Siedlung „Wolkengespräch“, Zürich
Mit einer erfrischenden Architektur realisierte Ana Otero einen qualitätsvollen und nicht alltäglichen Beitrag zum zeitgenössischen Siedlungsbau in der Stadt Zürich. Das Projekt mit dem poetisch klingenden Namen „Wolkengespräch“ besticht durch unkonventionelle Grundrisse und durch bunte bis ornamentale Details.
Nachhaltig und lebendig
In ihrer Materialität folgt die Anlage dem Zeitgeist und stellt sich der enormen Herausforderung der klimaneutralen Architektur. Die Wohnungen sind vorwiegend in Holz erstellt, Ana Otero arbeitete hier mit dem erfahrenen Ingenieurbüro Pirmin Jung zusammen.
Aus Beton sind hingegen das Stiegenhaus oder der mit dem Untergrund verankerte hellgraue Gebäudesockel, der im schlichten Kranzgesims durch ein Kupferblech Resonanz findet. Die Fassaden muten mit ihrer vertikalen, hellgrauen Holzschalung und den durchgehenden Lisenen leicht an – in diesem Kontext spricht die Architektin auch von einer Analogie zur Natur und den Bäumen des nah gelegenen Waldes. Anders aber als im Grundriss dominieren im Aufriss ausschließlich rechte Winkel. Eine streng orthogonale Binnenstruktur überzieht die verschiedenen Schauseiten, von denen einige komplett geschlossen, manche mit Balkonen ausgestattet und die meisten mit großflächigen Fenstern versehen sind. Unterschiedliche Tupfer in den drei Primärfarben Blau, Gelb und Rot brechen die Rasterfassade auf und beleben sie. Bei Sonnenschein werden zudem die dekorativen Muster der Geländer verdoppelt und als luftige Licht- und Schattenbilder inszeniert respektive auf andere Gebäudepartien projektiert.
Spezifisch und individuell
Diese Spielereien lassen sich auch im Innern beobachten. Dort arbeitete Ana Otero ebenso lustvoll und unkompliziert mit einer breiten Palette an Farben, Materialien und Ornamenten. Den mehrheitlich braven weißen Interieurs, die in den vergangenen Jahren den helvetischen Wohnungsbau bestimmten, setzte die Architektin eine entschiedene Antwort entgegen: