Revitalisierung Wasserwelt, Wien -Rudolfsheim
Platz für alle
3:0 Landschaftsarchitektur haben die desolate „Wasserwelt“ und ihr Umfeld gekonnt revitalisiert und erweitert. Dysfunktionale Brunnen wurden erneuert, Wasser als Fontänen oder am Boden rinnend eingesetzt, 27 Bäume neu gepflanzt, multifunktionale, robuste Sitz- und Lungermöbel entwickelt und Seitengassen zu Freiräumen umgestaltet. Der neue Ort ist hoch frequentiert.
Erfindung der Wasserwelt
Als 1994 die Wiener U-Bahnlinie U3 bis zur Station Johnstraße verlängert wurde, gestaltete man auch die oberirdisch angrenzenden Freiräume zwischen den Stationen Johnstraße und Kardinal Rauscher-Platz neu. Der ursprünglich dort angesiedelte Meiselmarkt wurde in die zur Halle umgebauten einstigen Wasserbehälter Schmelz verlegt und Ende 1995 von Bürgermeister Michael Häupl offiziell eröffnet. Um an die Geschichte des Ortes als Reservoir der Wasserversorgung zu erinnern, gestaltete man den Freiraum als „Wasserwelt.“ Deren Oberflächen konzipierten die Architekten Rudolf Guttmann und Rupert Falkner als harte Plätze teils postmodern: So gab es beim Zugang der U3 zur Wasserwelt einen Kiosk, der mit runden Bullaugen und einem linsenförmigen Dach Schiffsmotive zitierte.
Aus dem flachen Wasserbecken davor ragten neun rote, gelbe, blaue und metallene Doppelellipsen der Bildhauerin Waltrud Viehböck. Etwas weiter oben zwischen den Treppenläufen zum Meisel-Markt befand sich ein langer, abgestufter Spielbrunnen, vor der Kirche „Maria – Königin der Märtyrer“ am Kardinal-Rauscher-Platz erhob sich aus einem Wasserbecken voller Natursteine, die von versetzten Betonplatten eingefasst waren, eine schmale, hohe Betonskulptur des japanischen Künstlers Osamu Nakajima. Den krönenden Abschluss bildete der „Lebensbaum“ von Hans Muhr. Diese Skulptur erinnert an eine Tanne aus orangen und grellgelben Metallpaneelen, auf die Solarzellen montiert sind. Als erster solarbetriebener Brunnen Wiens genießt das Objekt in gewissen Kreisen Kultstatus – durfte also nicht beseitigt werden. (...)