Bahnhof Hennersdorf, Niederösterreich

Wie schön „geerdet“ ein guter Bahnhofs-Entwurf sein kann, zeigt die neue Station Hennersdorf von ostertag ARCHITECTS.
Der neue „Zwischenstopp“ an der alten Pottendorfer Linie, die nun bis 2023 auf einer Länge von 52 Kilometern zwischen Wien Meidling und Wiener Neustadt ausgebaut wird, wurde von den Architekten als städtebauliches Verbindungs-Element konzipiert. Aus der bereits vorhandenen Infrastruktur wurde die Idee geboren, die Station als Brückenbau zu entwickeln, der den bestehenden Bahndamm in sich aufnimmt, gleichzeitig aber auch neue, großzügige Freiflächen unter sich entstehen lässt und damit in einem engen Austausch mit seiner Umgebung steht.
Was das Material betrifft, lag in diesem Fall das Gute sehr nah. Denn für die Einkleidung des Baukörpers wählten die Architekten eine Fassade aus klassischen Ziegeln, die beim Bauherrn ÖBB auf große Zustimmung traf. In enger Zusammenarbeit mit dem Ziegelproduzenten Wienerberger wurde dafür sogar ein eigener Akustik-Klinker entwickelt, der für bestmögliche Bedingungen in Sachen Lärmschutz sorgt.

ostertag ARCHITECTS, Bahnhof Hennersdorf, Niederösterreich © Kurt Hörbst
Der Ziegel präsentiert sich in diesem Bahnhof in all seinen wunderbaren Facetten: In scheinbar endlosen Reihen, repetierenden Anordnungen und gleichzeitigen Rapportveränderungen der Muster-Geometrien, die die Horizontalität des Bahnhofs betonen, entfaltet sich an den Fassaden ein breites Spektrum an Farben, Licht und Schatten. Doch wurde hier nicht nur gemauert: Lange Fensterbänder durchbrechen die Ziegelscharen der Schallschutzmauern und lassen die Bahnreisenden weit blicken.

ostertag ARCHITECTS, Bahnhof Hennersdorf, Niederösterreich © Kurt Hörbst