
architektur.aktuell 10/2024
Bauen im Ausnahmezustand. Architectural resilience
9. Oktober 2024
Architektur in Reaktion auf Katastrophen ist schon lange kein Nischenfeld mehr, sondern bildet eine zentrale Disziplin, die über die Lebensqualität und Sicherheit von Millionen Menschen entscheidet. Langandauernde Sommerhitze, heftige Überschwemmungen und durch Krieg und Gewalt verursachte Notlagen fordern uns zu sofortigem Handeln auf. Doch wie kann unsere gebaute Umwelt proaktiv und nachhaltig auf diese Herausforderungen reagieren?
Wie lässt sich der Schaden in Grenzen halten? Welche kreativen und gestalterischen Möglichkeiten kann die Architektur für das Leben mit Katastrophen bieten? Diesen und weiteren Fragen widmen wir uns in dieser Think Factory.
Future Talk
Julia Knaak (Sauerbruch Hutton) und Benjamin Lanneau (Médecins Sans Frontières)
Essay
TYP M. Von der Migration zum Milieu
Siedlungsmanagement in Gefahrenzonen. Raumplanung zwischen Siedlungsdruck und Naturgefahren
Schön und sicher. Hochwasserschutz, der mehr kann
Rethinking Metabolism. Von Resilienz bis Kontingenz
Bioclimatic Actions. Resiliente Bauweisen für ein sich wandelndes Klima
Katastrophen trotzen
Text von Daniel Zimmermann (3:0 Landschaftsarchitektur)
Der Klimawandel stellt eine der größten Herausforderungen der heutigen Zeit dar, insbesondere in urbanen Räumen. Kann das Schwammstadt-Prinzip für Bäume eine wirksame Hilfe bei lokalen Starkregenereignissen übernehmen, und welche Rolle spielen die blaue und grüne Infrastruktur in der Klimaanpassung?

Schwammstadt-Prinzip © 3:0 Landschaftsarchitektur
Haus Glasner | Studio Hertweck
Text von Chiara Desbordes
Nachdem ein idyllisch gelegenes Grundstück im Ahrtal gefunden wurde, beauftragte eine junge Familie Studio Hertweck mit der Realisierung ihres neuen Zuhauses. Entstanden ist eine Architektur, die sich an der traditionellen Bauweise der Hofhäuser, die einst in den Dörfern des Ahrtals weit verbreitet waren, orientiert und einen Fokus auf Resilienz und Nachhaltigkeit legt.

Haus Glasner © Veit Landwehr
Paper Temporary House | Shigeru Ban Architects
Text von Anne Kathrin Müller
Shigeru Ban entschied schon zu Beginn seiner Karriere, dass er nicht nur für privilegierte Menschen bauen möchte. Er will mit seiner Architektur genau dort helfen, wo sie besonders benötigt wird – in Krisengebieten, in denen die Menschen dringend auf Versorgung und eine menschenwürdige Unterkunft angewiesen sind.

Paper Temporary House © Shigeru Ban Architects
Floating Bamboo House | H&P Architects
Prognosen zufolge werden 47% des Mekong-Deltas bei einem Anstieg des Meeresspiegels um einen Meter überflutet werden, wovon 20 bis 30 Millionen Menschen direkt betroffen sein werden. Das Floating Bamboo House von H&P Architects repräsentiert eine zukunftsweisende Wohnlösung für die vietnamesische Bevölkerung, die in diesen Überschwemmungsgebieten lebt.

Floating Bamboo House © Le Minh Hoang
U-House | Ushijima Architects
Das U-House In Irie wurde entworfen, um den Bedingungen in der Region des Biwako-See in Japan gerecht zu werden, indem die Architektur speziell darauf ausgelegt wurde, Überflutungen und andere Naturkatastrophen standzuhalten. Das U-House vereint die Prinzipien des traditionellen japanischen Bauens mit einer modernen, nachhaltigen Bauweise.

U-House © Tsujita Shinya
March House | KnoxBhavan Architects
Das March House von KnoxBhavan Architects steht exemplarisch für eine Architektur, die den Herausforderungen des Klimawandels und der zunehmenden Häufigkeit von Naturkatastrophen gerecht wird. Die Bauherrin Elizabeth Rose beauftragte KnoxBhavan mit der Aufgabe, ein Zuhause zu entwerfen, das nicht nur nachhaltig, sondern auch flexibel anpassbar für zukünftige Nutzungen ist.

March House © Edmund Summer
Het huis onder de grond | WillemsenU
Text von Harm Tilman
In den Wäldern von Oisterwijk steht ein Haus, das auf den ersten Blick nicht so leicht zu finden ist. In einem scheinbar grenzenlosen Garten mit Wildblumen und Obstbäumen gelegen, verbirgt sich das Bauwerk unter einem geschwungenen grünen Dach, das sanft in einen blumenbedeckten Hügel übergeht.

Het huis onder de grond © Rob van Esch
RE:Ukraine Housing | balbek bureau
Text von Taisiia Druziuk
balbek bureau war damit beschäftigt, Büros und Restaurants zu entwerfen, als Russland den vollständigen Krieg gegen die Ukraine begann. Dieser plötzliche Akt der Aggression zwang die ArchitektInnen dazu, eine neue Rolle zu übernehmen – die Rolle von Menschen, die auf der Suche nach Sicherheit aus ihrer Heimat fliehen.

RE:Ukraine Housing © balbek bureau
architektur.aktuell 10/2024 ist ab dem 9. Oktober 2024 erhältlich.
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