
architektur.aktuell 06/2008
Bétrix & Consolascio – Neubau Stadion Letzigrund in Zürich
Text: Seraina Carl – Offenheit als Programm
Zürich hat ein neues Stadion erhalten, das in seiner städtebaulichen Offenheit und Zurückhaltung von den zeitgenössischen Tendenzen der Stadionarchitektur abweicht.
Albert Wimmer – Stadion in Klagenfurt
Text: Isabella Marboe – Ein Kessel voller Emotion
„Sportpark Wörtherseestadion“wurde das neue Stadion in Klagenfurt zunächst getauft, das mit Fußballakademie, Ballsportkompetenzzentrum, Büros und vermietbaren Event-Locations weit mehr ist als nur ein Stadion. Eine lange Rampe zelebriert den Aufstieg in diese Arena des Sports, um die sich wie ein Schlauch ein prägnantes Dach windet. 30.000 Menschen können hier bei den Spielen life dabei sein. Doch die zwei oval ansteigenden Tribünenränge sind so konzipiert, dass sie sich nach der EURO 2008 rückbauen lassen. Das identitätsstiftende Dach bleibt ihnen auch dann.
Essay “Sunshine Project” – Die Olympiabauten für Beijing 2008
Text: Mladen Jadric – Öko-Spiele mit Sonnenscheingarantie
Beijing will der Welt ein neues China präsentieren: Statt frühkapitalitischer Megalopolen mit desaströsen Umwelt- und Sozialverhältnissen soll es jetzt ein zukunftsweisend sauberes und grünes Beijing geben. Und mit spektakulären Architektur- und Infrastrukturprojekten will China einmal mehr demonstrieren, dass der direkte Sprung von der Agrar- in die postindustrielle Ära gelungen ist. Trotz aller gravierenden politischen Probleme: Ein Blick auf die schöne Bau-Seite des fernöstlichen Giganten.
Alberto Nicolau – Städtisches Schwimmbad, Valdemoro, Spanien
Text: David Cohn – Die Wellenfabrik
Mitten im wasserarmen Spanien zeigt ein städtisches Schwimmbad, wie man die Ressource Wasser gleichermaßen anschaulich wie effizient der Allgemeinheit zugänglich machen kann. Innovative Wettbewerbsverfahren erlauben es jungen Architekten, gemeinsam mit Baufirmen Komplettlösungen für öffentliche Bauaufgaben anzubieten. Wenn dieser junge Architekt auch noch durch die Schulen von Norman Foster und Rafael Moneo gegangen ist, lohnt sich das.
Gerhard Mitterberger – Tauernstadion in Matrei, Osttirol
Text: Nikolaus Hellmayr – Schnörkellos radikal
Gerhard Mitterberger liefert wie kein anderer Architekt einfache, praktische und dennoch anspruchsvolle Objekte für den kommunalen Gebrauch. Die Baumarktästhetik ländlicher Regionen veredelt er durch intelligente Konstruktionen geschickt in Architektur. Er kann mit den Leuten reden, sie verstehen ihn und beschreiten gemeinsam mit dem Architekten einen erfolgreichen Weg des Low Cost-High Value. In Matrei kann man nun das neueste Exemplar dieser mehrheitstauglichen Land Art bewundern.
Falkeis & Falkeis-Senn – Dachgeschoßausbau Curhaus, Wien
Text: Matthias Boeckl – Exklusive Welt hinter Barockdächern
Dachgeschoßausbauten wurden in Wien bis vor kurzem als ideale Raumreserve des Stadtumbaus propagiert. In der historischen Innenstadt jedoch erwies sich ihre unkontrollierte Vermehrung bald als erhebliches Stadtbild- und Denkmalschutzproblem. Wie man diese Ressource richtig und anspruchsvoll nutzt, zeigt ein Ausbau im Kernbereich der Kirchenbesitzungen um die Kathedrale St. Stephan.
Small & Smart: Ingarden & Ewy – Wyspianski Pavillon in Krakau, Polen
Text: Dominika Glogowski – Ein Stückchen Urbanismus-Geschichte
Seite an Seite durchziehen historische Gebäude die ehemalige Haupt- und Königsstadt Polens. Selten bedarf die Errichtung von Neubauten einer dermaßen sensiblen städtebaulichen Kontextualisierung wie in der knapp 800.000 Einwohner fassenden Kulturmetropole Krakau. Auf dem äußerst schmalen Baugelände des 1939 zerstörten Stadtgebäudes „Pod Lipka“ schob sich letztes Jahr ein gelungenes Stückchen zeitgenössischer Architekturgeschichte.