architektur.aktuell 04/2004

architektur.aktuell 04/2004

(un)usual buisness

Martin Spühler: Dock Midfield E am Flughafen Zürich, Schweiz | Dock Midfield E, Zurich Airport, Switzerland

Photos: Ralph Bensberg, Peter C. Horn, Christian Oberholzer; Text: Seraina Carl
Poetik des Alltags

Flughafenterminal ist heutzutage eine Abfertigungsmaschine, die schnell und reibungslos Passagiere sortieren muss. In der Arbeitsgemeinschaft Zayetta haben die Architekten Spühler und Angélil die Wesensmerkmale dieser Nutzungsanforderungen erforscht und den Funktionen spezifische Raumqualitäten zugeordnet. So ist das Dock Midfield weit über ein geschickt gebautes Flussdiagramm hinausgewachsen und garantiert auf unspektakuläre Weise sinnenfreudige Abflüge und Ankünfte.


Claus + Forster: Doppelsporthalle in Erding, Deutschland | Dual Sport Gymnasium in Erding, Germany

Photos: Marianne Heil; Text: Klaus-Dieter Weiß
Lichte Weite

Gemäß ihrer Leistungsformel werden Sporthallen gerne nach Länge x Breite x Höhe bestimmt und stehen aus ökonomischen Gründen dort, wo gerade Platz ist. Die diffizile Umgebung der Mädchenrealschule in Erding bei München erforderte jedoch das geschickte und sensible Einpassen unter Berücksichtigung von Kirche, Klostergarten, Stadtpark, historischen Kloster- und neuen Schulgebäuden. In dieser urbanen Dichte des Standorts entstand für das Erzbischöfliche Ordinariat München-Freising ein beispielgebender, im vorigen Jahr mit Olympischem Silber international ausgezeichneter Typus, den man eher zauberhaft nennen möchte als nur zweckdienlich – trotz der Absenkung des Hallenbodens weit unter Erdniveau.


Hans Gangoly: Dialektinstitut in Oberschützen, Burgenland | Institute for the Study of Dialects in Oberschützen, Austria

Photos: Paul Ott; Text: Matthias Boeckl
Vom Pathos zur Gewöhnlichkeit

Die gesellschaftlichen Zustände drücken sich auch in der Gebäudetypologie eines Landstrichs aus. Entgegen allen globalen Hybridisierungstendenzen greift Hans Gangoly diese “Sprache der Typen” auf, um in einen Dialog mit der Geschichte zu treten.


Architektur Consult/Domenig Eisenköck Peyker: Bundesschulzentrum Wolkersdorf, Niederösterreich | Wolkersdorf Federal School Centre, Austria

Photos: Günther Linshalm; Text: Matthias Boeckl
Hohe Standards

Seit der Ostöffnung treten die Wiener Umlandgemeinden in einen harten Wettbewerb um die beste Infrastruktur der aufblühenden Region. Wolkersdorf hat die Nase vorn.


Ernst Giselbrecht/ko a la: Roche Diagnostics New Site Graz, Austria

Photos: Zita Oberwalder, Paul Ott; Text: Maria Welzig
Hightech zwischen Mohnblumen und Ginkobäumen

Unter dem Titel “Graz West” arbeitet die Grazer Stadtplanung seit einigen Jahren mit EU-Urban-Förderung an der Entwicklung dieses ehemaligen Industrie- und Gewerbegebietes zu einem vitalen Stadtteil. Unter anderem soll hier ein Innovationszentrum für Bio- und Medizintechnologie entstehen. Mit der Niederlassung von “Roche Diagnostics” im ehemaligen Reininghausgelände erfolgte dazu nun ein erster Schritt.


Georg Driendl: Hotel Lux Alpinae in St. Anton am Arlberg, Tirol, Austria

Photos: Thomas Jantscher, Lew Rodin; Text: Bettina Schlorhaufer
Mit dem Rücken zur Wand…

Bis vor kurzem war St. Anton am Arlberg noch kein Magnet für Architekturtouristen, doch die Austragung der Alpinen Ski-Weltmeisterschaft 2001 bewirkte eine positive Wende. Für die Abwicklung des Ereignisses wurden infrastrukturelle Einrichtungen von hohem architektonischen Niveau realisiert, u. a. eine WM-Halle von Dietrich | Untertrifaller (heute Wellness-Zentrum), ein Zielstadion und ein neuer Bahnhof von Manzl/Ritsch/Sandner sowie ein Trainingszentrum von Peter Lorenz im nahen St. Christoph. “Last but not least” muss auch das kleine, aber feine Hotel Anton von Wolfgang Pöschl und Dieter Comploj (architektur.aktuell 4/2001) genannt werden. Bisher war es der einzige Beherbergungsbetrieb, der hier von der üblichen Auffassung rustikaler Hotelarchitektur abwich. Nun entstand mit dem Hotel Lux Alpinae von Georg Driendl ein weiterer Lichtblick.


Small&Smart

ogris:wanek: “isn” in Klagenfurt & “rot” in Sekirn, Kärnten, Austria

Photos: Ferdinand Neumüller; Text: Roland Gruber/noncon:form
Neue Dynamik

Initiativen wie die Kärntner Architekturplattform “Wonderland” haben auch auf Architekten positive Auswirkungen. Durch “Wonderland”-Rückenwind bestärkt, fassten Gerfried Ogris und Ralf Wanek, selbst treibende Kräfte der Plattform, wieder in Kärnten Fuß. Dass dieser Schritt ein richtiger war, zeigen ihre ersten baulichen Eingriffe in Klagenfurt und am Wörthersee. Die Integration des Familienzuwachses in ein klassisches 1960er-Vorstadtwohnhaus wurde mit einer großzügigen Geste gelöst. Leichtfüßig wird eine Spange im Obergeschoß auf den bestehenden Gartenanbau gesetzt und bildet in Form und Materialität ein selbstbewusstes neues Gebilde.
Beim Umbau einer Wohnung in Traumlage am Wörthersee wurde die Pufferzone zwischen Wohn- und Schlafbereich zum Thema. Die Nebenraumzone wird auf ein vertikales, nicht bis zur Decke reichendes Band reduziert, das sowohl den Raumabschluss zwischen den Bereichen Schlafen und Wohnen bildet als auch aus sich selbst heraus raumbildend wirkt. Vom statischen Zustand am Beginn verwandelt sich das Wandband in ein dynamisches – letztendlich löst es sich zum Küchentresen auf und weist richtungsgebend auf den Ursprung für die Errichtung der gesamten Wohnanlage – den schönen Westblick über den Wörthersee.

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