architektur.aktuell 04/2013
kleboth lindinger dollnig – Erweiterung HTBLVA Salzburg-Itzling
Text: Norbert Mayr – Mehr Platz
1985 eröffnete der Neubau der Höheren Technischen Bundes-Lehranstalt (HTBLA) in Salzburg, die wegen Platzmangels aus der Altstadt in den Vorort Itzling übersiedelt war. Heute besuchen mit 2300 Schülern fast doppelt so viele junge Leute Westösterreichs größte Schule. Nach Jahren in Containerklassen schufen eine engagierte Direktion und eine ein- und umsichtiger Hauseigentümer – die Bundesimmobiliengesellschaft – wieder Platz für alle.
.tmp architekten – Volksschule in Graz-Lend
Text: Matthias Boeckl – Die Veranda-Schule
Es ist gut, innovative Schulkonzepte für suburbane, wohlhabende Gemeinden zu bauen. Noch größer ist das Verdienst von Planern und Bauherren jedoch, wenn ähnliche Standards auch in armen Kernstadtbezirken realisiert werden, deren Einwohnerschaft fast ausschließlich aus Migranten besteht.
Rémy Marciano & José Morales – Lycée Goscinny in Drap, Frankreich
Text: Susanne Stacher – Das Land formt den Bau
Ausblick und Introversion, Masse und Leichtigkeit, Absorption und Reflexion, Materie und Immaterialität, Licht und Schatten – diese klassischen Kriterien mediterraner Architektur können auch Bildungsfunktionen erfüllen. Eine Schule in Südfrankreich zeigt, dass der ästhetische Kanon lehrt, wie man mit den Qualitäten des Orts umzugehen hat.
Wolfgang Hochmeister – Kindergarten in Ybbsitz, Niederösterreich
Text: Theresia Hauenfels – Bleib’ nicht auf ebnem Feld!
Einen Tag in der Woche können die Kindergarten-Kinder von Ybbsitz mobil sein und sich frei im ganzen Haus bewegen. Dieses pädagogische Konzept ist auch deswegen so reizvoll, da die Tagesbetreuungseinrichtung von Wolfgang Hochmeister als Dorfraum im kleinen Maßstab angelegt wurde.
Interview – Anna Heringer
Text: Cordula Rau – Mission möglich gemacht
In Europa zerbrechen wir uns den Kopf über Gruppenräume, freie Lernzonen und Bereiche der Nachmittagsbetreuung, die mit der aktuell laufenden Bildungsreform rund um die alten Klassenräume gebaut werden sollen. Wenn unsere reiche Gesellschaft überhaupt bereit ist, diese vergleichsweise geringe Investition in die eigene Zukunft zu tragen. Anderswo auf der Welt wäre man glücklich, wenn Bildung überhaupt angeboten würde. Und erst recht über Schulbauten, die den beginnenden Fortschritt unumkehrbar machen. Eine Architektin schafft die Verbindung zwischen diesen Regionen der Elementarbedürfnisse und dem gesättigten Westen. Wir sprachen mit ihr.
Projects
OFIS – Studentenheim in Paris
Text: Dominique Boudet – Die Kunst des Stapelns
Wie kann man aus weniger mehr machen? Just bei der spröden Bauaufgabe eines Studentenheims zeigen Spela Videcnik und Rok Oman, wie anspruchsvolle Architektur mittels Rationalisierung der Bauweise und intelligentem Layout der Wohneinheiten entstehen kann.
Frank + Partner – Laborgebäude des Institute for Sciences and Technology, Klosterneuburg
Text: Theresia Hauenfels – Form follows energy
Den „normalen” europäischen Universitäten für alle mangelt es im Vergleich zu US-Eliteunis an Exzellenz. Dieses neue Credo der Bildungspolitik führte zu einigen Neugründungen, deren optimierte Arbeitsbedingungen es mit den Amerikanern aufnehmen sollen. In Österreich wurde eine neue naturwissenschaftliche Denkfabrik nahe Wien gegründet. Heinz Tesar baute dafür ein skulpturales Hörsaalgebäude. Nun folgte ein Laborgebäude, das auf seinem Gebiet State-of-the-art-Forschungsumgebungen bietet.