Gemeinschaftshaus Hühnersberg
Eine Ortsmitte ist wichtig, öffentlicher Raum ist wichtig, nicht nur in der Stadt. Der Neubau des Mehrzweckhauses mit Feuerwehr am Hühnersberg in Oberkärnten zeigt eindrucksvoll, welcher soziale Mehrwert für die Gemeinschaft entstehen kann, wenn ein Projekt entgegen der üblichen Norm entwickelt wird.
Ortsverträglichkeit
Ein Pilotprojekt einer neu gedachten Feuerwehr mit Mehrwert wurde kürzlich in der Gemeinde Lendorf in Oberkärnten errichtet. Der Ort im sogenannten Lurnfeld grenzt im Osten an die Bezirkshauptstadt Spittal an der Drau, verbindet sich im Westen mit dem Mölltal und dem Drautal und findet im Norden einen Abschluss in den imposanten Bergen der Gmeineckgruppe. Das Gemeindegebiet gliedert sich in zwei Katastralgemeinden: Lendorf im Tal und Hühnersberg am Berg. Dementsprechend gibt es auch zwei Feuerwehrstützpunkte. Nachdem das Haus am Hühnersberg aus den 1970er Jahren zu klein geworden war, entschied sich die Gemeinde mit der Feuerwehr für einen Neubau. Der erste Entwurf folgte exakt den Richtlinien des Feuerwehrverbandes und war in seiner Dimension für den Standort zu wuchtig. Ist der Berg doch durchzogen von vielen Wegen, Verzweigungen und strukturiert mit kleinen Bauernhöfen und Häusergruppen. Hohengasser Wirnsberger Architekten wurden daraufhin eingeladen, eine alternative Variante zum vorliegenden Entwurf zu entwickeln. Ihr Auftrag war es, so sparsam wie möglich zu planen. Nachdem jedoch ihr erster Vorschlag allzu minimal geriet, gingen die Architekten in einen intensiven Prozess mit den Beteiligten. Anhand eines Baumassenmodells wurden zwei weitere Varianten gemeinsam diskutiert, geprüft und Vor- sowie Nachteile gesammelt.
Mit der Neuaufteilung der Funktionen wurde das alte Feuerwehrhaus zum Nachbarschaftshaus mit bestehender Obstpresse sowie Lager und Büroräume für die ortsansässigen Vereine und Genossenschaften.