architektur.aktuell 04/2006

architektur.aktuell 04/2006

cityscapes

Ortner + Ortner Baukunst; Heinle, Wischer und Partner: KPM Quartier in Berlin, Deutschland | Germany

Photos: Bernadette Grimmenstein, Stefan Müller; Text: Claus Käpplinger
Berliner Variationen

Ein gelungenes Beispiel für eine urbane Revitalisierung früherer Industrieflächen ist das neue “KPM-Quartier” in Berlin, dessen Masterplan der Architekt Manfred Ortner und der Architekturhistoriker Fritz Neumeyer entwickelten. Mit sehr differenzierten Variationen von Blockfiguren schufen sie ein städtebaulich höchst abwechslungsreiches Stadtquartier, in dem Alt und Neu eine neue Symbiose eingehen. Zwischen den sehr unterschiedlichen Epochen des Städtebaus und der Architektur Berlins vermittelt das neue Quartier erfolgreich und besitzt zugleich eine große Präsenz im weiten Stadtraum am westlichen Rande des Großen Tiergartens.


Massimiliano Fuksas: Erweiterung des Europarks in Salzburg | Extension of Europark in Salzburg, Austria

Photos: Angelo Kaunat; Text: Norbert Mayr
Rot wie der Sonnenuntergang

Die zahlreichen architektonisch anspruchsvollen M-Preis-Filialen der letzten Dekade sind Ausdruck der hohen Unternehmenskultur der Tiroler Lebensmittelmarktkette. Diese Konsequenz fehlt der Konkurrenz in Österreich. Allerdings wächst die Zahl architektonisch bemerkenswerter Einkaufszentren. Massimiliano Fuksas steigerte bei der Erweiterung des Europarks in Salzburg die Qualitäten des ersten, bereits gelungenen Baus von 1995/97.


Dietrich | Untertrifaller: Wiener Stadthalle, Halle F | Vienna Stadthalle, Hall F, Austria

Photos: Bruno Klomfar; Text: Matthias Boeckl
Klare Verhältnisse

Prisma neben Prisma – dazwischen nur wenige Meter Abstand, aber fünfzig Jahre Zeit-differenz. Diese spannende Konfrontation zweier Großobjekte mit höchstem Architektur-Standing kann man ab sofort im Wiener Stadthallen-Komplex erleben. Vorarlberger Präzision, scharfsinnige Raumkonzeption und großer Respekt stehen nun neben einem der großen Architekturwunder des Wiederaufbaus in Österreich – Roland Rainers 1954-1958 erbauter Wiener Stadthalle.


Essay

Turin, eine Olympiade ums Überleben | Turin, an Olympics about survival

Text: Andrea Bocco-Guarneri
Was haben die Olympischen Winterspiele aus der Sicht der Architektur gebracht? Wie in vielen anderen Fällen segnete die Großveranstaltung die Stadt in erster Linie mit neuer – oder eher: mit allzu lang aufgeschobener – Infrastruktur. In Turin war diese Kampagne zusätzlich von einem Deindustrialisierungsprozess überlagert, der die Stadt seit der Dauerkrise der FIAT-Werke prägt. Ein aufschlussreicher Blick in ein Labor des Stadtumbaus unter besonderen Bedingungen… 

Oskar Leo Kaufmann | Albert Rüf: Travel Europe Firmenzentrale in Stans, Tirol | Travel Europe Company headquarters in Stans, Austria

Photos: Adolf Bereuter; Text: Robert Fabach
Die Psychologie der Beletage

Die 2.000 Seelen-Gemeinde Stans im Tiroler Unterinntal beherbergt immerhin Österreichs größten Konfitürenhersteller und neuerdings auch einen der bemerkenswertesten Bürobauten der letzten Jahre. Anstelle der “Leonischen Fabrik”, eines wuchtigen, vierstöckigen Bauwerks aus dem Jahre 1802, in der Christbaumschmuck erzeugt wurde, breitet sich jetzt ein fast 2.400 m2 großer eingeschoßiger Glas- und Metallkörper mit der Firmenzentrale eines Reiseveranstalters aus.

