Campus Lengenfeld
Aus einer Gruppierung disparater Baukörper schafft Lukas Göbl ein stimmiges Gefüge mit historischer Substanz und neuen Verbindungsbauten. Durch das geschickte Spiel mit Volumen wirkt der Campus Lengenfeld nicht nur einladend für SchülerInnen, sondern öffnet sich auch zu seiner Umgebung.
Im Rahmen des Neubaus wurden die alten Häuser detailgetreu renoviert, was man unter anderem an den Fassaden erkennt. Sowohl die denkmalgeschützten Außenwände der alten Volkschule als auch die Fassaden des anthrazitfarbenen Bindeglieds wurden von Restaurator Hadeyer bearbeitet. Die letzteren bestehen aus einem mit Kohlepulver versetztem Kalkputz – ein historisches Material, das in der Umgebung Lengenfelds oftmals Verwendung fand.
Der doppelgeschossige und überaus großzügige Eingangsbereich gibt sowohl alten als auch neuen Elementen, die hier zusammentreffen, den notwendigen Raum. Auch im Gedränge des Kommens und Gehens der knapp 130 Kindergarten- und Schulkinder strahlt der Baukörper mit vorgelagertem Platz durch seine schlichte Gestalt und sein kompaktes Volumen Ruhe aus. Seitlich schließt die lichtdurchflutete Eingangshalle an eines der Bestandshäuser an, wo die reorganisierten Räume nun Nachmittagsbetreuung und Vereinsaktivitäten ermöglichen.
Ein neuer Trakt beheimatet die dritte Gruppe des Kindergartens und wird vom Verbindungsbau über einen großzügig oberbelichteten Tunnel erschlossen.
Das neue Volumen fasst den Hof des Kindergartens, während die Bestandsbäume innerhalb des nun U-förmigen Baus erhalten werden.
Holz-Oberflächen, farbenfrohe Akustikelemente sowie adjustierbare Beleuchtung schaffen für Kuschelecke, Puppenküche und Bewegungsraum stimmige räumliche Voraussetzungen. Der neue Flügel des Kindergartens wie auch die Büros im Obergeschoß des Bindeglieds verfügen über großzügige Fensterelemente, die mit dem Ausblick auf die umgebenden Weinberge den Innenraum visuell erweitern.