Architekten Lechner & Lechner

Jugendgästehaus Gerlosplatte, Hochkrimml

Architekten Lechner & Lechner, Jugendgästehaus Gerlosplatte, Hochkrimml © Julian Höck

Zwischen dem Tiroler Zillertal und dem Salzburger Pinzgau entstand auf 1600 Metern Seehöhe ein Gästehaus mit 450 Betten, das perfekt auf seine jugendliche Klientel zugeschnitten ist. Unprätentiös und roh in der Ausführung, fokussiert es auf das Wesentliche: vielfältige räumliche Möglichkeiten des sozialen Zusammenseins.


Räumliches 3D-Puzzle mit Sportschwerpunkt

Dieses ungewöhnliche Raumprogramm zu entwickeln hätte unheimlich Spaß gemacht, erzählt Architektin Christine Lechner. Eine vollwertige Wettkampfturnhalle, Kletter- und Boulderwand, Trampoline mit Schaumstoff-Sprungbecken, Pumptrack, Hallenfußballfeld, dazu Tischtennis und Billard – wie in einem 3D-Puzzle oder Tetrisspiel fügen sich die großen Volumen mit den kleinteiligen Zimmertrakten zu einem kompakten Ganzen mit 7500 m2 Nutzfläche.

Architekten Lechner & Lechner, Jugendgästehaus Gerlosplatte, Hochkrimml © Julian Höck

Die Rampe erschließt als innere Flaniermeile über fünf große Runden das gesamte Gebäude. © Julian Höck 

Architekten Lechner & Lechner, Jugendgästehaus Gerlosplatte, Hochkrimml © Julian Höck

Jugendfit: Rohe Materialien und viele Durchblicke. © Julian Höck 

Architekten Lechner & Lechner, Jugendgästehaus Gerlosplatte, Hochkrimml © Julian Höck

Allwettertauglich: Mehrere Sporthallen bieten ausreichend Raum für Indoor-Aktivitäten. © Julian Höck 

Die Sportanlagen waren für den Bauherrn, einen deutschen Betreiber für Jugendreisen, ganz wesentlich, dieser besondere Luxus ist Teil des Konzepts. Um dennoch den Pauschalpreis mit Busfahrt und Skipass niedrig halten zu können, gab es von Anfang an eine strenge Zielkostenrechnung für die Architektur. Sie musste so günstig sein, dass die Reise leistbar bleibt. An dieser Kosteneffizienz als höchstem Dogma und scheinbarem Widerspruch zur architektonischen Selbstverwirklichung rieben sich Architekten und Bauherren den ganzen Planungsprozess hindurch immer wieder; sie wurde aber auch zum spielerischen Experiment, wie viel mit wenig möglich ist. Christine, Horst und Paul Lechner, Architekturtrio aus zwei Generationen, ergänzt durch Lukas Ployer und den Statiker Thomas Forsthuber, gelang es beeindruckend gut.

Flaniermeile mit Durchsicht

Nicht zuletzt deshalb, weil sie dem ost-west-ausgerichteten 75 Meter langen Riegel als Herzstück eine Rampe eingehängt haben, die als innere

Architekten Lechner & Lechner, Jugendgästehaus Gerlosplatte, Hochkrimml © Julian Höck

Zirbenstubenatmosphäre: Stockbetten und Holztäfelung. © Julian Höck 

Flaniermeile über fünf große Runden das gesamte Gebäude erschließt, aber noch viel mehr als das kann. Sie löst nicht nur simpel das Problem, an Ankunftstagen 400 Kinder mit Rollkoffern in ihre Zimmer zu verteilen, sondern ist vor allem ein offener, luftiger Raum mit

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