einszueins architektur

Wohnprojekt OASE.inklusiv, Wien

einszueins architektur, OASE.inklusiv, Wien © Hertha Hurnaus

Ein geförderter Wohnbau, in dem Flüchtlingsfamilien als Teil einer Baugruppe ab dem Wettbewerb in den Partizipationsprozess eingebunden waren, Wohnungen aber auch auf üblichem Wege vergeben wurden: In der OASE.inklusiv ist Mitbestimmung kein elitäres Gut für Bessergestellte.

Leistbar und partizipativ

Das Wohnprojekt OASE.inklusiv ist einer der letzten Stadtbausteine im Stadtentwicklungsgebiet Neu-Stadlau auf den ehemaligen Waagner-Biro-Gründen im 22. Wiener Gemeindebezirk. Es nimmt auf einem schmalen, rechteckigen Grundstück entlang der Adelheid-Popp-Gasse den östlichsten Zipfel des gemischt genutzten Quartiers OASE22+ ein. Das städtebauliche Leitkonzept stammt vom studio uek, aus deren Siegerprojekt beim Wettbewerb Europan 9 im Jahr 2007 das gegenüberliegende Mehrgenerationen-Wohnprojekt OASE 22 hervorging (architektur.aktuell 10/2013). Im Rücken der Liegenschaft erstreckt sich parallel der Koloss des 2014 fertiggestellten Raiffeisen-Rechenzentrums. Im Bauträgerwettbewerb für den Bauplatz waren ausschließlich Baugemeinschaften zugelassen. Der Knackpunkt daran: Nach Veröffentlichung der Auslobung durch den Wohnfonds Wien im Jahr 2017 blieben nur sechs Wochen Zeit bis zur Abgabe. Selbst für erfahrene Baugruppenplaner wie Architekt Markus Zilker von einszueins architektur „eine extrem kurze Zeit, um ein Konzept zu finden, noch kürzer, um eine Baugruppe zusammenzustellen.“ Die Herausforderung für das Architekturbüro und den Bauträger Neues Leben lautete also, mit einem vereinfachten Mitbestimmungsmodell, das Partizipation niederschwellig anlegt und keine zusätzlichen Kosten auslöst, in kurzer Zeit eine Gruppe zusammenzustellen. Von Anfang an mit dabei war die Sozialorganisation Neunerhaus. Das Ziel: auch Menschen in das Wohnprojekt involvieren, die normalerweise weder Zugang zu den oft als elitär kritisierten Baugruppenprojekten noch – wegen der Höhe der Finanzierungsbeiträge und bürokratischer Hürden – zum geförderten Wohnbau finden. Inklusiv, gemeinschaftlich und leistbar – auf diesen drei Fundamenten baut das Projekt, auf. Fünfzehn vom Neunerhaus und deren Tochterfirma Neunerimmo betreute Flüchtlingsfamilien mit positivem Aufenthaltsbescheid wurden von Anfang an in die Baugruppe miteinbezogen.

einszueins architektur, OASE.inklusiv, Wien © Hertha Hurnaus

einszueins architektur, OASE.inklusiv, Wien © Hertha Hurnaus

Im Lauf der vier Jahre vom Wettbewerb bis zur Fertigstellung waren etliche Interessenten waren abgesprungen, sodass am Schluss das Gros der Wohnungen auf üblichem Wege vergeben wurde, ein Drittel davon über Wiener Wohnen. Sprich, aus dem intendierten Baugruppenprojekt wurde eine Mischform mit „normalen“ geförderten Wohnungen.

Die Herausforderung in der Gemeinschaftsbildung und im Mitbestimmungsprozess: ...

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