Die Krise der Investorenarchitektur

Stadt neu verhandeln

Die Kämpfe um die Zukunft der Städte haben es längst auf die Titelseiten unserer Zeitschriften und die berühmten Plätze unserer Städte geschafft, denn Planungsprobleme gehören mittlerweile zum Alltag von Stadtproduktion. Es geht um Spekulationen, Mauscheleien, politische Richtungswechsel und Machtspiele zwischen NutzerInnen und InvestorInnen. Was in Köln der Klüngel regelt, wird in München auf der Wiesn geklärt. Das Problem bleibt dasselbe: Eine auserwählte Handvoll AkteurInnen darf über die Zukunft unserer Städte entscheiden. Doch was passiert mit unseren Städten, wenn einer der richtig großen Player es nicht schafft, seinen Teil des Deals einzuhalten?


Der Untergang begann im Oktober 2023 – mittlerweile steht fest: Das aus rund 1.000 Firmen bestehende Immobilienimperium SIGNA des René Benko ist zahlungsunfähig und steckt in einer tiefen Krise. Diese Krise zeigt sich im Alltag beim Umstieg am Berliner Alexanderplatz oder beim schweifenden Blick über die Hamburger Skyline als Bauruinen, Rohbauten und leerstehende Gebäudekomplexe in 1A-Lage. Die aktuellen Diskussionen um die Skandale des Immobilienkonzerns sind vor allem wirtschaftlich und juristisch geprägt. Doch was bedeutet es auch programmatisch und architektonisch, wenn große, prestigeträchtige Immobilienprojekte sich in Bauruinen verwandeln und große Löcher in Stadttopografien reißen? Kann die SIGNA- Pleite als Blaupause für die neoliberalen Ströme und fortschreitende Privatisierungspolitik der Stadtentwicklung genutzt werden? Das Ende einer zweifelhaften Investorenarchitektur.

Sie möchten weiterlesen? Dieser Beitrag ist Teil unserer Ausgabe 11/2024. Der Volltext ist ab Seite 46 zu finden.

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