architektur.aktuell 07/08/2006

architektur.aktuell 07/08/2006

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Oxen + Römer: Wohnmodule am Rheinufer in Köln, Deutschland | Housing modules on the banks of the Rhine in Cologne, Germany

Photos: Ingo Fischer, Christoph Lison, Stefan Schilling; Text: Klaus-Dieter Weiß
Individualität von der Stange

Entlang von Ruhr und Rhein hat die dramatische Strukturveränderung der Wirtschaft neben den Indust-riebrachen auch große Hafenanlagen in besten, innenstadtnahen Lagen hinterlassen. Nach Düsseldorf und Duisburg hat nun auch Köln die Urbanisierung seines alten Rheinhafenterrains in Angriff genommen. Mit den Wohnmodulen der Architekten Oxen + Römer wurde ein erster innovativer Zündfunke realisiert. Weitere Wohnungsneubauten von Hadi Teherani und anderen werden folgen, ein altes Lagergebäude wurde bereits von Kister Scheithauer Gross für Wohnzwecke adaptiert.


ask.: SpielPlatzHaus in Berlin

Photos: Andreas Süß; Text: Claus Käpplinger
Ein Haus zum Anfassen

Ein Haus zum Spielen und Entdecken wollten die Architekten Frank Kasprusch und Hermann Scheidt den Kindern und Jugendlichen am westlichen Rande Berlins schaffen. Ein Haus zum Anfassen und Begreifen sollte es sein, das sich im Lauf des Tageslichts und der Jahreszeiten sehr verändert, das die Wahrnehmung und Sensibilität von Heranwachsenden weckt. Mit ihrem “SpielPlatzHaus” schafften sie nicht nur ein höchst sensuelles Gebäude, sondern auch sehr sparsames ökologisches Haus, dessen ungewöhnliche Lehmwand nur ein Baustein einer integralen architektonischen Konzeption war.


bevk perovic: Fakultät für Mathematik in Ljubljana, Slowenien | Mathematics Faculty Building in Ljubljana, Slovenia

Photos: Miran Kambic; Text: Andrej Hrausky
Neues auf Altem

Jeder neue Bau des Architekturbüros bevk perovic erweckt in der Fachwelt Aufsehen. Auch mit dem neuen Gebäude der Fakultät für Mathematik, die vor kurzem in Ljubljana eröffnet wurde, war es nicht anders. Doch ist dabei nicht nur die Architektur dieses jungen Büros von Interesse, sondern auch der Hintergrund des Baus. Er zeigt alle Unlogik der schnellen Transformation auf, die Slowenien bei der Systemänderung erlebte.


Márius Zitnanský: Montex-Betriebsgebäude in Rovinka, Slowakei | Montex Company Building in Rovinka, Slovakia

Photos: Lubo Stacho; Text: Henrieta Moravciková
Industriearchitektur als kulturelles Phänomen

Das Firmengelände von Montex in Rovinka gehört zu den wenigen Neubauten der Slowakei, dem es kürzlich gelungen ist, nicht nur Aufmerksamkeit unter -Architekturkritikern zu erzielen, sondern den ausführenden Architekten zufrieden zu stellen, dem Bauherrn zu dienen und auch noch Kulturpolitik in einer kleinen Landgemeinde zu demonstrieren.


Essay

Umkämpfte Räume – Konflikte, Netzwerke und die geokulturelle Praxis europäischer Architektur | Contested Spaces – Conflicts, networks and the geo-cultural practice of European architecture

Text: Peter Mörtenböck, Helge Mooshammer
In Architektur und Städtebau ist es wie in der Physik: Es gibt die sichtbare, publizierte und jedermann vertraute Materie – aber es gibt auch die unsichtbare Antimaterie, die im professionellen Alltag kaum jemals zu Wort kommt. Europa verließ sich bisher darauf, dass selbst organisierte, informelle Stadtstrukturen ausschließlich in der Dritten Welt anzutreffen seien. Doch Migration und Gentrifizierung haben auch bei uns Strukturen der Ausschließung geschaffen. Als Reaktion haben sich in Europas Metropolen längst neue Situationen von urbaner Bastelei und Hybridität gebildet. Eine Bestandsaufnahme. 

Peter Lorenz: Q19 Einkaufszentrum in Wien-Döbling | Q19 Shopping Centre in Vienna

Photos: Franz Ebner, Interspar/Pia Odorizzi; Text: Matthias Boeckl
Zukunft City-Mall

Eine Shopping-Mall im dicht bebauten Kernstadtgebiet, noch dazu als Umbau eines denkmalgeschützten Fabriksgebäudes – das klingt wie die Quadratur des Kreises. In der Tat hat Peter Lorenz hier das scheinbar Unmögliche möglich gemacht: Nämlich räumliche Qualitäten, spannende Korrespondenzen mit dem Bestand und eine Aufwertung des Stadtquartiers realisiert, ohne die kommerziellen Erwartungen der Betreiber zu beeinträchtigen. So sieht ein zeitgemäßer Stadtumbau aus, so könnte Nachhaltigkeit bei gleichzeitigem wirtschaftlichem Erfolg erzielt werden.

SPLITTERWERK: Orangerie in Graz, Austria

Photos: Paul Ott; Text: Nikolaus Hellmayr
Goldrausch im Burggarten

Vielleicht leben wir in einer Zeit, in der sich alles, was wir berühren, in Gold verwandeln muss. Der verführende Schimmer von Scheinarchitekturen taucht vieles in ununterscheidbares Dunkel. Der Umbau der Orangerie im Grazer Burggarten durch SPLITTERWERK ist ein Grenzfall, in dem sich Modisches mit Politischem, Spekulation mit Ironie mischt. Im Lichte des goldenen Saals wird nicht klar, welcher Strategie die Planer folgen. Sollen wir den Glanz des Goldes als kritisches Statement in einem von Hybris geprägten gesellschaftspolitischen Kontext verstehen? 


Small&Smart

propeller z: “Nachbarin” Modeshop, Wien | Fashion Shop, Vienna

Photos: studio d*luxe; Text: Ursula Graf
Adolf Loos im 21. Jahrhundert

Hinter einem traditionellen Wiener -Geschäftsportal an der Gumpendorferstraße versteckt sich seit März 2006 ein kleines Juwel aus den Händen des fünfköpfigen Architekten-, Ausstellungsgestalter-, Graphic-, Produkt-, Set- und Interior-Designer-Teams propeller z. An der Fassade des Ladens wurde nichts verändert. Das kleine Portal verfügte bereits über eine Miniversion der Loos’schen Meisterschaft: Eine architektonische Hilfestellung, um den “seelischen Apparat” zu überlisten, und dann erleichtert mit dem “Trick der kleinen Schwelle” in das Innere vorzudringen, wie dies Otto Kapfinger anhand des Kni~e-Portals einmal trefflich ausführte.

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