Kommunikation + Kooperation = Zukunft
Mit der Publikation „Herzblut“ feierte architektur in progress (aip) sein 20 Jahr-Jubiläum als Plattform für junge Architektur. Ein Gespräch mit ihrem Gründer Volker Dienst.Mit der Publikation „Herzblut“ feierte architektur in progress (aip) sein 20 Jahr-Jubiläum als Plattform für junge Architektur. Ein Gespräch mit ihrem Gründer Volker Dienst.
Der Weg war steinig. Er erforderte Idealismus, Herzblut und unerbitterlichen Glauben an die Strahlkraft junger Architektur. „Als ich mit dem Studium fertig war, hatte man als junger Architekt kaum eine Chance, in einem Büro Partner zu werden“, erinnert sich Volker Dienst, Gründer und Erfinder von „architektur in progress“ (aip). „Es herrschten autoritäre Bedingungen. Wir saßen in rauchgeschwängerten Kämmerchen und zeichneten, was der Chef wollte. Daher machten sich junge, interessante Architekturschaffende selbständig, so rasch es ging.“ Diesen spannenden Büros wollte er ein Podium bieten. Damals, Ende der 1990er, war das Architekturzentrum Wien noch jung und die Ära der Stararchitekten an ihrem Zenit. „Man räumte nur Stars, arrivierten Architekten und Professoren das Recht ein, öffentlich über ihre Arbeit zu sprechen.“
Volker Dienst aber war überzeugt, dass die jungen, vielversprechenden Teams mit originellen, programmatischen Namen wie AllesWirdGut (AWG), BEHF, feld 72, propeller z und querkraft, die damals wie die Schwammerln aus dem Boden schossen, breites Interesse wecken könnten. „Damals kamen die Computer auf, die Jungen konnten also, wenn sie Tag und Nacht arbeiteten, sehr produktiv sein.“ Selbstausbeutung zählte zum Erfolgsrezept. Viele junge Kreative waren allerdings keine Mitglieder der hiesigen Architektenkammer, sondern im Zug der EU-Öffnung auf deutsche oder italienische Befugnisse ausgewichen, die mit weniger Bürokratie zu geringeren Kosten zu haben waren. Daher unterstützte die Architektenkammer sein Vorhaben nicht. Also griff er zur Eigeninitiative und fragte bei seinem damaligen Arbeitgeber – dem LIF – um Unterstützung für seine Vortragsreihe junger Architektur an. „Mir schien es zielführender, die Rahmenbedingungen für die Architektur zu verbessern, als stundenlang an einer tollen Fassade zu tüfteln“, so Dienst.
Mehr zu diesem spannenden Thema lesen Sie im "Future Talk" mit Volker Dienst in unserer September Ausgabe