Katar erhält Nationalpavillon in den Giardini della Biennale

Mit der Errichtung eines eigenen Pavillons in den Giardini della Biennale verankert sich Katar dauerhaft im Zentrum der internationalen Kunst- und Architekturdiskussion. Damit gesellt sich das Land zu den 30 Nationen, die bereits mit festen Pavillons im historischen Park vertreten sind. In den vergangenen 50 Jahren wurden lediglich Australien und die Republik Korea aufgenommen.
Die Entscheidung für einen eigenen Pavillon folgt der Unterzeichnung eines Kooperationsprotokolls zwischen Qatar Museums und der Stadt Venedig im Juni 2024. Ziel ist es, die bestehenden Beziehungen zu vertiefen und die kulturelle sowie sozioökonomische Zusammenarbeit zwischen Katar, Venedig und Italien weiter auszubauen.
Sheikha Al Mayassa bint Hamad bin Khalifa Al Thani, Vorsitzende von Qatar Museums und Kommissarin des Katar-Pavillons, unterstreicht die Bedeutung dieses Schrittes:
Die Biennale di Venezia ist das weltweit bedeutendste Forum für Kunst und Architektur, und die Giardini sind der historische Ort, an dem Pavillons als kulturelle Botschafter ihrer Nationen stehen. Katar ist stolz darauf, Teil dieses internationalen Dialogs zu werden und unsere Rolle als globale Kraft in der Kulturdiplomatie auszubauen. Unser Pavillon wird eine Plattform sein, um die kreative Vielfalt unseres Landes sowie der gesamten MENASA-Region (Middle East, North Africa, South Asia) sichtbar zu machen.
Pietrangelo Buttafuoco, Präsident der Biennale di Venezia, hebt die historische Offenheit Venedigs hervor: „Venedig war seit dem Jahr 1000 n. Chr. die einzige europäische Stadt mit einem arabischen Namen, Bunduqiyyah. Diese sprachliche Vielfalt steht sinnbildlich für den interkulturellen Austausch, den die Biennale seit jeher pflegt. Mit Katar heißen wir eine weitere Quelle kreativer Kraft willkommen.“

Der Pavilion von Korea ist nur einer von zwei Pavilions der in den letzten 50 Jahren am Giardini errichtet wurde.
Der Pavillon von Katar wird an einem zentralen Standort in den Giardini errichtet, unmittelbar neben dem bekannten Buchpavillon. Bereits im Mai 2025 soll das Areal erstmals aktiviert werden: Im Rahmen der 19. Internationalen Architekturausstellung präsentiert die pakistanische Architektin Yasmeen Lari eine Installation mit dem Titel Community Centre.
Diese Arbeit ist Teil der Ausstellung Beyti Beytak. My home is your home. La mia casa è la tua casa., die sowohl in den Giardini als auch im ACP-Palazzo Franchetti gezeigt wird. Sie greift das Thema der Biennale Architettura 2025 auf und untersucht, wie Gastfreundschaft und Willkommenskultur in der zeitgenössischen Architektur und den Landschaften des MENASA-Raums zum Ausdruck kommen. Dabei werden Werke von mehr als 20 Architekt*innen aus der Region vorgestellt, darunter auch Arbeiten, die erstmals in Venedig zu sehen sein werden.