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Architektur als Experiment | Ludwig Leo
Techne Sphere Leipzig, Halle 9
Niemeyerstraße 2-5
04179 Leipzig
Deutschland
Ludwig Leos blau-rosa Umlauftank 2 (UT 2) in Berlin ist eine Ikone des experimentellen Entwerfens der internationalen Spätmoderne. Die Anlage für schiffstechnische Modellversuche war von Anfang an nicht nur eine faszinierende Maschine. Leos Entwurf war immer auch Projektionsfläche und Versprechen – eine assoziationsreiche und komplexe Architektur, die irritierende ästhetische Erfahrungen zu provozieren vermag.
Die Ausstellung „Architektur als Experiment. Ludwig Leo (1924–2012)“ entstand zum Abschluss der denkmalgerechten Instandsetzung des UT 2 durch die Wüstenrot Stiftung. Auf der Basis weitgehend unbekannten historischen Materials und dreier neu produzierter Filme verfolgt sie die Hypothese, dass der UT 2 nur im West-Berlin des Kalten Krieges so gebaut werden konnte, wie er gebaut wurde. Denn in der insularen Frontstadt gab es den politischen Behauptungswillen, die nötigen Subventionen und den Mut zu radikaler Architektur.
Die Ausstellung wurde erstmals im Herbst 2020 in Berlin gezeigt. Für die Station in Leipzig wurde sie um die ältere Ausstellung „Ludwig Leo Ausschnitt“ erweitert, die Leos konzeptionelle Arbeitsweise nachvollziehbar macht, indem sie zwei Bauten sowie zwei experimentelle Schulbauprojekte präsentiert und diese auf ihre Relevanz für ein engagiertes Entwerfen heute befragt. Teil der Ausstellung ist der 45-minütige Animationsfilm „Ludwig Leo Werkfilm“, der sieben Projekte Leos aus den Jahren 1956–73 anhand montierten und digital in Bewegung gebrachten Archivmaterials aus dem Baukunstarchiv der Akademie der Künste in Berlin zeigt. Im Zentrum stehen Leos vielschichtige Zeichnungen aus den 1960er-Jahren.
Kuratiert von BARarchitekten (Antje Buchholz, Jack Burnett-Stuart, Michael von Matuschka, Jürgen Patzak-Poor) und Gregor Harbusch, in Zusammenarbeit mit ARCH+.
