SOS-Kinderdorf, Hamburg-Dulsberg
Als ein Hafen für Familien versteht sich das SOS-Kinderdorf, in dem Licht und Schatten sehr nahe beieinander liegen. Selbstbewusst besetzte es seinen Stadtraum, den es sehr ab-wechslungsreich architektonisch, räumlich und funktional um viel Lebensraum zu bereichern verstand.
Als wohltätige Spendenorganisation ist SOS-Kinderdorf nahezu jedem bekannt. Doch die Bezeichnung Kinderdorf verleitet heute noch dazu, allzu viele ihre Tätigkeiten nur in Entwicklungsländern oder ländlichen Umgebungen zu verorten – mit kleinen Siedlungen im Grünen, wo vor allem Waisenkindern geholfen und eine Zukunft geschenkt wird. Dabei ist SOS-Kinderdorf schon seit Jahrzehnten auch in den europäischen Großstädten sehr aktiv, wo das Konzept der Lebenshilfe und überschaubarer Lebensgemeinschaften für Kinder aus sozial schwachen Familien immer urbanere Projekte und Räume hervorbringt.
Zur Straßburger Straße hin zeigt sich das SOS-Kinderdorf fünfgeschossig, um danach mit einem nur eingeschos-sigen Sockelbau mit Dachterrasse zu einem viergeschossigen Zeilenbau überzuleiten. Dominant rot sind die Fassaden, die an die Backsteine des Umfelds anknüpfen, aber materiell aus unterschiedlich profilierten Terrakotta-Platten gefügt wurden:
mit sehr schmalen, vertikal profilierten Terracotta-Lisenen am Turmbau, die das Tageslicht je nach Sonnenstand sehr unterschiedlich brechen und einmal tief und dann wieder flach erscheinen. Und mit einer sehr lebhaften Patchworkhaut aus unterschiedlich schräg geriffelten und hohen Terracotta-Platten, die sich in Bändern um den niedrigeren Wohnbaukörper legten. Weniger verständlich und ja sogar irritierend erscheint dabei Carsten Roths Hinzufügung eines Sockelbaukörpers und ... den ganzen Beitrag lesen Sie in der März Ausgabe!