Haus am Zeller See © Florian Holzherr

Auf einem weitläufigen Grundstück mit Zugang zum Zeller See entstand ein bis ins Detail durchkomponiertes Wohnhaus, das trotz seiner ikonischen und fernöstlichen Anleihen auch in der lokalen Bautradition fußt. Das exklusive Refugium aus Isolierbeton und Holz findet zu einer eigenständigen Ästhetik im sonst eher rustikal geprägten Bestand.


Eroberung einer Landschaft

Die landschaftliche Schönheit des Zeller Beckens beruht auf einer im Ostalpenraum einzigartigen Topografie. Hier berühren sich drei unterschiedliche geologische Zonen, die zusammen mit dem zwischen Salzach- und Saalachtal gelegenen Auge des Zeller Sees eine imposante Kulisse abgeben. Die Pinzgauer „Grasberge“, mit ihren grünen gras- und waldbedeckten Kuppen sorgen für den sanften Grundton der Landschaft, die nach Norden hin von den steil aufragenden Kalksteinwänden des Steinernen Meeres – treffender könnte der Name dieses Gebirgsstocks nicht sein – überragt werden. Nach Süden nehmen die (noch) vergletscherten 3000er der Hohen Tauern mit Kitzsteinhorn, Imbachhorn und dem Hohen Tenn als Vorposten der Glocknergruppe den Blick gefangen.

Haus am Zeller See © Florian Holzherr

Der massive Betonsockel erscheint wehrhaft und geschlossen, während der erste Stock fernöstliche Leichtigkeit aufweist.
© Florian Holzherr

Seit dem 19. Jahrhundert, insbesondere seit die Eisenbahn im Jahr 1875 das auf einem Schuttkegel des Schmittenbachs errichtete Gebirgsstädtchen Zell am See erschloss, reißt der Strom jener, die sich hier temporär oder auch dauerhaft niederlassen wollen, nicht mehr ab. Seither hat die Region, die bis dahin von der Wald- und Viehwirtschaft geprägt war – der Bergbau war schon längst Geschichte – wirtschaftlich enorm vom Tourismus profitiert. Zugleich muss sie aber auch seine negativen Begleiterscheinungen im wahrsten Sinne des Wortes in Kauf nehmen. Enorme Steigerungen der Immobilienpreise, Anlegerobjekte zur Gewinnmaximierung und die fortschreitende Zersiedelung der Landschaft sind die Auswüchse dieser Entwicklung.

Haus am Zeller See © Florian Holzherr

Ein Einblick in das Haus am Zeller See.
© Florian Holzherr

Haus am Zeller See © Florian Holzherr

Ein Einblick in das Haus am Zeller See.
© Florian Holzherr

Haus am Zeller See © Florian Holzherr

Ein Einblick in das Haus am Zeller See.
© Florian Holzherr

Haus am Zeller See © Florian Holzherr

Ein Einblick in das Haus am Zeller See.
© Florian Holzherr

Haus am Zeller See © Florian Holzherr

Ein Einblick in das Haus am Zeller See.
© Florian Holzherr

Haus am Zeller See © Florian Holzherr

Ein Einblick in das Haus am Zeller See.
© Florian Holzherr

Längst haben sich die Einfamilien- und Apartmenthäuser, die Zweit- und Drittwohnsitze hoch hinauf in die grünen Abhänge der Grasberge rund um Zell gefressen. Auch wenn die Stadtgemeinde gegenzusteuern versucht, ein Ende dieser Entwicklung ist nicht wirklich absehbar. Nichts ist geblieben von der heroischen Eroberung einer Landschaft, die noch bis in die 1930er-Jahre aufklärerische Züge trug: „Rasche Verkehrsmittel führen heute auf tadellos instandgehaltenen Straßen in jede Landschaft und entfalten in schnellem Wechsel reizvolle und monumentale Ausblicke. Die Technik hat uns allen die Schönheit der Landschaft näher gebracht und vielen minderbemittelten Großstädtern erst erreichbar gemacht, und hat damit einer für alle Anregungen dankbaren Generation einen neuen Lebensstil geschenkt.“

DER GANZE BEITRAG IN UNSERER NEUEN AUSGABE


 

Banner 3/2023

Das könnte Sie auch interessieren

Newsletter Anmeldung

Wir informieren Sie regelmäßig über Neuigkeiten zu Architektur- und Bauthemen, spannende Projekte sowie aktuelle Veranstaltungen in unserem Newsletter.

Als kleines Dankeschön für Ihre Newsletter-Anmeldung erhalten Sie kostenlos ein architektur.aktuell Special, das Sie nach Bestätigung der Anmeldung als PDF-Dokument herunterladen können.