03
Jun

Nach der Kohle das Klima

© Daniel Sadrowski

Zeche General Blumenthal

Westcharweg 101
45659 Recklinghausen
Deutschland

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Mi-So, 11-18 Uhr

Mitten in der verlassenen Schwarzkaue der Zeche General Blumenthal stehen zwei große, schillernde Objekte, die sich um sich selbst drehen. Sie wirken wie noch unbenutzte Maschinen aus der Zukunft oder lebendige außerirdische Wesen aus einem Science-Fiction-Film. Tatsächlich handelt es sich bei den Skulpturen der Künstlerin Monira Al Qadiri (*1983) um vergrößerte Nachbildungen von Bohrköpfen aus der Erdölindustrie Kuwaits.


Die schillernde Lackierung ist an das Farbspektrum des Schwarzen Golds und an das von Perlen angelehnt. Denn lange bevor das Öl entdeckt wurde, war das Perlentauchen wichtigster Wirtschaftszweig Kuwaits. Seit langem bildet allerdings Erdöl die wirtschaftliche Grundlage des Landes, in dem Monira Al Qadiri aufgewachsen ist — der Rohstoff ist allgegenwärtig und doch sind die Technologien und Abläufe seiner Förderung kaum öffentlich sichtbar. Im Ruhrgebiet dagegen, wo der Steinkohlebergbau, ähnlich wie die Ölförderung in Kuwait, lange den wichtigsten Wirtschaftszweig darstellte, gehört der Ressourcenabbau mittlerweile der Vergangenheit an und die Maschinen der Kohleförderung können im Museum besichtigt werden. Wenn die Ölfelder erschöpft sind, wird dies vielleicht irgendwann auch in Kuwait der Fall sein.

In den Arbeiten von Monira Al Qadiri spielt das Land auf der arabischen Halbinsel immer wieder eine Rolle — sei es in der Beschäftigung mit der Kulturgeschichte des Perlentauchens, der Popkultur ihrer Jugend, die stark von der amerikanischen beeinflusst war, oder der Erfahrungen des Golfkriegs, welchen sie in ihrer Kindheit miterlebte. Trotz der Komplexität ihrer Themen verhandelt sie diese in ihren Installationen, Performances und Skulpturen mit jeder Menge Humor.

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