JKMM + ILO architects, Dance House Helsinki © Hannu Rytky

Mit dem im Frühjahr 2022 eröffneten Dance House erhält der angesagte Kulturkomplex Kaapeli in Helsinkis ehemaligem Hafengebiet Salmisaari eine neues Aushängeschild. Gleichzeitig entstand die größte Institution für den modernen Tanz in den nordischen Ländern.


Von der Produktion zur Kultur

Zur Zeit ihrer Fertigstellung war die in drei Bauabschnitten zwischen 1941 und 1954 errichtete Kabelfabrik (Kaapelitehdas) im ehemaligen Industrie- und Hafengebiet Salmisaari, das größte Gebäude Finnlands. Heute beherbergt der Komplex, in dem ursprünglich Seekabel hergestellt wurden, die flächenmäßig weitläufigste und vielfältigste Kultureinrichtung des Landes.

JKMM + ILO architects, Dance House Helsinki © Hannu Rytky

Zeitgenössischer Akzent: Das Dance House ist die einzige Organisation in der ehemaligen Kabelfabrik, die weitgehend ein Neubau ist. © Hannu Rytky

Nach der beginnenden Transformation des Quartiers und der Einstellung der Produktion in den 1980er Jahren übernahm 1990 die Stadt Helsinki die Werksanlage, die zwischenzeitlich vom Abriss bedroht war. Heute beherbergt sie auf rund 70.000 m2 Fläche die unterschiedlichsten Institutionen aus dem Bereich der Kultur, darunter drei Museen und zwei Radiosender, nicht zuletzt aber Galerien, Theater- und Veranstaltungsräume sowie zahlreiche Künstlerateliers, Werkstätten und Proberäume.

Zeitgenössischer Akzent

Seit dem Frühjahr 2022 ist mit dem Dance House eine neue Attraktion dazugekommen. Als die momentan größte Einrichtung ihrer Art im Norden Europas gibt sie dem künstlerischen Tanz und verwandten Disziplinen ein angemessenes Zuhause. Gleichzeitig ist sie die einzige Organisation in der ehemaligen Kabelfabrik, die weitgehend in einem Neubau untergebracht ist. Dieser verleiht dem eindrucksvollen Bestandsbau an seinem nordöstlichen Ende nun einen zeitgenössischen Akzent. Der Entwurf für das etwa 7000 m2 umfassende Dance House stammt von JKMM in Zusammenarbeit mit ILO. JKMM ist eines der aktuell angesagtesten Architekturbüros Finnlands, das in den letzten Jahren auch international

JKMM + ILO architects, Dance House Helsinki © Peter Vuorenrinne

Alt und neu verbinden: Durch ein Glasdach über dem östlichen Teil des Innenhofs entsteht ein multifunktionaler Eingangs- und Veranstaltungsbereich mit angegliederten Gastronomieeinrichtungen. © Peter Vuorenrinne

mit verschiedenen spektakulären Kulturbauten – darunter das Museum AMOS REX in Helsinki oder die Kirkkonummi-Bibliothek – auf sich aufmerksam gemacht hat, während die ILO-Gründerin Pia Ilonen sich seit der Stilllegung des Industriegebäudes als Aktivistin für dessen Erhalt und die Integration einer kulturellen Nutzung eingesetzt und als Architektin in den nachfolgenden Jahren verschiedene Umbaumaßnahmen dort begleitet hat.

Eine Maschine für den Tanz

Den hohen Teil des Neubaus nimmt überwiegend der „Erkko-Saal“ in Besitz. Mit einer Grundfläche von 26 x 37 m und einer Höhe von 24 m ist er der größte Aufführungsraum für Tanzperformances in Skandinavien. Er bietet Platz für bis zu 1000 Personen und kann mit seiner mobilen Teleskopbestuhlung mit 700 Sitzen flexibel genutzt werden.

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JKMM + ILO architects, Dance House Helsinki © Tuomas Uusheimo

Der „Pannu-Saal“, ein Blackbox-Theater für bis zu 400 Personen, ist im ehemaligen Kesselhaus des Altbaus untergebracht. © Tuomas Uusheimo

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