Kirche

Mitte März 2018 weihte der Münchner Kardinal Reinhard Marx in Holzkirchen die Neubauten der Kirche „St. Josef der Arbeiter“ und der Kapelle „Zur Heiligen Familie“ ein. Entworfen hat sie der Münchner Architekt Eberhard Wimmer. Die beiden neuen Gebäude ersetzen den baufällig gewordenen Sakralbau, der 1962 von Franz Ruf am gleichen Standort erbaut wurde.


Favorit Holzbau

Die katholische Pfarrkirche St. Josef in Holzkirchen in Oberbayern wurde wegen ihrer ungewöhnlichen Form „Zelt Gottes“ genannt. Das schützte das Gotteshaus jedoch  nicht vor statischen Schäden im Dach. 2011 wurde die Kirche gesperrt und ein Jahr später entwidmet. Im Jahr 2014 riss man sie ab. Nur der alte Turm blieb stehen. Über eine Sanierung der Kirche wurde mehrfach nachgedacht, eine wirtschaftliche Lösung jedoch nicht gefunden. Daher entschied man sich für einen Ersatzneubau an gleicher Stelle.
Das erzbischöfliche Ordinariat München lobte im Oktober 2012 den Architekturwettbewerb für den Neubau der Pfarrkirche, die Werktagskapelle, die Überarbeitung des Pfarrzentrums und die Freianlagen aus. Um die Vorgaben bezüglich Energiekonzept und Ökologie möglichst nachhaltig umzusetzen, gab der Auslober den Hinweis, den Baustoff Holz zu favorisieren. Dies wurde von etwa der Hälfte der Wettbewerbsteilnehmer aufgenommen, unter anderem auch vom Münchner Architekt Eberhard Wimmer. Sein Entwurf erhielt im Januar 2013 den ersten Preis.

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Obwohl die äußere Gestalt der beiden Kirchenräume auf den ersten Blick überrascht, zeigen sich bei genauer Betrachtung jedoch innere und äußere Qualitäten.

 

Metaphysische Weite

Die Jury urteilte so: „Der Entwurf setzt den erfrischend alternativen Entwurf der derzeit noch bestehenden Kirche und die traditionelle Holzbauweise des Bestandes fort.“ Obwohl die äußere Gestalt der beiden Kirchenräume auf den ersten Blick überrascht, zeigen sich bei genauer Betrachtung jedoch innere und äußere Qualitäten. Die Form der Kegelstümpfe lenkt den Blick ins Licht und „führt ihn damit einladend in eine metaphysische Weite. Die liturgische Raumgestaltung entspricht in herausgehobener Weise dem Kirchen- und Liturgieverständnis des Zweiten Vatikanischen Konzils.“

Die Werktagskapelle als Meditations- und Kontemplationsort ergänzt die Hauptkirche. Das Pfarrhaus als Solitärbau mit Privatgarten wird durch die überdachten Verbindungsgänge ins Gesamtensemble eingebunden. Der Verwaltungsbereich bildet den Anschluss zum bestehenden Pfarrheim. (...)

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