Nachruf auf den großen österreichischen Architekturforscher/-vermittler

Friedrich Achleitner, 1930-2019

Friedrich Achleitner © Lukas Beck / AZW

Am 27. März 2019 starb der Schriftsteller, Architekt und Architekturforscher Friedrich Achleitner 88-jährig in Wien. Sein einflussreiches literarisches Werk und seine großen Verdienste für die Architekturgeschichte der österreichischen Moderne, die er fast im Alleingang definierte und an zahlreiche Schüler weitergab, wurden in tagesaktuellen Medien gewürdigt. Wir wollen besonders an die wegweisenden historiografisch-methodischen, pädagogischen, bildungspolitischen und fachmedialen Leistungen unseres ehemaligen Co-Herausgebers erinnern.


 

Von 1961 bis 1972 wirkte Achleitner  als Architekturkritiker der Wiener Blätter „Abendzeitung“ und „Die Presse“, von 1963 bis 1983 lehrte er Architekturgeschichte an der Wiener Akademie der bildenden Künste und von 1983 bis zu seiner Emeritierung 1998 wirkte er als Ordinarius für Geschichte und Theorie der Architektur an der Hochschule (heute: Universität) für angewandte Kunst in Wien. „Daneben“ schrieb er ab den späten 1970er Jahren bis 2010 die fünf fundamentalen und flächendeckenden (!) Inventare der noch vorhandenen und nach Qualitätskriterien ausgewählten modernen und zeitgenössischen Architektur Österreichs – zwei Bände über die westlichen und südlichen Bundesländer (erschienen 1980 und 1983), drei über Wien (1990, 1995 und 2010). Nur der Niederösterreich-Band (zu dem es umfangreiche Vorarbeiten gibt, die im Achleitner-Archiv des Architekturzentrums Wien zugänglich sind) konnte mangels persönlicher und zeitlicher Kapazitäten nicht mehr erscheinen. 

Diese monumentale Dokumentation ist ist gemeinhin als „der Achleitner“ bekannt und tatsächlich singulär: Keinem anderen Land wurde ein derartiges augenöffnendes Geschenk seiner eigenen Architekturgeschichte gemacht. Alle Fachleute, die Informationen über einen österreichischen Bau des 20. Jahrhunderts suchen, schauen seither zu allererst nach, ob es dazu einen Eintrag "im Achleitner" gibt – seien es Experten des Denkmalamts, Architekturhistoriker, Liebhaber, Immobilienentwickler oder auch Literaturbegeisterte, die zurecht fasziniert die Fähigkeit des Autors bewundern, in wenigen Zeilen nicht nur die fachliche und historische Relevanz des betreffenden Objekts präzise darzustellen, sondern dies auch auf einem sprachkünstlerischen Niveau zu tun, das im Fach als kaum erreichbares Ideal gilt.

„Der Achleitner“ avancierte so zu einem wahren Monument der Wissenschaft und Literatur.

Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert, 5 Bände, Residenz-Verlag, 1980-2010 © AZW

Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert, 5 Bände, Residenz-Verlag, 1980-2010 © AZW

Der größte Unterschied zu anderen, seit Jahrzehnten laufenden Bauinventar-Reihen wie der „Österreichischen Kunsttopografie“ (seit 1907) oder dem „Dehio-Handbuch“ (seit 1933) ist, dass Achleitner wie erwähnt auf Vollständigkeit verzichtet, aber gleichzeitig weit über bloße Faktendokumentation und -Aufzählung hinausgeht. Gänzlich anders als in konventionellen Inventaren oder Fachreiseführern sind auch die Auswahlkriterien der Einträge (bei Achleitner ausschließlich bauhistorische Relevanz und architektonische Qualität), die Handlichkeit der Bücher bei der Besichtigung (der Führer misst passend für die Jackentasche rund 13 x 20 cm Querformat), die fachgerechte Gliederung nach Bautypen pro Ort oder Bezirk, die neuen Fotos und Pläne sowie – above all – die einordnenden und würdigenden Kurzbeschreibungen der Objekte mit hohem fachlichem und literarischem Anspruch. „Der Achleitner“ avancierte so zu einem wahren Monument der Wissenschaft und Literatur – von welchen anderen Werken kann man das behaupten?

