Umbaukultur in Zeiten der Polykrise

Meyer-Grohbrügge und Studio Other Space | Konsum Karwe

Der Bausektor muss sich transformieren. Zeugnis dafür sind vielzitierte Zahlen, die unsere Verantwortung als Beteiligte einer klimaschädlichen Branche sichtbar machen. Anhand eines konkreten Beispiels wird gezeigt, wie wir eine Zukunft gestalten können, in der wir die planetaren Grenzen respektieren und nachhaltige Lösungen umsetzen. Was wir aktuell als nachhaltig bezeichnen, reicht nicht aus, um Klimaschutzziele einzuhalten.

Text: Laura Margarete Bertelt | Fotos: Thomas Meyer – Ostkreuz


Neue Herausforderungen erfordern neue Ansätze. Der Begriff der Polykrise, zuletzt vom Historiker und Autor Adam Tooze neu interpretiert, beschreibt unser heutiges Dasein inmitten multipler, sich überlagernder und verstärkender Krisen. Als PlanerInnen befinden wir uns in einer spannenden Doppelrolle zwischen (Stadt-)Gesellschaft und Bausektor. Wo also finden wir essenzielle Hebel, um dieser Verantwortung gerecht zu werden? Eine mögliche Antwort liegt im bewussten – und durchaus progressiven – Umgang mit Bestehendem. Die Bauwende steht heute als weitläufiger Begriff für den Paradigmenwechsel der Branche. Teil davon muss auch eine neue Umbaukultur werden, die den Umbau als vollwertige Alternative zum Neubau anerkennt und praktiziert.

Obwohl der Begriff der Umbaukultur zunehmend Einzug in die deutschsprachige Debattenkultur erhält, mangelt es (noch) an Beispielen, die über das Prototypische, Forschende hinausgehen und die Umbaupraxis als tägliche Bauaufgabe behandeln. Dietrich Erben spricht in seinem Essay „Architektur in Transformationsgesellschaften“ darüber, dass „der Umbau als Normalfall des Bauens tief in den Notwendigkeiten von Subsistenzgesellschaften verwurzelt“ ist. Wenn wir also Ressourcen schonen möchten, sie wiederverwenden möchten, dann ist Umbau unabdinglich und Abriss ausgesprochen kritisch zu betrachten...

Sie möchten weiterlesen? Dieser Beitrag ist Teil unserer Ausgabe 1-2/2025. Der Volltext ist ab Seite 56 zu finden.

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