architektur.aktuell 7-8/2021
Prefab & Mechanization | Industrialisierung des Bauens
Unser Sommerheft befasst sich – neben der gewohnten Vielfalt des aktuellen Baugeschehens – erneut auch mit einem Fundamentalthema der Moderne: der Industrialisierung, konkret mit ihrer Anwendung im Bauwesen, die ja von Beginn an höchst umstritten war. Erst heute haben wir mit der Digitalisierung das Werkzeug in der Hand, diesen kulturellen Dauerkonflikt auf einer höheren Ebene zu lösen. Intelligente Industrialisierung und kreative Umnutzung, das sind zwei der wichtigsten Bauthemen von heute. Sie sollten jede Menge künstlerischer Energien freisetzen.
Essay
Das Haus aus dem Drucker | Chance für die Zukunft oder technische Spielerei?
Text: Christian Schittich
Digitalisierung der Prozesse und Ökologisierung der Materialien sind die Wege zur Bewältigung des globalen Wohnraumbedarfs und einer umweltfreundlichen Bauproduktion. Ein kritischer Blick auf den technischen Stand der Dinge im 3D-Druck.
Hans Christian Andersen Museum, Odense |
Kengo Kuma & Associates
Text: Ulf Meyer
Holzfachwerke sind wohl die ältesten vorgefertigten Bauweisen. In Nordeuropa haben sie eine lange Tradition im Fachwerkbau. Kengo Kuma versteht es auf subtile, zauberhafte Weise, diese Technik in eine „nicht-lineare“ Architektur zu übersetzen. Und damit das perfekte Bindeglied zwischen der Lebenswelt eines Schriftstellers und seiner Märchenwelt zu schaffen.
SWG Schraubenwerk, Waldenberg | HK Architekten
Text: Cordula Rau
Die neue Produktionshalle der SWG Schraubenwerk Gaisbach GmbH im baden-württembergischen Waldenberg gilt als wegweisendes Pionierprojekt. Vor allem das Dachtragwerk der Holzkonstruktion mit seinen enormen Spannweiten setzt Maßstäbe durch den Einsatz von Buchenfurnierschichtholz.
Drei Forschungshäuser in Bad Aibling |
Florian Nagler Architekten
Text: Cordula Rau
Die TU München entwickelte eine Grundlage für einfache und robuste Gebäude. Eine Bauweise, die unabhängig vom Nutzerverhalten funktioniert. Ohne Material-Hybridisierung, sondern in traditioneller Homogenität. Und mit konsequenter Trennung von Gebäude und Techniksystemen. Bauteile mit großer thermischer Speichermasse schaffen die nötige klimatische Trägheit. Überraschung: Die Bilanz beim Treibhauspotenzial ist langfristig besser als bei einem konventionell gebauten Haus oder sogar bei einem Niedrigenergiegebäude.
Wettbewerb
Landesdienstleistungszentrum Salzburg
Text: Franziska Leeb
legte die Wettbewerbsauslobung die Latte hoch. Mit dem siegreichen Beitrag von Burtscher-Durig liegt ein vielversprechendes Projekt vor, mit dem das gelingen sollte.
New Project
Unicorn – Zentrum für Wissens- und Innovationstransfer der Universität Graz |
leb idris architektur, Architektin Iris Reiter
Text: Matthias Boeckl
Ein umfangreiches Raumprogramm für ein Gründerzentrum und die Hochschülerschaft wurde mit größtem städtebaulichen Geschick in den Stadtraum zwischen Bestandsbauten und einem schützenswert schönen Baum gewoben. Ein Kabinettstück kunstvoll-urbanistischer Modellierung.
Hotel Kai 36, Graz | LAM ARCHITEKTUR STUDIO
Text: Ulrich Tragatschnig
Ein neues Hotel erweitert das Portfolio der Helmut Marko Kunsthotels. Es liegt in einem revitalisierten Gebäudekomplex am Grazer Kaiser-Franz-Josef-Kai. Architektin Nicole Lam zeigt, wie beim Bauen im Bestand der Spagat von zeitgemäßer Intervention und Denkmalschutz auch in besonders sensiblen Bereichen gelingen kann.