19
Mär

ZUR ZEIT | LET’S TALK ABOUT HOMELESSNESS

LET’S TALK ABOUT HOMELESSNESS, Park in München, © Jakob Barhet

im Künstlerhaus

Gallusstrasse 10a
6900 Bregenz
Österreich

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Nach langer Zeit wird es wieder eine Architekturausstellung im Künstlerhaus geben. Im Kellergeschoss werden Studierende des Lehrstuhls für Architekturgeschichte und kuratorische Praxis der Technischen Universität München ihre Ideen zum Thema „LET’S TALK ABOUT HOMELESSNESS“ vorstellen. Architekturprojekte in verschiedenen Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die in Zusammenhang mit Obdachlosigkeit entwickelt wurden, werden dabei analysiert.


Mit der Corona-Krise hat sich die Definition von Obdachlosigkeit verändert, angefangen mit der Unmöglichkeit, soziale Distanz ohne ein eigenes Zuhause einzuhalten. Angesichts der Bemühungen in den letzten Monaten, Obdachlose zu „ihrem“ eigenen Schutz aus dem öffentlichen Raum zu entfernen oder umzusiedeln, sehen wir uns mit den Mängeln und auch der Reaktionsfähigkeit von urbanen Systemen konfrontiert. Die Gründe für Obdachlosigkeit sind vielfältig, die Konsequenzen jedoch ähnlich. Als soziale Gruppe gehören die Obdachlosen eindeutig zu den ungeschütztesten Mitgliedern unserer Gesellschaften. Daher müssen Themen wie die Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit von Obdachlosen oder auch die Ambivalenz der Reaktionen ihnen gegenüber durch die Wohnenden, die zwischen Verdrängung und Ablehnung liegt, analysiert werden. Obdachlosigkeit ist nicht nur eine individuelle Tragödie, sondern auch ein systemisches Problem der Gesellschaft, das systemische Lösungen erfordert. Die übliche Antwort städtischer Behörden ist meist das Versprechen auf Wohnungen, aber auch andere Formen von Behausung, dauerhafte und temporäre, und das Nachdenken über die Art der Nutzung, sind von entscheidender Bedeutung.

Ausgehend von einer Analyse globaler Statistiken und sozial-politischer Hintergründe sollen die studentischen Teilnehmer die Obdachlosenkrise in mehreren Städten in Österreich, Deutschland und der Schweiz recherchieren und darüber hinaus Informationen über konkrete Architekturprojekte sammeln, die im Zusammenhang mit Obdachlosigkeit in jeder untersuchten Stadt entwickelt wurden. Ziel des Masterprojekts ist die gemeinsame Erarbeitung einer Forschungsausstellung, die als Handlungsaufforderung für die Architekturdisziplin im Ganzen verstanden werden soll. Mit dem Fokus auf Maßnahmen, Materialien, Strukturen und Räumen wollen sie damit nicht nur auf ein immer weiterwachsendes gesellschaftliches Problem aufmerksam machen, sondern Fragen formulieren, mit denen sich die Architektur befassen muss.

Die Ausstellung soll im Ergebnis die Forschungen einer Gruppe von Masterstudierenden des Lehrstuhls für Architekturgeschichte und kuratorische Praxis an der Technischen Universität München präsentieren. Diese von Student*innen geleitete Arbeit wird im Rahmen einer größeren Ausstellung über Obdachlosigkeit im Architekturmuseum der TUM der Pinakothek der Moderne im zweiten Semester 2021 durchgeführt. Die Klasse wird von Daniel Talesnik (Kurator Architekturmuseum der TUM), Andres Lepik (Museumsdirektor Architekturmuseum der TUM) und den zwei Doktoranden Clara Teresa Pollak und Marcelo Della Giustina unterrichtet.

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