Bemerkenswert ist zweifellos auch Achleitners Motivation für das Unternehmen sowie die Methode, in der er es durchführte. Die Motivation war ebenso simpel wie folgenreich: Sie wurzelte in den engagierten Architekturdebatten der jungen Baukünstler aus dem Umkreis der Schule Clemens Holzmeisters an der Wiener Akademie, die Achleitner 1950 bis 1953 gemeinsam mit seinen Salzburger Gewerbeschulkollegen Wilhelm Holzbauer, Friedrich Kurrent und Johann Georg Gsteu absolviert hatte (gleichzeitig bzw. später studierten auch Johannes Spalt und Hans Hollein bei Holzmeister). In diesen Debatten begann das damals wegen des Krieges weitgehend verschüttete, kaum mehr zugängliche und in der Öffentlichkeit wenig geschätzte Erbe der Wiener Moderne – Wagnerbauten wurden noch in den späten 1960er Jahren abgerissen – eine immer größere Rolle zu spielen. 

Otto Wagner, Stadtbahnstation Meidling, 1968 abgerissen © Wiki Commons

Otto Wagner, Stadtbahnstation Meidling, 1968 abgerissen © Wiki Commons

Immer öfter wollten die jungen Architekten in ihren innovativen Bauten an die große Tradition von Wagner und Hoffmann, Loos und Frank anknüpfen, was sich jedoch mangels verfügbarer Dokumentationen und wegen des entsprechend geringen Wissens als schwierig erwies. Späteren Projekten der Exilforschung war es vorbehalten, die Gründe dieser kulturellen Erosion in der „Vertreibung des Geistigen aus Österreich“ (Buchtitel von Gabriele Koller und Oswald Oberhuber 1985) durch den Nationalsozialismus ab 1938 zu fixieren.

Achleitners praktische Antwort auf das Wissensdefizit der Nachkriegszeit zur Geschichte der Moderne war die einfache, in der Praxis aber höchst aufwendige Idee, die relevanten Werke flächendeckend zu dokumentieren, um auf dieser gesicherten Materialbasis seriös über das Erbe der Moderne diskutieren zu können. Er machte sich an die Arbeit und begann sein Doku-Projekt, das zunächst nur auf wenige Jahre angelegt war, in den westlichen Bundesländern: Alleine oder mit privater Unterstützung von Freunden und Familie fuhr er in seinem Saab in den vorlesungsfreien Zeiten der späten 1970er Jahre Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Oberösterreich ab, um auf Basis von Vor-Ort-Wahrnehmungen sowie vorherigen Literatur- und Archivrecherchen eine Kartei der bei der Begehung als wichtig erkannten Objekte anzulegen. Darin wurde jedes Objekt mit seinen wichtigsten Daten sowie Kontaktabzügen der bei der Begehung entstandenen Fotos dokumentiert. Auf dieser Basis und nach klärenden Recherchen in Bauämtern und Literatur zu den vor Ort „verdächtig“ erscheinenden Bauten schrieb Achleitner dann die Texte seines Führers, und zwar nach einem selbstentworfenen Querformat-Layout mit seiner elektrischen IBM-Kugelkopf-Schreibmaschine direkt passend in den Umbruch. Die bedeutendsten Bauten wurden mit Foto, Textbeschreibung, neu gezeichnetem Grundriss und Objektdaten auf bis zu zwei Seiten gewürdigt, die wichtigen mit Text und Foto, die erwähnenswerten „nur“ mit Daten und Text oder mit Daten alleine.

Achleitners Kartei © M. Spiluttini / AZW

Achleitners Kartei © M. Spiluttini / AZW

Der erste Band über die obgenannten Bundesländer erschien relativ rasch. Mit stetig wachsendem Wissensstand und Recherche-Unterstützung durch den Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung entwickelte sich das Unternehmen aber bald zu einem großen Forschungsprojekt, das immer mehr Ergebnisse produzierte und die Bände des Führers immer umfangreicher werden ließ. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die daran mitwirken durften – seien es Achleitners Assistenten an den Hochschulen, Studierende, die Pläne zeichneten, interessierte Fachleute in Bauämtern, die Pläne aushoben, private Forscherinnen und Forscher, die ihn mehr oder weniger aus purer Begeisterung auf den Straße-für-Straße-Begehungen begleiteten – konnten dabei einen unglaublichen Spürsinn und eine Präzision der Wahrnehmung erleben, mit der Achleitner oft unter den unsensibelsten Umbauten, unscheinbarsten Fassaden oder ausgedehntesten Pflanzen-Überwucherungen mit Röntgenblick einen architektonisch wertvollen Bau eines bekannten oder unbekannten Architekten erkannte: 

