Steg am Wasser, Berlin
Konzeptionell knüpft „Steg am Wasser“ an LOVE architecture and urbanism's 50 Hertz- Netzquartier am Berliner Hauptbahnhof an und setzt der faden Orthogonalität des Konventionellen erneut überraschend vielfältige Räume und Bildmetaphern entgegen.
Unangepasst implantiert
Das Grazer Büro LOVE architecture and urbanism bauten hier für den Bauträger BUWOG ein Haus mit 28 Wohneinheiten, das für den Ort ganz auf ein landschaftliches Wohnen fließender Übergänge maßgeschneidert wurde. Wohnen am Wasser wählten sie sich als Thema. Einem Steg am Wasser sollte so ihr Haus ähneln, das seine Bewohner und Nachbarn zu vielfältigen Kommunikationen einladen und Raumgrenzen spielerisch überwinden will. Eingerahmt von zwei recht voluminösen Wohnkuben löst sich ihr Haus markant von der dominanten Orthogonalität des neuen Quartiers, in dem es sich als ein langgestreckter Körper mit Parallelogramm-Grundriss unangepasst in die städtebauliche Struktur implantierte. Mehr Keil als Quader strebt so dieses Haus dynamisch zum Wasser, das sich mit seinen Stegen und Plattformen in luftiger Höhe immer wieder mit dem Flussraum neu verknüpft.
Mediterranes Flair
Den vermeintlichen Nachteil seiner Lage mit dem Fluss im Nordosten und der Straße im Südwesten wendet der Grundriss mit durchgesteckten Wohnungen sowie großen, oftmals geschosshohen Fensteröffnungen ab. Vor zu starker Sonne schützt dabei an der Straßenseite ein textiler Sonnenschutz. Diese Fassade wurde darüber hinaus noch mit großen Pflanztrögen ausgestattet, um den Bewohnern auch die Option eines vegetabilen Sonnenschutzes zu bieten. Metallisch-kristallin ausgeführt mit einer eloxierten Aluminium-Glaselementfassade erscheint hier das Haus eher zurückhaltend und kühl.
Doch bereits an seinen Stirnseiten, die mit vertikalen Holzlamellen verkleidet nun geschickt überleiten zu einem freieren Spiel vielfältigerer Bauelemente entlang der Flußseite, ereignet sich eine Transformation des materiellen Körpers. ...den ganzen Beitrag lesen Sie in der 1-2er Ausgabe!