Journal Preview

Eine gute Adresse – Neugestaltung des Sigmund Freud Museums

Behandlungszimmer Sigmund Freud

Journal Preview Wien, Berggasse 19. Hier hat Sigmund Freud von 1891 bis 1938 mit seiner Familie gelebt und gearbeitet. Hier haben ebenso die Treffen der „Psychologischen Mittwochs-Gesellschaft“ stattgefunden. Kurzum: in diesem Haus hat die Methode der Psychoanalyse ihren Anfang genommen.Seit 1971 befindet sich hier das Sigmund Freud Museum, dem es nach der Neugestaltung durch eine Arbeitsgemeinschaft von Hermann Czech mit ARTEC und Walter Angonese auch kraft der Architektur gelingt, eine Verbindung zu den vielen Schichten des Gedenkens herzustellen, die diesem Ort angemessen sind.


Schon zu Sigmund Freuds Lebzeiten wurde das Haus verändert. Die Lage der Ordination wurde ebenso an neue Rahmenbedingungen angepasst, wie die Nutzung einiger privater Räume. Der schärfste Bruch erfolgte 1938, als die Familie Freud aus Wien in die Emigration vertrieben wurde. Da sie Hausrat und Einrichtung mitnehmen durfte, blieben Wohnung und Ordination leer zurück. Bald wurden auch andere Wohnungen des Hauses „arisiert“ oder zu Notquartieren für jüdische Familien auf dem Weg in die Vernichtungslager aufgeteilt. Diese Geschehnisse – wie auch die Zerstörungen durch Bombenangriffe und die baulichen Entscheidungen der Wiederaufbauzeit – haben Spuren hinterlassen, die eine Rekonstruktion des Lebens- und Arbeitsumfeldes Sigmund Freuds ausschließen. Denn: es ist nichts mehr da.

Sigmund Freud Museum Außenfassade

Es ist das Verdienst der Neugestaltung, das Nichts in eine Fülle von Informationen für unterschiedlichste Interessenslagen verwandelt zu haben. Als BesucherIn betritt man das Museum durch das alte Tor und geht über die dahinter liegende Durchfahrt das Stiegenhaus empor zu den beiden Geschossen, in denen Sigmund Freud sowie seine Familie gewohnt und gearbeitet haben. Da dieser Teil des Hauses nicht verändert wurde, vermittelt der Weg heute einen sehr ähnlichen Eindruck wie in historischer Zeit. Die Ausstellung in Hochparterre und Mezzanin bietet inhaltlich zwei simultan erfahrbare Ebenen. Während die Wände – mitunter recht diskrete – Hinweise auf Aussehen und Nutzung der Räume zur Zeit Sigmund Freuds tragen, sind wissenschaftliche, historische und biografische Informationen zur Entstehung der Psychoanalyse an eine Ausstellungsarchitektur gebunden, die ...

 

Den ganzen Artikel gibt es jetzt in der neuen Ausgabe von architektur.aktuell zu lesen:

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Sigmund Freud Museum Foyer

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