Revitalisierung der alten Glaswerkstatt, Ptuj, Slowenien

Ein Dialog in der Zeit

In Ptuj, der ältesten Stadt Sloweniens, hat Elementarna eine alte Glaswerkstatt revitalisiert, um sie in ein Zentrum für die lokale Kultur zu transformieren. Der neue Komplex verbindet die Überreste der Vergangenheit mit einer mutigen architektonischen Gestaltung und schafft gleichzeitig einen zukunftsorientierten Rahmen.


Die kleine Glaswerkstatt in unmittelbarer Nähe des Slovenski-Platzes wurde vor rund 25 Jahren geschlossen. Nach und nach übernahmen lokale Kulturvereine, Musikgruppen und Amateurtheater die verlassene Lagerhalle und verwandelten sie in einen improvisierten Veranstaltungssaal, in dem Konzerte, Performances und Installationen stattfanden. Vor der Revitalisierung, die von der Stadt Ptuj aufgrund des maroden Zustands der bestehenden Gebäude angestoßen wurde, war die alte Glaswerkstatt ein lebendiger Ort der Amateur- und Alternativkultur, der wesentlich dazu beitrug, dass die Stadt heute als eines der interessantesten und reizvollsten Kulturziele in Slowenien gilt. Das Architekturbüro Elementarna hat im Jahr 2019 den Wettbewerb für die Revitalisierung der Glaswerkstatt gewonnen. Auch die umliegenden Gassen und der Vrazov-Platz sollten umgestaltet werden. Das Büro stand vor der Herausforderung, über Jahrtausende gewachsene Schichten zu bewahren und gleichzeitig eine neue, eigenständige Dimension für die Gegenwart hinzuzufügen.

Revitalisierung der alten Glaswerkstatt, Ptuj, Slowenien, Photos Miran Kambič, Matevž Zalar

Die architektonische Antwort auf diese Herausforderung liegt in der durchdachten Materialverwendung von Elementarna. Die neue Außenwand aus Beton zieht sich wie ein roter Faden durch den neuen Gebäudekomplex und schafft eine Verbindung zwischen Innen- und Außenräumen. Ihre Wirkung wird durch ein klar strukturiertes horizontales Gesims, das sich entlang der gesamten Dachlinie erstreckt, zusätzlich verstärkt. Nahtlos fügt sich die neue Wand an die historischen Gebäude im Norden des Komplexes an, wobei deren Fassaden erhalten wurden und das Gesamtbild des Stadtzentrums von Ptuj gewahrt wird. Eine Wand des ehemaligen Eishauses wurde in die neue Treppe integriert und eröffnet so einen zeitlichen Dialog. Dass sich die Elemente und Materialien hier über die Zeit wie Sedimente eines großen Flusses abgelagert haben, ist manchmal wörtlich zu verstehen: Bei archäologischen Ausgrabungen unter dem neuen Gebäude wurden mehrere

 

Sie möchten weiterlesen? Dieser Beitrag ist Teil unserer Ausgabe 11/2024. Der Volltext ist ab Seite 106 zu finden.

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