Ernst Epstein, Kirchberggasse 33, Wien © Wiki Commons, Thomas Ledl

Ernst Epstein, Kirchberggasse 33, Wien © Wiki Commons, Thomas Ledl

So entriss er zahlreiche ambitionierte Bauten der Moderne, die sonst völlig unbekannt geblieben und mit Sicherheit zerstört worden wären, dem Vergessen und rekonstruierte damit quasi im Vorbeigehen auch so manches größere gebaute Oeuvre vieler zu ihrer Zeit gut beschäftigter und höchst qualitätsvoll produzierender Entwerfer wie Ernst Epstein oder Hans Steineder, die uns so zum Begriff wurden.

Die Fähigkeit Achleitners, Laien und angehenden Fachleuten die komplexen ästhetischen, technischen und sozialen Kriterien der Architektur so zu vermitteln, dass man sie nie wieder vergisst, wurzelt vor allem in seiner zutiefst menschenfreundlichen und empathischen Haltung. Das konnte jeder erleben, der das Glück hatte, seine Vorlesungen an der Wiener Akademie oder an der Angewandten zu hören. Alleine diesen jahrzehntelang erbrachten pädagogisch-didaktischen Höchstleistungen mit nachhaltiger Wirkung müsste man ein eigenes Denkmal setzen. Wie Achleitner selbst und alle seine Werke kamen die Lehrveranstaltungen zunächst völlig unscheinbar daher: In einer einfachen Slideshow aus selbstgemachten analogen Kleinbilddiapositiven, die heute ebenfalls im Wiener Architekturzentrum verwahrt werden, sprach Achleitner wöchentlich eine gute Stunde lang über Figuren wie Otto Wagner, Adolf Loos, Josef Hoffmann, Josef Frank oder Clemens Holzmeister – aber auch über seine eigenen Zeitgenossen und deren innovative Werke aus der fortschrittsfreudigen Nachkriegszeit und der darauffolgenden Konsumära: 

Achleitners Diasammlung © M. Spiluttini /AZW

Achleitners Diasammlung © M. Spiluttini /AZW

Roland Rainer, Wilhelm Holzbauer, Gustav Peichl, Hans Hollein, Heinz Tesar, Herman Czech…. – Achleitner kannte natürlich alle Protagonisten, soferne sie noch lebten, persönlich, mit den meisten war er auch befreundet oder durch intensive Fachdebatten verbunden – der Authentizitätsfaktor der Vorträge war somit unüberbietbar. Achleitner zeigte die Bilder und referierte die Entstehungsbedingungen der betreffenden Werke und die Entwurfsphilosophien ihrer Planer, erläuterte die einzelnen technischen, ästhetischen oder sozialen Innovationen, die diesen Werken ihre Bedeutung gaben. Und er schilderte auch die reale Wirkung auf heutige Nutzer und Besucher, da er die Bauten – eines seiner unverzichtbaren Kriterien seriöser Architekturdebatten – selbstverständlich alle persönlich besucht und bei dieser Gelegenheit mit seiner Nikon-Kleinbildkamera mit Shift-Objektiv auch fotografisch dokumentiert hatte. Jeder Zuhörer hatte so fast den Eindruck, dass er selbst die vielen Bauten besucht hätte, die Achleitner in der Vorlesung besprach.

