten zu sichern. Durch die wechselseitige Abhängigkeit zwischen Mensch, Architektur und Umwelt sowie angesichts extremer werdender Wetterphänomene ist aktuell ein sicheres Leben nicht mehr für alle gewährleistet.

ARCHITECT@WORK in Graz

Gute Nachrichten für alle Architekturbegeisterten: Zum ersten Mal kommt die renommierte Fachveranstaltung ARCHITECT@WORK nach Graz! Am 3. und 4. September 2025 verwandelt sich die Stadthalle Graz in einen Hotspot für über 350 sorgfältig kuratierte Produktneuheiten, spannende Vorträge und erstklassiges Networking.

Die Erde heilen |  Wiederaufbau der Ukraine mit Kontaminiertem Boden

Das Projekt Grunt (ukrainisch für „Boden, Erde“) von Anna Pomazanna und Mykhailo Shevchenko untersucht kriegsverseuchte Böden in der Ukraine als potenzielles lokales Material für einen klimabewussten Wiederaufbau. Entwickelt im Rahmen des Experimental Fellowship bei Bauhaus Earth, stellt Grunt zwei miteinander verknüpfte Fragen: Können kontaminierte Böden sicher als Baumaterial wiederverwendet werden? Und lassen sich ihre Schadstoffe so binden, dass sowohl Menschen als auch Umwelt geschützt werden?

Volltreffer mit Strohballen | LOCALARCHITECTURE, Sportzentrum, Daillens, Schweiz

Wenn ein kleiner Ort ein neues Sportgebäude bekommt, ist das meist eine pragmatische Angelegenheit: Umkleidekabinen, Duschen, WCs – kein wohlduftendes Gebäude, das Assoziationen zu natürlichem Baumaterial weckt. In Daillens, einer Gemeinde unweit von Lausanne, hat nun LOCALARCHITECTURE für das neue Sportzentrum eine funktionale Infrastruktur geschaffen, die einer anderen Form des Bauens folgt. Es geht um natürliche Ressourcen, um regionales Handwerk – und um die Frage, wie ein Gebäude aussehen kann, das aus seiner Umgebung heraus gedacht wurde.

PRITZKER-PREIS | Liu Jiakun: Architektur als stilles Echo der Natur

Es ist ein leiser Moment, in dem sich Geschichte dreht: Liu Jiakun, Architekt aus dem chinesischen Chengdu, ist der diesjährige Träger des Pritzker-Preises – der renommiertesten Auszeichnung der internationalen Architekturwelt. Eine Wahl, die nicht überrascht, aber doch etwas verschiebt: nicht in Richtung des Spektakels, sondern der Stille. Liu steht für eine Architektur, die nicht nur mit der Natur in Dialog tritt, sondern sie als Mitautorin begreift. Und das in einer Zeit, in der die Umweltfrage längst im Zentrum des Architekturdiskurses angekommen ist. Liu ist nicht der erste Pritzker-Preisträger, der das Thema ernst nimmt – aber er bringt eine eigene, poetische Konsequenz in die Debatte ein.

Immo-Kolumne | Die andere Seite - War da was?

Heimo Rollett, Herausgeber der „Edition Immobilienwirtschaft“, zeigt, wie die Bau- und Immobilienbranche trotz globaler Krisen unbeirrt auf Nachhaltigkeit setzt. Rund 39 % der CO₂-Emissionen stammen aus dem Sektor, ESG-Kriterien bestimmen Investitionen, und schlechte Energieeffizienz mindert den Wert von Immobilien. Studien warnen vor Wertverlusten durch Klimarisiken: In den USA könnten Immobilien bis 2055 um 1,47 Billionen Dollar fallen, in Italien drücken wiederholte Überschwemmungen die Preise. Wohnraum bleibt knapp, vor allem in Österreich. Trotz aller Kritik erfüllt die Branche bei Nachhaltigkeit ihre Hausaufgaben.

