Fremdes Wohnen in der eigenen Stadt – ein Experiment
Journal Preview – Wohnen ist Privatsache. Im Rahmen eines Stadtlabors des Architekturzentrum Wien und des Mies.Magazins, wurden einige WienerInnen beim temporären freiwilligen Wohnungstausch begleitet.
Wohnen ist ein Grundbedürfnis des Menschen – wird aber im Zuge von Finanzkrise, Plattformökonomien à la Airbnb und Niedrigzinsen immer mehr zum Spekulationsobjekt. Mit massiven Folgen für die Mietkosten und das soziale Gefüge einer Stadt. Wien gilt international als Weltmeister im Wohnen. Wie aber wohnen WienerInnen wirklich?
Das Wissen darüber beschränkt sich im Wesentlichen auf Fassaden und Grundrisse, deren Gestaltung noch in der Hand von Architekturschaffenden und Bauträgern liegt. Nach der Schlüsselübergabe wird Wohnen zur Privatsache, es ist gleichermaßen die Schnittstelle zwischen Körper und Stadt.
Als Teil der Initiative Stadtlabore der Kulturstadträtin der Stadt Wien, Veronica Kaup-Hasler wagte das Architekturzentrum Wien (Az W) nun ein Experiment: Für das Projekt „wie wir wohnen“ tauschten WienerInnen jeweils paarweise ihre Wohnung mitsamt Umfeld ein Wochenende lang mit ihrem per Blind-Date ermittelten Pendant. Sie reflektierten ihre Erfahrungen in einem eigens dafür entwickelten Toolkit – das unter anderem eine Mental Map mit den Lieblingsorten in der fremden Wohnung beinhaltete. Das Team des Mies.Magazins dokumentierte diesen Prozess der Aneignung des fremden Wohnumfelds filmisch.
Mehr zum wie wir wohnen Experiment gibt es in der neuen Ausgabe von architektur.aktuell:
Auswertung des Experiments mit Doku-Screening und Podiumsdiskussion im Architekturzentrum Wien mit:
Alexa Färber, Ethnologin und Stadtforscherin an der Universität Wien
Alexander Gahr, Teilnehmer „wie wir wohnen“
Veronica Kaup-Hasler, Stadträtin für Kultur und Wissenschaft
Monika Kühler, Teilnehmerin „wie wir wohnen“
Paula Brücke & Theresa Margraf, Mies. Magazin