Fasziniert wollte man danach sofort aufbrechen, um alles selbst an Ort und Stelle zu erleben, sei es in Österreich oder im europäischen Ausland, wo sich viele Lieblinge Achleitners befanden – etwa in Slowenien mit Josef Plečniks und Edvard Ravnikars Bauten, in der damaligen ČSSR (dem heutigen Tschechien) mit den großen Werken von Jan Kotěra, Josef Gočar und Vladimir Karfík oder im Tessin der postmodernen "Tendenza". All das war selbstverständlich auch mit intensiven Freundschaften in der dortigen Kollegenschaft verbunden, etwa mit Damjan Prelovšek, Vladimír Šlapeta, Bruno Reichlin und vielen anderen Größen ihres Fachs. Mit deren Schülern konnten sich wiederum Achleitners Assistenten anfreunden – so entstanden europäische Fachnetzwerke auf einer sehr persönlichen Ebene mit nachhaltiger Wirkung bis heute. Diese Kontakte waren auch für die Organisation zahlreicher Auslands-Exkursionen mit den Studierenden unverzichtbar. Jedem Studierenden, der dabei war, sind diese seligen, oft geradezu rauschhaften Field Trips in unauslöschlicher Erinnerung. Last not least – und ebenfalls Beleg für Achleitners unerhörtes Einfühlungsvermögen: Er gab jeweils eigene Vorlesungen für Architekturstudierende und für angehende Kunsterzieher, weil er der Meinung war, dass sie durchaus unterschiedliche Bedürfnisse für ihre spätere Berufspraxis haben. 

Jan Kotěra, Museum in Königgrätz / Hradec Králové, 1909-12, Tschechien © Wiki Commons

Jan Kotěra, Museum in Königgrätz / Hradec Králové, 1909-12, Tschechien © Wiki Commons

Die Architekten erhielten Überblicksvorlesungen zur österreichischen und europäischen Moderne, während er die Kunsterzieher niederschwellig über eine jedermann vertraute Materialebene an die komplexen Architekturfragen heranführte: So konnte man einiges Weiterführende über Holzbau, Massivbau und viele andere Bauweisen lernen, auch als Assistent, der die Lehrveranstaltungen vor allem durch Anfertigung von Objektlisten und Planfotos sowie Projektions-Management unterstützen durfte.

Damit sind die vielfältigen Architekturaktivitäten Achleitners aber noch immer nicht erschöpfend dargestellt. Er wirkte auch – was in den rezenten Nachrufen kaum erwähnt wurde – kurzfristig als bauender Architekt: Gemeinsam mit Johann Georg Gsteu, seinem Studienkollegen seit der gemeinsamen Zeit in der Salzburger Gewerbeschule und der Meisterschule Holzmeister, plante er 1953 auf Intervention von Kardinal König den Innenausbau der kriegsbeschädigten Rosenkranzkirche in Wien-Meidling. In seinen Vorlesungen äußerste sich Achleitner stets ironisch bis selbstkritisch über diese Entwurfsarbeit seiner Feder, deren Hauptziel es gewesen sei, möglichst glatte Wände und geometrisch präzise Möblierungen herzustellen. Das hatte seinen Hintergrund in der zeitgeistigen Historismus-Kritik, die für Architekten der Nachkriegszeit obligatorisch war und den reichen Baudekor des 1903-07 entstandenen, konservativ-neuromanischen Baus von Hubert Gangl nicht als erhaltenswertes Werk einschätzte. Die radikale Reduktion führte zu den erwartbaren Debatten um eine „Herrgotts-Garage“ und steigerte sich 1960 noch durch drei Altarbilder ("Rosenkranzgeheimnis"), die der berühmte „phantastische Realist“ Ernst Fuchs beisteuerte. Achleitner gab den ausübenden Architektenberuf nach diesem Projekt auf und widmete sich seinen literarischen Aktivitäten.

F. Achleitner und J. G. Gsteu, Umbau der Rosenkranzkirche, Wien-Meidling, 1953 © Thomas Schuster, Wiki Commons

F. Achleitner und J. G. Gsteu, Umbau der Rosenkranzkirche, Wien-Meidling, 1953 © Thomas Schuster, Wiki Commons

Last not least müssen auch die architektur- und bildungspolitischen sowie fachmedialen Aktivitäten Friedrich Achleitners erwähnt werden. Das bekannteste Beispiel seines architekturpolitischen Engagements war die Mitgliedschaft im ersten Gestaltungsbeirat Österreichs unter Stadtrat Johannes Voggenhuber in Salzburg 1983-1988 -- die damals "Salzburg-Projekt" genannte Baureform in Richtung weniger Spekulation und mehr Architekturqualität wurde zum Wegbereiter der vielen weiteren städtischen Gestaltungsbeiräte Österreichs, die heute auf konstruktive Weise dichtverbaute urbane Zonen vor dem gestalterischen und sozialen Niedergang bewahren. Derzeit arbeitet die Bundesarchitektenkammer an einheitlichen Standards der Tätigkeit dieser wichtigen baupolitischen Gremien.

