12
Mär

ARCH+ Salon: Hans Scharoun und die Entwicklung der Kleinwohnungsgrundrisse

Julia, Frontsicht © Georg Aerni

ARCH+ Space

Friedrichstraße 23A
10969 Berlin
Deutschland

Uhr

sowie Haus der Kulturen der Welt und FORUM Berufsbildung

Hans Scharouns Beitrag zur Wohnbaudiskussion besticht durch eine Vielgestaltigkeit, die ein hohes Maß an Benutzungsmöglichkeiten produziert. Auf kleinstem Raum entstehen spezifische Orte, die durch zirkulierende Bewegungsabläufe miteinander verbunden sind.


In Verbindung mit den Auffaltungen der Fassade, die nicht nur unterschiedlich gerichtete Ausblicke und mehrseitigen Lichteinfall ermöglichen, ergeben sich Räume für ausdifferenzierte Wohnfunktionen wie beispielsweise den für Scharoun obligatorisch mitgedachten Arbeitsplatz. Der vielfältige Einsatz von Schließmöglichkeiten erlaubt eine dauernde Mutation der räumlichen Beziehungen und ermöglichen, das von Scharoun zu Grunde gelegte dialogische Prinzip der Isolierung und Bindung innerhalb der Wohnung.

Das Begriffspaar repräsentierte für ihn das gesellschaftliche Problem der Wohnung. Über die Pflege des Familienlebens und der Freundschaften hinaus, bedeutete Bindung hier auch die Bindung an die Gesellschaft und die sich stellenden gemeinsamen Aufgaben. Das Prinzip der Isolierung sollte dagegen die störungsfreie Erledigung einer Arbeit durch den Einzelnen und die bestmögliche Erholung durch Rückzug ermöglichen. In diesem Beziehungsgeflecht von Bindung und Isolierung ging es Scharoun um Möglichkeiten, die strikte Trennung von Wohnen und Schlafen zu unterlaufen (wie dies im Gegensatz Alexander Klein auf Grundlage seiner Bewegungsanalysen Ende der 20er-Jahre zu etablieren versuchte), und darum, an das Ideal einer „Bindung von Lebens- und Wirtschaftsraum“ anzuknüpfen um Arbeiten und Wohnung in einen neuen räumlichen und ideelichen Zusammenhang zu bringen, wie er es ausdrückte. Scharoun ging es darum, so präzisierte Norbert Huse in der Diskussion mit den Autor*innen, Wohnungen, und damit eine Form des Zusammenlebens in der Familie, im Haus und letztlich auch in der Stadt zu entwerfen.

Im Gespräch mit Arno Brandlhuber soll Scharoun als Meister seines Faches herangezogen werden, um Verfahren der Wohngrundrissgestaltung zu diskutieren.


Die Anzahl der Sitzplätze ist begrenzt, eine Anmeldung bis 9. März ist erforderlich unter features[@]archplus.net.

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