Ernst Beneder, Anja Fischer: Pfarrkirche Gallspach, Oberösterreich | Gallspach Parish Church, Austria

Photos: Margherita Spiluttini, Ernst Beneder; Text: Romana Ring
Wohldosierte Offenheit

Mit der von Ernst Beneder und Anja Fischer geplanten Pfarrkirche Gallspach wurde nun – nach den beiden dem heiligen Franziskus geweihten Kirchen in Steyr (Riepl Riepl, architektur.aktuell 11/2001) und Wels (Luger & Maul, architektur.aktuell 9/2005) – der dritte bemerkenswerte Kirchenbau in Oberösterreich innerhalb weniger Jahre fertig gestellt. Der von der räumlichen und zeitlichen Dichte angeregte Vergleich zeigt, wie jeweils schlüssig und dennoch völlig unterschiedlich die darin gefundenen Antworten auf die Frage nach angemessenem sakralen Bauen ausgefallen sind. 

ARTEC: Zwei Ferienhäuser in Bocksdorf, Burgenland | Two holiday houses in Bocksdorf, Austria

Photos: Paul Ott; Text: Gabriele Kaiser
Drei Striche in der Landschaft

Die Ferienhäuser auf einer Hügelkuppe im burgenländischen Bocksdorf (ein kleiner Ort südlich von Stegersbach) thematisieren in ihrer geradlinigen Struktur einen Bezug zur Landschaft, den man im weitesten Sinn als “erhabenes” Betrachtungsverhältnis (im Unterschied zum landwirtschaftlichen Arbeitsverhältnis) bezeichnen könnte.


Small&Smart

raumhochrosen: Sanierung und Erweiterung Haus Watzenegg in Dornbirn, Vorarlberg | Extension and renovation of the Watzenegg House in Dornbirn, Austria

Photos: Bruno Klomfar, J. Ignacio Martinez; Text: Barbara Keiler
Einmal Sixties und retour

Das Haus am Watzenegg hoch über Dornbirn stammt aus dem Jahr 1963 und gilt als Erstlingswerk des Roland Rainer-Schülers Gunter Wratzfeld. Errichtet wurde es für seinen Bruder Horst, der jedoch nur wenige Jahre darin wohnte. In den 1970er Jahren folgten diverse Zubauten und Änderungen, danach die Nutzung als Feriendomizil. 1999 erwarb die Familie Grabher das Haus. Jahre vergingen auf der Suche nach den richtigen Architekten, welche die Begeisterung der Bauherren für die schlichte schwebende Holzkiste auf vier Betonwinkeln, einem Musterbeispiel der frühen Vorarlberger Bauschule, teilten. Auch Gespräche mit dem ursprünglichen Planer Wratzfeld verliefen im Sand. Erst mit dem Bregenzer Büro “raumhochrosen” – Heike Schlauch und Robert Fabach – gelang das beispielhafte Projekt: einerseits die Restaurierung und Rückführung des Bauwerks der frühen 1960er Jahre, andererseits die Erweiterung um fast die Hälfte der Nutzfläche auf der unteren Ebene. 

BWM Architekten: John Harris Medical Spa, Wien

Photos: Alexander Koller; Text: Elke Krasny
Wohlfühlen ist gesund

Betritt man den John Harris Medical Spa, so wird man von gekonnter Exklusivität empfangen. Ruhig, edel, auf die Befindlichkeit des Körpers konzentriert werden Produkte und Therapien als Wohlfühl-programm zelebriert. Auf nur 300 m2 entwickelten BWM Architekten ein kompaktes, atmosphärisches Raumgefüge: großzügig wirkender Empfang, ärztliche Untersuchungsräume, Therapiezimmer sowie Gruppenraum. Betritt man den Empfang, die volle Höhe der beiden Geschoße wurde ausgenutzt und durch eine scheinbar schwebende Decke optisch verstärkt, so kommt man langsam zur Ruhe. Materialien und Farben in Kommunikation, rau, glatt, matt, glänzend, leuchtend, intim, zurückhaltend. Der Luxus der Konzentration auf den Körper fühlt sich ganz natürlich an. Heller spanischer Kalksteinfußboden, der durch seine Rauheit mit den golden lackierten glatten MDF-Platten der Wandflächen kontrastiert. Das Gefüge der verschieden großen Rechtecke, Gold steht für die alte, aus christlichen Tafelbildern kommende Assoziation von Licht, Himmels und Sonne, ist nicht nur stimmig, sondern auch funktional. Aus den Fugen kommen die zarten Glasplatten, Träger für exklusive Körperprodukte. Rezeption, Shop, Lounge, Bar, das alles bedeutet hier Empfang. 

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