Architektur zwischen Stadt, Musik und Natur

Berger Parkkinen + Architekten eröffnen UMAK Universität Mozarteum Am Kurgarten

Wie übersetzt man Musik in Architektur? Das neue Gebäude der Universität Mozarteum am Kurgarten in Salzburg von Berger Parkkinen + Architekten wagt genau das. Zwischen Kurgarten, Zwergerlgarten und Mirabellgarten entsteht ein Ort, der Bildung, Öffentlichkeit und Stadtraum miteinander verbindet. Ein neues Kapitel für das kulturelle Herz Salzburgs.

Ein Campus im Park

Direkt neben dem Paracelsus Bad & Kurhaus, das ebenfalls von Berger Parkkinen + entworfen wurde, erweitert das neue Mozarteum die Bildungslandschaft Salzburgs. Der Entwurf orientiert sich an der Morphologie der angrenzenden Parkanlagen und der historischen Stadtstruktur. Ziel war es, den Übergang von der barocken Anlage des Schlosses Mirabell zur gründerzeitlichen Markus-Sittikus-Straße erlebbar zu machen.

Das Gebäude fügt sich als Teil eines städtebaulichen Konzepts harmonisch in das Umfeld der innerstädtischen Grünräume ein. Zwei Baukörper, in Höhe und Volumen gestaffelt, reagieren auf die unterschiedliche Bebauung entlang der Auerspergstraße und der offeneren Schwarzstraße. An der Ecke beider Straßen öffnet sich ein neuer Platz mit dem Haupteingang – eine Geste der Einladung an Stadt und Öffentlichkeit.

Licht, Raum und Klang

Dem universitären Charakter entsprechend ist das Erdgeschoss öffentlich zugänglich. Das Herzstück des Gebäudes bildet eine hohe Halle mit Oberlicht, die alle Ebenen visuell miteinander verbindet. Die Aufteilung in zwei Baukörper ermöglicht große Säle und Übungsräume mit speziellen Raumhöhen. Ein klares Bekenntnis zur Musik als räumliches Erlebnis.

Über dem Eingangsbereich kragen die Obergeschosse weit aus und rahmen so den Blick auf das benachbarte Paracelsus Bad & Kurhaus. Die transparente Verbindung zwischen beiden Baukörpern verstärkt das Wechselspiel aus Offenheit und Konzentration, das auch den Lehr- und Konzertbetrieb prägt.

Eine Fassade mit Rhythmus

Wie das Paracelsus Bad & Kurhaus trägt auch das neue Mozarteum eine keramische Fassade. Während dort offene Lamellen die Struktur gliedern, erhält das neue Gebäude eine geschlossene, hinterlüftete Keramikhülle. Sie erfüllt die unterschiedlichen Anforderungen einer Kunstuniversität mit Musikschwerpunkt: Tageslicht für Unterrichtsräume, großflächige Verglasung für Konzertsäle, Dunkelheit und Ruhe für Studios.

Einheitliche Fensterformate mit integriertem Sonnen- und Blendschutz schaffen ein präzises Fassadenraster. Der kompakte Baukörper sorgt für eine gute Energiebilanz und langfristige Nachhaltigkeit – eine selbstverständliche Voraussetzung für zeitgemäße Bildungseinrichtungen.

Mit dem Mozarteum am Kurgarten entsteht ein Ort, der Musik, Stadt und Landschaft miteinander verwebt. Berger Parkkinen + übersetzen architektonische Strenge in Leichtigkeit, Präzision in Atmosphäre – und zeigen, dass Bildung in Salzburg nicht nur Geschichte, sondern Zukunft formt.

 

Fotos © Ana Barros

Das könnte Sie auch interessieren

Newsletter Anmeldung

Wir informieren Sie regelmäßig über Neuigkeiten zu Architektur- und Bauthemen, spannende Projekte sowie aktuelle Veranstaltungen in unserem Newsletter.

Als kleines Dankeschön für Ihre Newsletter-Anmeldung erhalten Sie kostenlos ein architektur.aktuell Special, das Sie nach Bestätigung der Anmeldung als PDF-Dokument herunterladen können.