Botanischer Garten in Taiyuan, China
Mit dem Botanischen Garten in Taiyuan entstand ein Projekt, das dem Bedürfnis nach qualitativ hochwertigen städtischen Erlebnis- und Naherholungsräumen mit spektakulären Holzkonstruktionen nachkommt. In Anknüpfung an eine alte chinesische Bautradition setzt es auch ein wichtiges Signal für die Zukunft.
Lehrpark über Ökosysteme
Der Botanische Garten in Taiyuan, der Hauptstadt der nordchinesischen Provinz Shanxi, ist mit dem ambitionierten Ziel entstanden, ein ehemaliges Kohletagebaugebiet in einen 180 Hektar großen Landschaftspark zu verwandeln. Er sollte neben der in China so wichtigen Landschaftsgestaltung auch eine bauliche Infrastruktur zur Erforschung, Erschließung und breiten gesellschaftlichen Vermittlung naturnaher Ökosysteme bieten. Die Vorgabe war, einen städtischen Naherholungsraum mit hoher Aufenthaltsqualität und den nötigen Voraussetzungen zur Bewältigung großer BesucherInnenströme zu schaffen. Dies war die Basis für die Entwicklung eines Raumprogramms, das neben der eigentlichen Parklandschaft ein zentrales Eingangsgebäude mit Naturmuseum und Verwaltung, drei Gewächshäuser, ein Restaurant und Teehaus, ein Bonsaimuseum und ein themenspezifisches Forschungszentrum samt Bibliothek und Personalwohnräumen vorsah.
Minimierter Fußabdruck
Das Eingangsgebäude wird von der Zufahrtsstraße her über einen großen Vorplatz erschlossen. Es führt die BesucherInnen mit der einladenden Geste eines weit auskragenden Dachflügels an den Fuß einer Rolltreppe, die durch eine skulptural geschnittene Dachöffnung auf eine große Freiluftterrasse führt. Von hier aus lässt sich die Parklandschaft gut überblicken. Hier enthüllt sich auch die Funktion des Eingangsgebäudes als Schnittstelle zwischen Architektur und Landschaft – ein Leitmotiv des gesamten Entwurfs, der von der facettenreichen Inszenierung dieses Dialogs geprägt ist und die Grenzen zwischen Architektur und Landschaft zu einem Spiel der fließenden Übergänge macht. Vom Eingangsgebäude können sich die BesucherInnen entlang der ringförmig erschlossenen Wasserfläche wahlweise zum ...
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