Karl Grimm Landschaftsarchitekten

Freianlagen am Campus Technikerstraße der LFUI, Innsbruck

Landschaft

Der Universitätscampus Technik im Innsbrucker Stadtteil Hötting West geht in Sachen Freiraum neue Wege. Und behält dabei das Vergangene ebenso im Blick, wie die Anforderungen unserer Zeit – Zukunftsbotschaften für Architekten in spe inklusive.

Neue Freiraumachse

In den späten 1960er Jahren wurde die technische Fakultät der Universität Innsbruck aus der Innenstadt nach Hötting-West verlegt. Es entstand ein weitläufiger Universitätskomplex nach Entwürfen von Hubert Prachensky und Ernst Heiss. Einem Dorfplatz nachempfunden, gruppierten sich diverse Universitätsgebäude in Sechzigerjahre-Optik um ein platzartiges Forum. Der Freiraum trug die typische Handschrift jener Zeit, in der Außenräume noch autogerecht gestaltete Zwischenräume sein sollten. Strukturelle Veränderungen der Universität sowie der zunehmend desolate Zustand der in die Jahre gekommenen Ausbildungs- und Forschungsstätte veranlassten den Eigentümer, die Bundesimmobiliengesellschaft BIG, gemeinsam mit der Universität Innsbruck die Neugestaltung des Campus zu initiieren. Als Grundlage diente ein von Baumschlager Eberle Architekten entwickelter Masterplan, der eine markante Ost-West Freiraumachse vorsieht, an der sich der Campus bis in das neue Stadterweiterungsgebiet Hötting West entwickeln kann.

Wir wollten den Freiraum von dem vorgegebenen Raster der 1960er Jahre emanzipieren und dennoch Gebäudebezüge herstellen.

Karl Grimm

 

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Freiraumplanung als eigenständiges Projekt

Karl Grimm Landschaftsarchitekten, ein etabliertes Ziviltechniker-Büro mit Sitz in Wien. Die Vergabe des Freiraumes als eigenständiges Projekt inklusive landschaftsarchitektonischer Generalplanungsleistung zeigt ein hohes Bewusstsein des Auftraggebers für die Bedeutung des Freiraumes.
Der Freiraumentwurf der Landschaftsarchitekten hat die dorfähnliche Bestandsstruktur aufgegriffen, sie jedoch in eine grundlegend neue Gestaltung mit warmen, hellen Farben eingebunden. Zudem kam ein sinnvolles Raum- und Nutzungskonzept zur Anwendung. Der zentrale Platz zwischen den Gebäudesolitären nimmt sich in seiner Gestaltung zu Gunsten von Weite und Offenheit zurück.

Eine breite, mit Stauden und Gehölzen begrünte Avenida führt von der im Norden gelegenen Technikerstraße als Hauptzugang auf den Platz, wo kreisrunde Hoch- und Tiefbeete das zentrale Forum von der Orthogonalität der Bebauung befreien. Die unterschiedlich bepflanzten Beete schaffen Struktur, ohne die Durchwegbarkeit zu behindern. „Wir wollten den Freiraum von dem vorgegebenen Raster der 1960er Jahre emanzipieren und dennoch Gebäudebezüge herstellen“, erklärt Karl Grimm. Eine durchgehende Pflasterung aus sandgestrahlten 80 x 40 cm-Betonplatten in einfach verlegtem Verband schafft eine neue Bodenrhythmik. Die Pflasterung, die auf dem gesamten Areal Anwendung fand, weist ein außergewöhnlich homogenes Fugenbild auf – hier wurde auf Präzision geachtet. (...)

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