architektur.aktuell 09/2011
Skizze, Modell, Haus. Alvaro Siza-Ausstellung „Von der Linie zum Raum“ in Neuss
Text: Christof Bodenbach
Architekturausstellungen, so gut sie auch gemacht sind, kranken ja normalerweise daran, dass das Original nicht gezeigt werden kann. Zeichnungen, Modelle, Fotos müssen die Abwesenheit des Gebauten so gut es eben geht kompensieren.
Pure Magie: Alexander Brodsky
Text: Isabella Marboe
Das Architekturzentrum Wien widmet seine Sommerausstellung einer charismatischen Persönlichkeit: „Alexander Brodsky – It still amazes me that I became an architect…“ Seine faszinierende Rauminstallation, Radierungen und Bauten zeigen, was Architektur sein kann.
Konzerthalle Schwarzenbergplatz – The Morning Line gastiert in Wien
Text: Claudia Rinne
Von Juni bis November dieses Jahres schmückt eine imposante und filigrane, an den Oberflächen schwarz beschichtete Aluminiumstruktur Wiens öffentlichen Raum. Als Reisende und als Legierung von Kunstgattungen steht sie für mehrerlei Grenzüberschreitungen, auch zwischen privater Geste und öffentlichem Kunstleben.
Wiens erste Ausgeh-Adresse
Text: Maria Welzig
So ein Phänomen gibt es vermutlich in keiner anderen Stadt: Dass sich über Generationen dasselbe Lokal als erste Ausgeh-Adresse hält. Der „Volksgarten“ sozialisiert seit 1951 Jugendliche und Junggebliebene; seit Beginn der Disco-Ära, seit 1974, fungiert er als Diskothek.
Wir sind alle Astronauten – RBF im MARTa Herford
Text: Klaus-Dieter Weiß
Richard Buckminster Fuller, dessen globales, kosmisch adäquates und antizipatorisch-vierdimensionales Denken vor 40 Jahren fast mit dem Friedensnobelpreis geadelt worden wäre, gilt als High-Tech-Pionier und arbeitete doch viel grenzenloser.
Ping-Pong mit Buchstaben
Text: Edith Schlocker
Susanna Fritscher und Ruedi Baur sind zwei Künstler, die sich, indem sie sich überschatten, potenzieren. Vorgeführt wird das in der sommerlichen Ausstellung des Innsbrucker aut. architektur und tirol.
Zwei Belgier in Bordeaux
Text: Hans Hartje
Politisch ist Belgien zur Zeit ein Phantom. Dieser kuriose Zustand scheint der Kreativität einzelner Belgier allerdings keinen Abbruch zu tun, vielleicht sogar im Gegenteil. Ein Beweis für dieses Paradox ist die Ausstellung Robbrecht & Daem, die noch bis zum 23. Oktober im Ausstellungszentrum Arc-en-rêve in Bordeaux zu sehen ist.
Die Alchemie des Alltags
Text: Elke Krasny
Das Museum für angewandte Kunst in Wien zeigt unter dem Titel “Die Alchemie des Alltags” eine Würdigungsschau für den österreichischen Philosophen, Architekten, Lebensreformer und Esoteriker Rudolf Joseph Lorenz Steiner.
Essay
Japan: Revitalisierung durch Museen
Text: Dominika Glogowski
Revitalisierungspolitik mit den Mitteln von Kunst und Architektur in Einklang mit einem ganzheitlich orientierten Naturbewusstsein: Das ist ist ein Konzept, das nach den traurigen Ereignissen von vergangenem März in Japan große politisch-ökologische Bedeutung erhalten hat. Die Insel Naoshima setzt Trends für ein neues Verständnis der Environment-bezogenen Kunst-Architektursynthese.
Projekte
Zaha Hadid
Das Opernhaus in Guangzhou – Poetische Bilderwelt
Text: Joseph Giovannini
Photos: Iwan Baan, Roland Halbe, Christian Richters
Charles Garnier baute in Paris die Oper des 19. Jahrhunderts, Jørn Utzon jene des 20. Jahrhunderts in Sydney. In Guangzhou steht das Musiktheater des 21. Jahrhunderts.
Herzog & de Meuron
Actelion Business Center, Allschwil, Schweiz – Transparenz und Dynamik
Text: Katharina Marchal
Photos: Iwan Baan, Actelion
Offenheit und Innovation – diesen Claim kommunizieren technikorientierte Unternehmen gerne. Glas ist dafür meist das Material der Wahl. Herzog & de Meuron zeigen bei Basel, welch komplexe Möglichkeiten etwa Dreifach-Isolierglas im Zusammenhang mit Stahlkonstruktionen bietet – technisch und gestalterisch.
schmidt hammer lassen architects
Nykredit Konzernzentrale, Kopenhagen, Dänemark – Magische Dreiecke
Text: Klaus-Dieter Weiß
Photos: Adam Mørk
schmidt hammer lassen, mit 140 Mitarbeitern von Aarhus, Kopenhagen, London, Oslo und Shanghai aus operierend, gewinnen ihre Wettbewerbe zunehmend mit überraschenden Lösungen für Big Urban Projects. Dabei bieten Morten Schmidt, Bjarne Hammer und John F. Lassen überzeugende nachhaltige Konzepte in einem breiten Spektrum von Gebäudetypen. Die Erweiterung des Nykredit Headquarters veranschaulicht ein architektonisches Erfolgsrezept.
gaupenraub +/–
Klosterfrau Headquarters Wien – Space-Ship für die Klosterfrau
Text: Isabella Marboe
Photos: Alexander Hagner, Andrea Hirsch, Anja Löffler, Patricia Weisskirchner
Der Wiener Sitz der Firma Klosterfrau war sehr desolat. gaupenraub +/– erkannten die inhärenten Qualitäten des Bestands und verstärkten sie. Die wellblechartigen Betonfertigteile wurden als Speichermasse genutzt und mit gedämmten Polycarbonat-Stegplatten verkleidet. Das sieht edel aus. Rampen inszenieren den Zugang, innen ist alles neu und licht. Eine Terrasse gibt es auch. Der Standort ist gerettet.
Daniel Fügenschuh
Erweiterung der Hauptschule Rattenberg – Solitär mit Schaufenster
Text: Edith Schlocker
Photos: Christian Flatscher
Wenn einmal das sogenannte Ortsbild in einem Gesetz festgeschrieben werden muss, herrscht Feuer am Dach. Denn eine lebendige Baukultur kann nicht verordnet werden. Das beweist Daniel Fügenschuh einmal mehr auf subtile und innovative Weise.