Die Möglichkeiten einer Zeitreise

Text: Friedrich von Borries | Foto: Sebastian Mirgeler

Zeit spielt für Architekt:innen immer eine große Rolle. Sie bauen für die Zukunft und rennen dabei gegen die Zeit an. Der Bauablaufplan muss eingehalten werden, dennoch gibt es immer wieder Verzögerungen. Auch für Bauherr:innen spielt Zeit eine Rolle, denn Kredite müssen abbezahlt und Investitionen amortisiert werden. Zeit ist Geld. Neben der baupraktischen und pekuniären Dimension von Zeit spielt dann auch noch die Nachhaltigkeit eine Rolle. Das, was gebaut wird, soll über den unmittelbaren Nutzen hinaus wertvoll sein, umbaubar oder recyclefähig sein; es gilt also, das Bauwerk über den Horizont des Vorstellbaren hinaus zu denken, quasi in die Unendlichkeit der Zukunft zu projizieren.

© Sebastian Mirgeler 

Selina Wach im Gespräch mit Muck Petzet

Interview & Text: Selina Wach | Foto: Gerhardt Kellermann

Muck Petzet ist Architekt, Kurator und Professor für Sustainable Design an der Accademia di architettura in Mendrisio – und eine wichtige Stimme der Vernunft für die Baubranche. Vor mittlerweile über einem Jahrzehnt hat er auf der Biennale den Deutschen Pavillon kuratiert, mit dem Motto „Reduce, Reuse, Recycle“ der Baubranche einen entscheidenden Anstoß zum Umdenken gegeben und eine wichtige Vorreiterrolle übernommen. Wir sitzen zusammen in Venedig, um über dieses noch immer brandaktuelle Thema zu sprechen.

© Gerhardt Kellermann

Das Leuchten der Energiewende | Graber Pulver Architekt:innen, Energiezentrale Josefstrasse, Zürich

Text: Klara Jörg | Fotos: Georg Aerni

Ein zentraler Hebel zur Emissionsreduktion liegt im Austausch veralteter Heizsysteme in Wohnbauten. Doch was tun, wenn die urbane Dichte keine Wärmepumpen erlaubt? Eine mögliche Antwort veranschaulicht in Zürich die Energiezentrale Josefstrasse von Graber Pulver Architekt:innen, die eher wie ein Museum als ein Kraftwerk wirkt. Nur der Kamin verrät ihre Funktion – so wird die Energiewende sichtbar.

© Georg Aerni

Local Power — Warum Energieversorgung politisch ist

Text Laura Margarete Bertelt | Foto: ©newjersey.am Nina Kirste, Josef Grillmeier, Christoph Brec

Stell dir vor, dein verwendeter Strom kommt nicht mehr anonym von einem der bekannten Großkonzerne, sondern direkt vom Dach eines Nachbarhauses in deiner Straße. Du weißt, wie und wo er erzeugt wurde, du bestimmst mit, wohin überschüssige Energie fließt – und der Ertrag bleibt in der Region. Was wie Utopie klingt, ist in sogenannten Energiegemeinschaften in einigen Regionen bereits Realität. Und es kann ein politischer Hebel in der Auseinandersetzung um Klimagerechtigkeit und Demokratisierung der Energiewirtschaft sein.

©newjersey.am Nina Kirste, Josef Grillmeier, Christoph Brec

Naturnah Wohnen | Shibukawa Eder Architects, Hirschfeld Bauplatz 1, Wien

Text: Romana Ring | Fotos: Stefan Seelig /ARE

Wir stehen im sogenannten Hirschfeld in Wien-Floridsdorf: Wo der Grüngürtel der Großstadt den Siedlungsraum durchlüftet, mündet ein über Jahre geführter Qualitätssicherungsprozess nun in die Fertigstellung einer vorbildlichen Wohnbebauung. Nachhaltig gedacht – von der städtebaulichen Einbindung über den Dialog von Haus und Zwischenraum bis zum sparsamen Ressourceneinsatz –, zeigt das Hirschfeld, wie hochwertiger Wohnbau im Zusammenspiel von Bauherrschaft, Behörden und Planer:innen gelingen kann.

© Stefan Seelig /ARE

Tür auf für die Bauwende | Re-Use in Planung & Bau

Text: Fynn Kepenek | Foto: Constantin Meyer

Wiederverwendung ist kein Zukunftsthema mehr – sie ist längst Teil einer neuen Baukultur. Ob durch kreative Umnutzung, minimalinvasives Re-Use oder systemische Forschung: Alte Türen öffnen neue Wege für die Architektur.

