Haus der Kammern in Weiler
Das Haus als Burg. Nach außen gibt sich das von Marte.Marte Architekten entworfene Haus B verschlossen, nach innen als edel mit Holz ausgekleidete Hülle zum Wohnen. Gebaut aus Sichtbeton in einen Hügel in der kleinen Vorarlberger Gemeinde Weiler mit einer Aussicht vom Feinsten.
Quadrat-Variationen
Der in der sanft hügeligen Landschaft des Vorarlberger Rheintals liegende Bauplatz, auf den Marte.Marte Architekten ihr Haus B gestellt haben, ist grandios. Ist die allgemeine Verhüttelung hier doch noch nicht angekommen, die Aussicht auf die Schweizer Berge in der Ferne genauso wie auf weite Wiesen und in den nahen Wald – vorerst jedenfalls noch – unverstellt. Umso mehr erstaunt es auf einen ersten Blick, dass das Haus B so abweisend geschlossen daherkommt. Als fensterlose, komplett aus Sichtbeton gebaute „Burg“, die aus dem Gelände förmlich herauszuwachsen scheint.
Kopf und Bauch
Das komplett aus Sichtbeton gebaute Haus wurde außer den Decken innen – fast – zur Gänze von einem meisterhaften Vertreter der Tischlerzunft mit massiver Eiche verkleidet. Souverän inszeniert als ausgeklügelter Jonglierakt mit Gegensätzen, den Marte.Marte Architekten so mögen und so gut können. Als spannendes Spiel mit den Haptiken von Hartem und Weichem, Organischem und Anorganischem, letztlich Kopf und Bauch. Aber auch Hellem und Dunklem, Zonen des Offenen und Geschlossenen. Und gerade in diesem Punkt offenbaren sich die einzigartigen Qualitäten der von Bernhard und Stefan Marte kreierten „Burgen“. Denn so geschlossen das Haus B von außen auch erscheinen mag, so offen wirkt es von innen, indem in den zwei oberirdischen Geschossen jeweils ein Viertel des quadratischen Grundrisses in eine Terrasse verwandelt wurde.