Journal Preview

Interview: Counterspace Architecture

Counterspace Architects

Journal Preview Das junge Architekturbüro Counterspace mit Sitz im südafrikanischen Johannesburg entwarf den diesjährigen Sommerpavillon der Londoner Serpentine Gallery – die Eröffnung musste aufgrund der Pandemie auf 2021 verschoben werden. Nichtsdestotrotz sprach Architektin Sumayya Vally mit architektur.aktuell über neue Dynamiken in der Architektur, mit Blick aus einer Perspektive jenseits der westlichen Welt.


Wie und warum kam es zu Counterspace?
Counterspace ist ein gemeinsames Studio und eine kollaborative Praxis mit Sitz in Johannesburg. Unsere Arbeit umfasst Stadtforschung, Installationen, Interventionen, öffentliche Veranstaltungen und gebaute Projekte. Wir sind von unserer Stadt Johannesburg geprägt. Ich war ermutigt, einen Missstand zu verändern – von der Unfähigkeit (oder dem fehlenden Willen) des Berufsstandes, sich sinnvoll mit unserem Kontext, seinen Geschichten und Zukunftsvisionen zu beschäftigen. Vor allem interessieren mich Themen wie Identität und Territorium, und wie sich diese in gebaute Form übersetzen lassen.

 

Serpentine Pavillon 2020

Der auf 2021 verschobene Serpentine-Pavillon von Counterspace wird aus wiederverwendeten Baumaterialien bestehen.

Es gibt eine sehr enge Definition des Architekturbegriffs, die auferlegt und über Generationen unver­ändert weiter­gegeben wurde.

Sumayya Vally

Ihre Arbeit spannt sich von Planungen von Pavillons, Produkten, Publikationen bis zu Ausstellungen. Wo setzen Sie für sich die Grenzen des Architekturberufs?
Ich sehe, dass Architektur sich oft nur auf einen der vielen räumlichen und zeitlichen Maßstäbe beschränkt. Wir haben Projekte, die sich sehr auf die Vergangenheit richten. Wir haben aber ebenso Aufträge, die sehr pragmatisch mit „Lösungen“ der Gegenwart umgehen, wie auch Interventionen, die unabhängig von Kontext und vordefinierten Zielen sind – also sozusagen in einer Art Vakuum entstehen. 
Unsere Arbeit wird oft in verschiedenen Geschwindigkeiten durchgeführt. Ich glaube sehr stark daran, dass ich vor allem als junge afrikanische Architektin, mit langsamen und sich ständig ändernden Forschungsgeschwindigkeiten sowie akademischen Praktiken arbeiten muss, zugleich aber auch die fortschreitende Geschwindigkeit des technologischen Fortschritts zu beachten habe. Die große Zeitspanne eines Generationenprojekts sowie das schnelle und kurzfristige Anpassen von Ideen sollten stets parallel gedacht werden. Alle Projekte entwickeln die gleiche Fragestellung nach einer Identität für Johannesburg und den afrikanischen Kontext – und um das zu tun, denke ich, muss man Architektur an verschiedenen Orten entdecken.

 

Das ganze Interview mit den Architektinnen aus Südafrika gibt es in der aktuellen Ausgabe von architektur.aktuell zu lesen:

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