Achleitner-Archiv im Architekturzentrum Wien © M. Spillutini/AZW

Achleitner-Archiv im Architekturzentrum Wien © M. Spillutini/AZW

In Sachen Bildungspolitik unterstützte Achleitner zur Verankerung eines baukulturellen Bewusstseins in der Öffentlichkeit, das damals wie heute keineswegs selbstverständlich ist, nach Kräften die Etablierung und den Ausbau des Architekturzentrums Wien. Sein ehemaliger Assistent Dietmar Steiner lancierte mit der damaligen Kulturstadträtin Ursula Pasterk im noch unsanierten Wiener „Messepalast“, dem späteren Museumsquartier in den ehemaligen kaiserlichen Hofstallungen von Fischer von Erlach, in den frühen 1990er Jahren einen ambitionierten Architekturausstellungs- und Veranstaltungsbetrieb. Achleitner trug nicht nur durch frühes aktives Engagement bei Vorträgen, Diskussionen, Networking und Hintergrundgesprächen intensiv zum professionellen Ausbau und Erfolg des ersten österreichischen Architekturhauses bei, sondern später auch durch Überlassung seines Dokumentationsarchivs, das er mit seiner Emeritierung an der Universität für angewandte Kunst 1998 räumen musste. Dies erfolgte über einen Ankauf der Stadt Wien und kommt nun allen Forschern zugute, die sich mit der österreichischen Architektur des 20. Jahrhunderts beschäftigen.

Zur Entwicklung qualitätsvoller Architektur-Fachmedien trug Achleitner – neben seiner eigenen Aktivität als Kritiker 1961-1972 – auch durch einflussreiche Beratungstätigkeit bei. Nach dem Erwerb der Titelrechte unseres 1967 von Oskar Schmid gegründeten Magazins durch den Wiener Springer-Verlag unter dessen Chef Rudolf Siegle im Jahr 1994 wirkte er gemeinsam mit Dietmar Steiner und Christian Reder in einem Herausgebergremium beratend an der Professionalisierung des Titels mit. Es bestärkte Verlagschef Siegle darin, die bekannte Fachjournalistin Liesbeth Waechter-Böhm für architektur.aktuell als Chefredakteurin zu gewinnen. Waechter-Böhm machte aus dem damals in Inhalt und Erscheinungsbild etwas in die Jahre gekommenen Magazin ein zeitrichtiges Medium, das unter anderem mit großzügigen Bildreportagen in elegantem Layout der Grafic-Designer Haller & Haller sowie mit englischen Übersetzungen der wichtigsten Beiträge rasch eine neue überregionale Relevanz und Reputation erwarb. Das gegenwärtige Redaktions- und Verkaufsteam konnte auf diesen von Achleitner mitgeprägten Entwicklungen seit 1999 hervorragend aufbauen und den Übergang in die digitale Ära des neuen Jahrtausends bewältigen. So konnte Achleitner sich bald danach aus seiner Co-Herausgeberschaft zurückziehen.


Friedrich Achleitner wird uns stets ein Vorbild an Begeisterung für die Architektur, an Fachkompetenz, Vermittlungsfähigkeit, höchsten ethischen und künstlerischen Ansprüchen, ausgeprägter persönlicher Bescheidenheit und vor allem an größter Menschenliebe bleiben.

 

Artikelfoto oben: © Lukas Beck/AZW

architektur.aktuell, Relaunch-Ausgabe Februar 1995, erschienen unter der Co-Herausgeberschaft Friedrich Achleitners

architektur.aktuell, Relaunch-Ausgabe Februar 1995, erschienen unter der Co-Herausgeberschaft Friedrich Achleitners

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