 

© Constantin Meyer

Ein Labor für eine neue Baukultur | Assemble + BC architects & studies, Le Magasin Électrique, LUMA Arles, Frankreich

Text: Arian Lehner | Fotos: Adrian Deweerdt, Joseph Halligan, Joana Luz, Yves de Muyter, Morgane Renou

Wenn Architektur den Anspruch erhebt, Teil eines ökologischen und sozialen Wandels zu sein, dann genügt es nicht, bisherigen Mustern folgend weiterzubauen. Man muss die Zutaten neu zusammensetzen. Genau diesen Versuch unternimmt das Atelier LUMA im französischen Arles. Mit dem Umbau des „Magasin Électrique“ im wunderschönen Parc des Ateliers – mit dem markantem LUMA Arles Museum im Turm von Frank Gehry – ist ein Projekt entstanden, das nicht einfach ein weiteres Atelier oder Labor sein will, sondern ein lebendiges Experiment – und eine Suche danach, wie Architektur im 21. Jahrhundert regional verankert, kreislauffähig und gemeinschaftlich entstehen kann.

© Adrian Deweerdt

Biofabrique Vienna — Verborgene Potenziale, hoffnungsvolle Perspektive

Text: Laura Frediani | Fotos: Paul Sebesta

Wie kann eine architektonische Strategie Materialkreisläufe, gesellschaftliche Infrastrukturen und Gestaltung miteinander verbinden? Die BIOFABRIQUE VIENNA antwortet auf diese Frage mit anwendungsorientierten Entwurfsansätzen, die eine lokale, soziale und zirkuläre Bauweise fördern. Dieses innovative Projekt der Wirtschaftsagentur Wien und des Atelier LUMA, einem Programm von LUMA Arles in Kooperation mit dem Institut für Architektur und Entwerfen der TU Wien, wurde im Rahmen der Klima Biennale Wien 2024 – einem interdisziplinären Festival für eine lebenswerte Zukunft – umgesetzt.

© Paul Sebesta

Instandbesetzen statt kaputtbesitzen — Berliner Anti-Abrissinitiativen gestern und heute

Text: Alexander Stumm

Der Anfang: Protest statt Verdrängung „Lieber Instandbesetzen als Kaputtbesitzen. Gegen Wohnungsnot, Abriß, Beton und Spekulation“ – diese Anklage prangte auf einem großen Banner bei einer Demonstration in Berlin-Moabit Ende 1980. Die 1960er-Jahre in Westberlin waren noch geprägt vom Neubau großer Wohnsiedlungen auf der grünen Wiese wie dem Märkischen Viertel, gepaart mit der gleichzeitigen Kahlschlag-Sanierung bestehender Wohngebiete

Spuren der Veränderung wertschätzen

Text: Josepha Landes | Fotos: Johann Husser, Alexander Poetzsch Architekturen

Das Dresdner Büro Alexander Poetzsch Architekturen hat sich „Substanz statt Antlitz“ auf die Fahnen geschrieben. Ihr 2023 fertiggestellter Umbau einer ehemaligen Schokoladenfabrik in der Dresdner Johannstadt zum integrativen Familienzentrum ist ein überzeugendes Beispiel für eine Ästhetik der Nachhaltigkeit: Im Resultat bleibt der Prozess lesbar, oder, wie das Team schwört, Bestand bildet Zustand.

© Johann Husser

Ästhetik der Technik — drei Ökohäuser der 1970er- bis 90er-Jahre

Text:  Christina Köchling  | Fotos: Finn Waurich

„Ästhetik der Technik“ ist der erste Band einer Buchreihe, der in Zusammenarbeit mit Studierenden und interdisziplinären Expert:innen erarbeitet wurde und bei Ruby Press erschienen ist. In der Buchreihe sollen an bisher wenig publizierten Referenzbeispielen der Architekturgeschichte heutige Baustandards hinterfragt und im Sinne des „Einfacher Bauens“ reflektiert werden. Durch Zeichnungen und Fotografien wird das entstandene Wissen künstlerisch verarbeitet und für planende Architekt:innen sinnlich erfahrbar. Die Analyse des Scheiterns und Gelingens der Vorgängerbauten ermöglicht komplexe Schlussfolgerungen für das Gestalten und Bauen von heute.

