LP © Albrecht Schnabel

Dass es Betriebe gibt, die sich schon vor der gegenwärtigen Krise mit Fragen zu neuen Arbeitsweisen auseinandergesetzt hatten, zeigt das IT-Unternehmen Vivid Planet. Der Neubau des Unternehmens im Salzburger Flachgau sollte kein klassisches Bürogebäude werden: Als Gefäß für den Teamgeist und die Innovationskraft lässt es ein Arbeitsumfeld entstehen, in dem das Unternehmen kontinuierlich wachsen kann.


Motivation als Ressource

Nach mehr als 20 Jahren am Markt und mit derzeit 33 Mitarbeitern hat die Software-Firma Vivid Planet den Status eines „Start-Ups“ längst hinter sich gelassen. Seit geraumer Zeit war am alten Standort viel zu wenig Platz und so hieß es auch Abschied nehmen vom Stallgeruch der sprichwörtlichen Garage, in der man einst gestartet war. Um dabei nicht die Wurzeln des Erfolgs zu kappen, setzten die Eigentümer einen Transformationsprozess auf, der quantifizierbare Faktoren wie die Wahl des geeigneten Standorts mit Qualitätskriterien verband. So suchte man, um den Mitarbeitern die tägliche Verkehrsbelastung rund um die Stadt Salzburg zu ersparen, nach einer Baulandfläche im Flachgau.

LP architektur, Vivid Planet, Henndorf am Wallersee © Albrecht Schnabel

LP architektur, Vivid Planet, Henndorf am Wallersee © Albrecht Schnabel

Denn viele Mitarbeiter wohnen in der Region und jene, die aus der Stadt auspendeln, bewegen sich zeitlich azyklisch zu den Pendlerströmen, die zu tagtäglichen Staus rund um die Landeshauptstadt führen. Im nächsten Schritt wurde ein Wettbewerb ausgelobt, zu dem die sps architekten, Franz Grömer, Hofrichter-Ritter Architekten und LP architektur geladen waren. Gewonnen hat dieses Verfahren „LP“ mit seiner Konzeption eines idealtypischen Arbeitsumfeldes, das produktives und kommunikatives Arbeiten ermöglicht. Es steht für eine Form des Dienstleistungsgewerbes, in dem nicht mehr die Produktionsmittel, sondern die Fähigkeiten und die Motivation der Mitarbeiter die wertvollste Ressource darstellen.

Holz & Solarenergie

Das zeigt sich in sämtlichen Facetten dieser digitalen Werkstätte, die nebenbei gesagt auch als Antithese zu den zahlreichen gewerblichen Fertigbetonteil-Ungeheuern firmiert, die man im Eiltempo in die Landschaft knallt. Bemerkenswert ist, dass der IT-Betrieb auf ein Haus aus Holz setzt: Vorbei ist die Zeit, als man als High-Tech-Unternehmen seine Innovationskraft mit Stahl, Glas und Sichtbeton, vereint in einer möglichst gewagten Konstruktion signalisierte. Der Werkstoff Holz in einer intelligenten Kombination mit der Massivbauweise sollte in Zukunft eine tragende Rolle im gewerblichen Sektor spielen. Die Bodenplatte, die erdberührenden Teile der Außenwände und wenige, gezielt gesetzte Innenwände wurden in Stahlbeton-Massivbauweise, die Hauptkonstruktion hingegen – Träger und Stützen, Zwischendecke und Dach, sowie die sichtbaren Außenwände – in Holzbauweise ausgeführt.

An den situativ positionierbaren Arbeitsplätzen herrscht eine konzentrierte dennoch gelöste Stimmung.

 

LP © Albrecht Schnabel

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