MVRDV | Buitenplaats Koningsweg

Buitenplaats Koningsweg, einst ein bedeutender Militärflugplatz, wurde nach 2011 in ein urbanes Wohngebiet umgewandelt. Dabei wurde das militärische Erbe bewahrt und die natürliche Landschaft der Veluwe in das Areal integriert. Heute verbindet das Projekt historische Architektur mit zeitgenössischen Ansprüchen und bietet Raum für Kunst, Kultur und Wohnen.
Text Harm Tilman Photos Jannes Linders, Daria Scagliola
Landschaftlicher Kontext Arnheim liegt an den Ausläufern einer nördlichen Moräne, die sich in die weitläufige Flusslandschaft erstreckt. Von den Hügeln aus eröffnet sich ein Panorama aus Flüssen, Wiesen und Obstgärten. Hier ist die Landschaft geprägt von Gutshöfen, Laub- und Nadelwäldern sowie Heidelandschaften. Lange Zeit
wandte sich die Stadt Arnheim von dieser idyllischen Landschaft ab. Nördlich der A12 entstand ein Randgebiet mit einer Mischung aus verschiedenen Nutzungen: einer Motocross-Strecke, einem Truppenübungsplatz
mit Kaserne, einer Reitschule, einem Ferienpark sowie Bauernhöfen. Zu diesem Gebiet gehörte auch der Nachtjäger-Fliegerhorst Deelen, der es vom Nationalpark De Hoge Veluwe trennte. Dieser Militärflugplatz wurde 1940 an der Stelle einer seit 1901 existierenden Flugheide angelegt. Er war ein strategisch bedeutender Stützpunkt der deutschen Luftwaffe und zählte zu den größten Flugplätzen in den besetzten Gebieten. Die Gebäude wurden mit großer Sorgfalt in die bestehende Landschaft integriert. Um den Flugplatz aus der Luft möglichst unauffällig erscheinen zu lassen, gestaltete man die Bauten im Stil niederländischer landwirtschaftlicher Gebäude und gruppierte sie in dorfähnlichen Strukturen.

© Jannes Linders, Daria Scagliola
Ein Teil des Geländes, auf dem sich Buitenplaats Koningsweg befindet, wurde 1944 als Erweiterung der Basis
errichtet. Die hier angesiedelte Kommandozentrale überwachte die Flugbewegungen im Luftraum über Arnheim. Für die Wehrmachthelferinnen, auch „Blitzmädel“ genannt, wurden in fußläufiger Entfernung zu dieser Leitstelle sechs standardisierte Militärgebäude und eine Kantine mit Küche errichtet....
Sie möchten weiterlesen? Dieser Beitrag ist Teil unserer Ausgabe 1-2/2025. Der Volltext ist ab Seite 66 zu finden.