Salzwelten, Salzburg
Die Adaptierung des historischen Schaubergwerks im Dürrnberg bei Hallein im Salzburger Land für einen zeitgemäßen touristischen Betrieb spricht alle Sinne an, ist inspirierend und lehrreich.
Über und unter Tag
Die Aufgabe war komplex: Es galt nicht nur, eine neue, kompakte Erzählung der lokalen Bergbaugeschichte nach neuestem Forschungsstand und aktuellen Rezeptionsgewohnheiten des Publikums zu planen. Sondern auch den baulichen Bestand und die Umgebung mittels Um- und Zubauten an den neuen Besucherbetrieb anzupassen und für bis zu 3000 Besucher pro Tag zu optimieren. Dafür standen der Besucherparkplatz, eine ältere Gebäudegruppe in steiler Hanglage rund um die Einfahrt in den Besucherstollen sowie das „Keltendorf“ zur Verfügung, in dem einige rekonstruierte Holzbauten und das Mundloch eines ehemaligen Stollens Eindrücke der prähistorischen Bergbaukultur vermitteln. All diese Bereiche wurden „kreuzungsfrei“ und im entspannten „flow“ eines rund zweistündigen Rundweges organisch miteinander verbunden. Dieser führt wie eine sinnliche Perlenkette vom Parkplatz über Eingang, Kasse, Infobereich, Umkleideräume, Untertage-Tour mit mehreren Schaukammern, Bistro, Shop und Keltendorf wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Montan-Atmosphäre
Das Dach über einem Orange gefärbten Bodenkreis zeigt außen Alu und in der Untersicht Holzrippen, zwischen den Rundsäulen stehen Tafeln mit Übersichtsplan und Basisinfos. Auch im Logo erscheint hier erstmals die Leitfarbe, die sich auf den typisch orangen Schein eines Steinsalzkristalls bezieht. Ein Teppich aus orangen Kreisformen führt zum Empfang in einem ehemaligen Speichergebäude mit Steinmauern außen und beeindruckender Holzkonstruktion innen. Auch an den übrigen verglasten Außenwänden und im Rest der Anlage wird der Wunsch der Architekten spürbar, Innen- und Außenräume in einem Kontinuum miteinander zu verflechten. Das Innenleben des BesucherInnenzentrums inszeniert gekonnt die spezielle Stimmung des Bergbaus mit seiner charakteristischen Balance aus Handwerk und jeweils zeittypischem Hi-Tech. Die historische Holzkonstruktion wurde stimmungsvoll gekalkt und ist eigentlich ein gebäudehoher Dachstuhl, der das gesamte Innenvolumen als Halle nutzbar macht. Nach der Entfernung einiger Trennwände und ...