architektur.aktuell 01/02/2011
Shopping und seine Verwandlung im Film
Text: Isabella Marboe
Victor Gruen wollte die Lebendigkeit des Wiener Zentrums in Amerikas Vorstädte bringen. Er plante „Shopping Towns“ mit vielen nicht- kommerziellen Nutzungen, die mit der Zeit zu Malls mutierten. Der Dokumentarfilm „Der Gruen Effekt“ von Anette Baldauf und Katharina Weingartner geht dieser Entwicklung nach.
Das Rote Wien im Waschsalon
Text: Isabella Marboe
Aus dem einstigen Tröpferlbad im Karl-Marx-Hof machten Peter Achhorner und die t-hoch-n Architekten ein feines Museum. Dort kann man in die Glanzzeit des „Roten Wien“ eintauchen.
Architektur zum Weiterdenken
Text: Wolfgang Jean Stock
In Deutschland gehen keine Planer intensiver mit der Geschichte um als die Architekten Wandel Hoefer Lorch & Hirsch. Das Architekturmuseum der TU München zeigt nun unter dem Titel „Material Zeit“ erstmals eine Auswahl ihrer Bauten und Projekte.
Innovativ konservieren: Das Nitrofilmdepot in Laxenburg
Text: Claudia Rinne
Nitrozellulosefilm, Pioniermaterial der Filmgeschichte und in Gebrauch bis etwa 1950, ist nicht nur gefährdet, sondern auch gefährlich. Es braucht besondere Archivbedingungen. Nach einer Idee von Ernst Kieninger, Leiter des Film Archiv Austria, plante Atelier Jordan das weltweit erste Filmdepot aus Holz.
News from School – Universität Innsbruck
Text: Elke Krasny
Universitäten stehen unter Druck. Sie müssen Wissen generieren, mit dem sich die Gegenwart meistern lässt. Sie müssen Wissen anwenden, mit dem sich Zukunft denken lässt. Mit „Radikalem Realismus“ bestritt Peter Trummer im November 2010 seine Antrittsvorlesung am Institut für Städtebau und Raumplanung der Universität Innsbruck.
Bau und Kunst in Oberösterreich
Text: Romana Ring
Oberösterreich hält Rückschau. Parallel zur Entwicklung einer ebenso eigenständigen wie weltoffenen Architekturszene hat in dem Bundesland, das vor allem für seine wirtschaftlichen Erfolge bekannt ist, auch die Bauwerks-bezogene bildende Kunst neue Konturen gewonnen.
Das Neue Kubitschek, Café und Konditorei in München
Text: Claudia Rinne
Die Wände sind Melanzaniviolett, die Cola ist von afri, unter „Blubber“ wird ein Fritz Müller angeboten und als Deutscher Perlwein deklariert. Wir sind im – deutschen – Wirtschaftswunderland der frühen 1960er Jahre, vielmehr in seiner mit Liebe und Ironie errungenen Fassung für das 21. Jahrhundert.
Projekte
ATP Architekten und Ingenieure
Shopping-Center VARENA in Vöcklabruck, Oberösterreich – Eine neue Mall-Generation
Photos Engelhardt/Sellin, Manfred Lang, Karin Lohberger, Helmut Raffelsberger
Text Matthias Boeckl
Können Shopping Malls auch nachhaltige und positive Raumordnungseffekte liefern? Die komplexen Wirkungen dieser Megastrukturen machen vieles möglich. Ein neues Beispiel aus den routinierten Mall-Schmieden von SES und ATP beweist das.
Pedrocchi Meier Architekten
„Föger Woman Pure“ in Telfs – Haute Couture in Beton und Glas
Photos Christian Knörr, Ruedi Walti
Text Edith Schlocker
Ein schickes Modetempelchen hat der junge Basler Reto Pedrocchi ins „architektonische Nichts“ mitten in die Tiroler Marktgemeinde Telfs gebaut.
Arhitektura Krušec
Markthalle in Celje, Slowenien – Ein offener, öffentlicher Raum unter dem Dach!
Photos Miran Kambič
Text Andrej Hrausky
Der Markt ist das Herz der Stadt, ohne Markt gibt es keine Stadt. Am Marktplatz konzentriert sich alles, was mit europäischer Kultur verbunden werden kann. Der Marktplatz ist daher ein Bollwerk gegen die Globalisierung. Seine zeitgenössische Interpretation ist eine zentrale kulturelle Leistung.
Gasparin & Meier
Bauernladen Bio-MolkereiMallhof in Bad Kleinkirchheim, Österreich – Bau(ern) kultur
Photos Roland Gruber
Text Raffaela Maria Lackner
Die alte Formensprache „ländlicher“ Architektur wird oft für urbane Bauaufgaben (Villa, Hotel) kopiert, ohne auf die ursprünglichen Funktionen Rücksicht zu nehmen. Der richtige Weg führt exakt in die umgekehrte Richtung: Eine urbane Formensprache ist angemessen, um am Land neue Funktionen zu signalisieren.
Pichler & Traupmann
Raiffeisen Finanz Center Burgenland – Grand Canyon in Gold
Photos Paul Ott, Lisa Rastl
Text Isabella Marboe
Das Finanz Center in Eisenstadt von Pichler & Traupmann ist vielfach innovativ: In seiner dynamischen Raumhülle bilden sich innere Abläufe ab, die Alucobond-Fassade glänzt in der Farbe des Geldes. Unorthodox gesetzte, schmale Fenster ermöglichen blendfreie Arbeit am Bildschirm. Spektakulär kragt die Vorstandsetage aus, darüber ist ein gläserner Saal mit Terrasse und Weitblick. Materialisiertes Wachstum.
Manuel Herz
Neue Synagoge in Mainz – Ein Bauwerk aus Buchstaben
Photos Iwan Baan, Manuel Herz
Text Wolfgang Jean Stock
Rund 100.000 Juden leben wieder in Deutschland. Das große Wachstum der Gemeinden hat während der letzten zwei Jahrzehnte an zahlreichen Orten den Neubau von Synagogen stimuliert. Jüngstes Beispiel ist das von Manuel Herz entworfene Gotteshaus in Mainz, das im September 2010 eingeweiht wurde.
Johann Obermoser arch-omo
Gaislachkoglbahn in Sölden, Tirol – Im Bann der Elemente
Photos Markus Bstieler, Albin Niederstrasser
Text Matthias Boeckl
Wenn Architektur, Marketing und Technik das gleiche Ziel verfolgen, dann entsteht Innovation und Mehrwert für alle. Dieses einfache Erfolgsrezept können leider nur wenige Großprojekte umsetzen. In Tirol gelingt es aber immer wieder.