architektur.aktuell 1-2/2022
Caring architecture | Gemeinschaft bauen
Weitgehende Fürsorge ist seit jeher ein visionäres Ziel der modernen Architektur.
Sie ist eine Steigerung der basalen Schutzfunktion des Bauens zur Kultur. Ihre Realisierung geht weit über technische Fragen hinaus: Der Wunsch, möglichst vielen Bedürftigen auf eine ihnen jeweils angemessene Weise zu helfen, ist eine fundamentale ethische, gesellschaftliche und kulturelle Weichenstellung auf Basis eines liebevollen Menschenbildes: Fürsorglich zu bauen hat Bekenntnischarakter mit Begeisterungspotential.
Pflegeeinrichtung „Haus Gabriel“ | Dietmar Gasser
Text: Albert Kirchengast
Es gibt Bauaufgaben, die Entwerfer vor besondere Herausforderungen stellen. Etwa dann, wenn Bedürfnisse ins Spiel kommen, die sprachlich nicht artikuliert werden können und so ein Höchstmaß an Einfühlungsvermögen erfordern; bei einem Haus für Menschen mit unterschiedlich schweren „Behinderungen“ – einem Wohnhaus, keiner Klinik.
Mehrzweckhaus mit Feuerwehr am Hühnersberg | Hohengasser Wirnsberger Architekten
Text Raffaela Lackner
Eine Ortsmitte ist wichtig, öffentlicher Raum ist wichtig, nicht nur in der Stadt. Der Neubau des Mehrzweckhauses mit Feuerwehr am Hühnersberg in Oberkärnten zeigt eindrucksvoll, welcher soziale Mehrwert für die Gemeinschaft entstehen kann, wenn ein Projekt entgegen der üblichen Norm entwickelt wird.
Wohnbau Froschweg, Dornbirn |
Andreas Postner, Konrad Duelli und Hermann Kaufmann
Text Verena Konrad
Unter dem Titel „Transfer Wohnraum Vorarlberg“ haben Konrad Duelli, Andreas Postner und Hermann Kaufmann in Arbeitsgemeinschaft eine Architektur-Initiative gestartet, die kostengünstigen Wohnraum auf kirchlichen Grundstücken errichtet.
Zirkus des Wissens, JKU, Linz |
ARCHITEKTEN LUGER & MAUL
Text Romana Ring
Wissenschaft und Zirkusartistik besitzen ausgeprägt spielerische Elemente und beide verlangen viel Disziplin, um zu validen Ergebnissen zu kommen. So erklärt sich auch die Ambition der Linzer Universität, junge Leute im Zirkus-Format für die Forschung zu begeistern. Die Architekten lieferten eine nüchtern-elegante Bühne dafür.
Graz Center of Physics – GCP
Text Franziska Leeb
Das interuniversitäre Physikzentrum auf dem Campus der Universität Graz ist als internationales Vorzeigeprojekt konzipiert. Für Forschung und Lehre auf Spitzenniveau wurde im einstufigen Realisierungswettbewerb nach einer adäquaten, inspirierenden und stimulierenden Architektur gesucht – und mit dem Siegerprojekt von fasch&fuchs.architekten gefunden.
Salzwelten, Salzburg | the next ENTERprise
Text: Matthias Boeckl
Die Adaptierung des historischen Schaubergwerks im Dürrnberg bei Hallein im Salzburger Land für einen zeitgemäßen touristischen Betrieb spricht alle Sinne an, ist inspirierend und lehrreich.
Steg am Wasser, Berlin | LOVE architecture + urbanism
Text: Claus Käpplinger
Laubengang fluvial Als einen „Steg am Wasser“ konzipierten LOVE architecture and urbanism ihr neuestes Wohnhaus in Berlin. Konzeptionell knüpft es an ihr 50 Hertz- Netzquartier am Berliner Hauptbahnhof an und setzt der faden Orthogonalität des Konventionellen erneut überraschend vielfältige Räume und Bildmetaphern entgegen.