© Finn Waurich

Parkhaus mit Potenzial | herrmann+bosch architekten, Holzparkhaus Wendlingen, Deutschland

Text: Hannah Schußmann | Fotos: Roland Halbe

Eine Zukunft voller Möglichkeiten. Das Holzparkhaus in Wendlingen am Neckar ist kein gewöhnlicher Zweckbau. Es ist ein Statement für zukunftsorientierte Infrastruktur. Ein Gebäude, das bewusst für Veränderung mitgeplant wurde. Modular gefügt, sortenrein trennbar, rückbaubar und offen für neue Nutzungen. Die Architekt:innen von herrmann+bosch architekten haben hier einen Entwurf realisiert, der zeigt, wie weit man denken kann – selbst, wenn es „nur“ um ein Parkhaus geht.

© Roland Halbe

„Naturmoderne“ gestalten — regenerative Baukultur

Text Christoph Thun-Hohenstein Foto: KI-Generiert

Im April 2025 sorgte ein neuer Bericht des EU-Klimawandeldienstes Copernicus (C3S) für Schlagzeilen, demzufolge sich Europa seit den 1980er-Jahren doppelt so schnell erwärmt hat wie der globale Durchschnitt. Wir müssen daher gerade in Europa alles tun, um das Schlimmste zu verhindern. Der Schlüssel ist Regeneration.

KI-Generiert

Operation auf Überraschung | Studio Jakob Sellaoui, Renovierung einer 1960er-Jahre-Wohnung, Wien

Text: Anna Krumpholz | Fotos: kunst.dokumentation.com /Manuel Carreon Lopez

Inmitten der typischen, erwartbaren Siedlungsstruktur der 1960er-Jahre entsteht ein unerwarteter Wohnraum. Er ist Bühne für unterschiedliche Szenarien des Lebens. In engem Austausch, durch das Ausloten von Grenzen und Wohnvorstellungen sowie durch offenes Reagieren wird hierPlanen, Bauen und Wohnen als Prozess ausgehandelt.

 

© kunst.dokumentation.com /Manuel Carreon Lopez

Ein Haus für das Quartier | Ludescher + Lutz Architekten, Wohnen im Quartier Säge, Hohenems

Text: Arian Lehner | Fotos: Gustav Willeit

In Hohenems, einem Ort mit tief verwurzelter Geschichte, positioniert sich ein Wohnbau, der es versteht, die Vergangenheit zu zitieren, ohne ins Nostalgische zu kippen. Auf dem Areal der ehemaligen Wagnerei im Quartier „Säge“ entwarfen Ludescher + Lutz Architekten ein Gebäude, das mit leiser Selbstverständlichkeit die Rolle des Impulsgebers übernimmt. Für seine gelungene architektonische Haltung wurde das Projekt mit dem Hypo Baukulturpreis 2025 ausgezeichnet.

© Gustav Willeit

Aussichtsreiche Neuaufstellung | Gangoly & Kristiner Architekten, Volksschule Straden, Österreich

Text: Ulrich Tragatschnig | Fotos: Emilian Hinteregger

Die Volksschule im südsteirischen Straden wurde vom Büro Gangoly & Kristiner Architekten sorgfältig an heutige Bedürfnisse angepasst. Dabei entstand ein solide aktualisierter Bau, der sich bewusst zurücknimmt und gut in die örtlichen Verhältnisse einfügt.

© Emilian Hinteregger

Studio Jakob Sellaoui, Renovierung einer 1960er-Jahre-Wohnung
Suprise operation

Ludescher + Lutz Architekten, Wohnen im Quartier Säge Hohenems, Österreich
A house for the neighborhood 

Gangoly & Kristiner Architekten, Volksschule Straden, Österreich
Promising new positioning

Wettbewerb: Funktionstrakt, Landeskrankenhaus Südsteiermark, Wagna
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