architektur.aktuell 1-2/2020
Sozial bauen | Special Needs
Ein tiefgreifender Wandel hat auf dem Sektor sozial orientierter Bauaufgaben stattgefunden. Wir sehen heute Investitionen in Sozialeinrichtungen keineswegs mehr als bloße Spenden für einen wirtschaftlich weniger produktiven Bereich. Im Gegenteil: Die möglichst weit gehende Integration aller BürgerInnen in sämtliche Alltagsbereiche schafft Mehrwert auf allen Ebenen:
wirtschaftlich, gesundheitlich, psychologisch und ökologisch.
Und auch bei uns gibt es Neuerungen: ein leicht geändertes Format unseres Magazins, welches der Lesefreundlichkeit zugute kommt – das Heft lässt sich bequemer durchblättern – und entspricht auch den Bildanforderungen eines Architekturmediums, wo es nicht selten um Querformate geht.
Gesundheitseinrichtung Josefhof, Graz | Dietger Wissounig
Text: Matthias Boeckl
Der Josefhof ist ein gebauter Paradigmenwechsel: Er steht für die Wende von der Beherrschung der Natur zur synergetischen Nutzung ihrer Energien und Qualitäten. Für den Richtungswechsel von der Reparaturmedizin zur Gesundheitsvorsorge.
Seniorenwohnhaus Nonntal, Salzburg | Gasparin & Meier Architekten
Text: Franziska Leeb
Der Paradigmenwechsel auf dem Sektor der Altenpflege erfordert neue architektonische Konzepte. Die Stadt Salzburg setzt auf das Hausgemeinschaftsmodell, das ein wohnliches Ambiente in übersichtlichen Kleingruppen zum Ziel hat.
Baugruppenprojekt B.R.O.T., Pressbaum | nonconform
Text: Isabella Marboe
Die Widmung sah Zweifamilienhausparzellen vor. Der Baugruppen-Verein B.R.O.T. – Pressbaum aber wollte wie im Dorf wohnen. nonconform tüftelte eine neue, innovative Parzellierung aus. Nun leben hier 59 Erwachsene und über 40 Kinder in zehn gekuppelten Baukörpern aus Holz nach Maß mit einem Haus für die Gemeinschaft, Schwimmteich und viel nachbarschaftlicher Teilhabe.
NGG - Natürlich Gemeinsam Wohn- und Tagesgruppen, Gänserndorf | Sebastian Illichmann
Text: Barbara Jahn-Rösel
Architekt Sebastian Illichmann hat mit viel Fingerspitzengefühl in Gänserndorf eine Therapieeinrichtung realisiert, die sich in berührender Zurückhaltung übt und den Menschen ins Zentrum stellt.
Wettbewerb
Um- und Zubau „Das Raiqa“, Innsbruck
Text: Franziska Leeb
Eine Bank will sich am bestehenden Standort neu erfinden und lud 16 Architekturbüros zum Wettbewerb. Die Verwandlung vom Bürogebäude mit Durchhausfunktion zu einem attraktiven urbanen Ort der Begegnung soll das Projekt der Wiener Architekten Pichler & Traupmann zuwege bringen. Diese setzten auf den Genius loci und lassen das Beste des Bestands zur Wirkung kommen.
New Projects
Paracelsus Bad & Kurhaus, Salzburg | Berger+Parkkinen
Text: Roman Höllbacher
Eine gefühlte Ewigkeit wurde in Salzburg über ein neues Hallenbad diskutiert, Projekte lanciert und Standorte verworfen. Nun besitzt die Stadt mit dem im vergangenen Herbst eröffneten Paracelsus Bad & Kurhaus eine kommunale Einrichtung auf wahrlich hohem Niveau.
Werk12, München | MVRDV mit NVO Architekten
Text: Arian Lehner
Auf dem Gelände der ehemaligen Pfanni-Werke entsteht ein neues kulturelles Viertel. Der zentral gelegene Neubau des neuen Werk12 mit einer schlichten und offenen Architektur bietet genug Flexibilität für noch unbekannte, zukünftige Entwicklungen.