Regonialer Projektüberblick

Vier spanische Architekturprojekte im Fokus

Alle hier vorgestellten Projekte stammen aus Spanien und zeigen die Vielfalt und Innovation der zeitgenössischen spanischen Architektur. Sie gehen weit über das bloße Bauen hinaus und integrieren soziale Verantwortung, Nachhaltigkeit und Funktionalität in ihren Entwürfen. Vom Tageszentrum für junge Menschen mit Autismus bis hin zu einem nachhaltigen Erstaufnahmezentrum für Frauen* – diese Werke beweisen, dass Architektur weit mehr ist als nur Raumgestaltung; sie ist ein kraftvolles Mittel, um gesellschaftliche Herausforderungen zu adressieren und Räume zu schaffen, die sowohl den Bedürfnissen der Menschen als auch der Umwelt gerecht werden.


Tageszentrum für junge Menschen mit Autismus APNABI | AV62 Arquitectos

Ort: Derio, Spanien | Text: Davod Cohn | Foto: José Hevia

Die in der Provinz Bizkaya im spanischen Baskenland aktive Organisation „Apnabi“ schafft Tageszentren für Menschen im Autismus-Spektrum. Ein solches wurde 2022 in Derio (Großraum Bilbao) umgesetzt. Zwischen Gewerbe, landwirtschaftlichen Betrieben, neuen Wohngebieten und Autobahn gelegen ist das über 6.000 Quadratmeter große Grundstück allerdings kein leichter Planungsvoraussetzung für einen Ort, der Rückzugsmöglichkeiten bieten muss. Doch die ArchitektInnen machten aus der Not eine Tugend. Sie wandten das Prinzip eines Gewächshauses an und schufen mithilfe von räumlichen Schichtungen verschiedene Nutzungszonen. Die gewählte Gestaltungsanalogie ist insofern passend, als das Ziel der Tagesstätte die Beschäftigung von Menschen im Autismus-Spektrum in landwirtschaftlichen Betrieben und im Gartenbau ist. Neben der Weiterbildung stehen auch Arbeitsintegration und die Unterstützung der Autonomie der Zielgruppe im Mittelpunkt. [mehr]


 

Auditorium und Kongresszentrum | Selgascano

Ort: Cartagena, Spanien | Text: Davod Cohn | Foto: Iwan Baan

Der Standort des Gebäudes befindet sich am westlichen Rand einer eher unscheinbaren neuen Stadterweiterung, in der die künstlich angelegte Steigung der Straße gegenüber dem natürlichen Gelände einen Höhenunterschied von 17 Metern aufweist. Die Architekten weigerten sich, den Höhenunterschied aufzufüllen, und entschieden sich dafür, das Gelände weitgehend so zu belassen, wie es war. Und das Gebäude mit möglichst kleiner Grundfläche in den Hang zu stellen. Aus dieser Entscheidung resultierte die Polyeder-Form des Gebäudes, der Baukörper erweitert sich vom Fundament nach außen und verfügt über eine Auskragung, die das schräg abfallende Auditorium bildet. Da sich die Hälfte des Gebäudes unterhalb des Straßenniveaus befindet, positionierten die Architekten das Auditorium im untersten Bereich, stapelten die Eingangshalle sowie die anderen Räume darüber und schufen auf diese Weise ein bemerkenswert kompaktes Volumen. [mehr]


 

Sant Gervasi Reception Centre | VIVAS Arquitectos

Ort: Barcelona, Spanien | Text: Fredy Massad | Foto: José Hevia

Das von dem in Barcelona ansässigen Büro VIVAS Arquitectos entworfene Erstaufnahmezentrum Sant Gervasi (CPA Sant Gervasi) steht beispielhaft für den neuen Kurs in der spanischen Architektur. Es vereint politisches Bewusstsein, nachhaltige Bauweise und einen starken Fokus auf soziale Verantwortung. Das Zentrum bietet Schutz und Unterstützung für Immigrantinnen, obdachlose Frauen* und Opfer häuslicher Gewalt. Mit der Verwendung innovativer, modularer Systeme und von Holz als nachhaltigem Baustoff entsteht hier ein einladender Raum, der nicht nur funktional, sondern auch emotional zur Genesung und Wiedereingliederung beiträgt. [mehr]


 

10K House | TAKK

Ort:  Barcelona, Spanien | Text: Lluís Alexandre Casanovas Blanco | Foto:  José Hevia

An der Schnittstelle zwischen dem aufstrebenden lokalen Immobilienmarkt und der globalen Umweltkrise gilt das 10K House von TAKK als ein materielles Manifest, das sich an eine ganz neue Generation von HausbesitzerInnen wendet, die nach der Krise von 2008 zum ersten Mal wieder Zugang zu Wohnraum haben. Mit einer Reihe technischer Details, die zuvor in ephemeren Installationen erprobt wurden, wollen die ArchitektInnen die politischen Vorstellungen rund um das Thema Wohnen grundlegend verändern. [mehr]


 

Das könnte Sie auch interessieren

Newsletter Anmeldung

Wir informieren Sie regelmäßig über Neuigkeiten zu Architektur- und Bauthemen, spannende Projekte sowie aktuelle Veranstaltungen in unserem Newsletter.

Als kleines Dankeschön für Ihre Newsletter-Anmeldung erhalten Sie kostenlos ein architektur.aktuell Special, das Sie nach Bestätigung der Anmeldung als PDF-Dokument herunterladen können.