architektur.aktuell 11/2022
Gender Disparity | Paradigmenwechsel in der Architektur
Architektur und Gesellschaft stehen in ständiger Wechselwirkung zueinander – die Architektur wird von der Gesellschaft geprägt, während die Gesellschaft von der Architektur mitgeformt wird und durch sie den notwendigen Raum zur Entfaltung erhält. Eine Ungleichbehandlung von Frauen und Männern zieht sich durch alle Bereiche der Gesellschaft und hat sich seit jeher auch in der Architektur eingenistet.
Think Factory
Bauen gegen den Strom – ein Einstieg ins Gender Mainstreaming Text: Nina Lorein
Future Talk:
Wiener Mainstream – Alltags- und Frauengerechtes Planen und Bauen
Text: Anna Aigner
Eva Kail ist Raumplanerin und in der Baudirektion der Stadt Wien für gendergerechtes Planen und Bauen zuständig. Durch ihr Engagement seit den frühen 1990ern hat Kail das Gender Mainstreaming in der Städteplanung maßgeblich mitgeprägt und gilt deshalb als Vorreiterinnen in diesem Gebiet.
Interview mit Karin Hartmann – „Schwarzer Rolli, Hornbrille. Plädoyer für einen Wandel in der Planungskultur“
Die Geschichte neu schreiben – Architektur-Pionierinnen in Österreich Text: Christine Oertel
Kommentar:
Gender und Diversität im Architekturstudium
Text: Inge Manka und Sabina Riß
An der TU Wien inskribieren aktuell über 60 Prozent Frauen das Architekturstudium, der Frauenanteil bei AbsolventInnen beträgt 64 Prozent. Diese Zahlen erscheinen hinsichtlich der Gleichstellung von Frauen wie eine Übererfüllung der Aufgabe. Doch trotz dieses hohen Anteils bei den Studierenden halten sich auch an der Universität große Ungleichheiten aufgrund von Gender und Diversität.
Stalled! – Inklusive Toilettengestaltung Text: Klara Jörg
Projekte | Paradigmenwechsel in der Architektur
Victorian Pride Centre, Melbourne, Australien | Brearley Architects & Urbanists + Grant Amon Architects
Text: Nicholas Braun, Timothy Moore
Da die Gewalt gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Queer und Intersexuelle (LGBTQI+) überall spürbar ist, bietet das Victorian Pride Centre der LGBTQI+-Gemeinschaft nun einen sicheren und symbolischen Raum.
Siedlung „Wolkengespräch“, Zürich | Ana Otero
Text: Cyrill Schmidiger
Das Projekt mit dem poetisch klingenden Namen „Wolkengespräch“ besticht durch unkonventionelle Grundrisse und durch bunte bis ornamentale Details. Doch nicht nur aus den pastellenen, fröhlichen Farben, sondern auch aus einer breiten materiellen Palette ergibt sich eine besondere Atmosphäre, die das Leben dort attraktiv und einmalig macht.
Wohnbau ROSE und white, Wien | synn architekten
Text: Romana Ring
Wohnbauten, wie die beiden white und ROSE genannten Häuser der synn architekten auf dem Gelände des ehemaligen Wiener Nordbahnhofes sind schöne Beispiele dafür, wie Stadt- und Wohnraumentwicklung mit gender- und diversitätssensibler Planung im Sinne aller funktionieren kann.
Haus St. Wunibald, Benediktinerabtei Plankstetten, Berching, Deutschland | hirner & riehl architekten und stadtplaner
Text: Cordula Rau
2012 beauftragte die Benediktinerabtei Plankstetten das Münchner Büro hirner & riehl architekten und stadtplaner mit dem zweiten Bauabschnitt der Generalsanierung des Klosters. Dabei stand neben der besseren Orientierung in den Gebäuden, die Unterbringung und Versorgung der Klostergäste im Vordergrund.
Wohn- und Atelierhaus KUFU 142, Berlin | June 14 Meyer-Grohbrügge & Chermayeff
Text: Claus Käpplinger
Mehr Gemeinschaft und Durchlässigkeit wollte das deutsch-amerikanische Architektenpaar Johanna Meyer-Grohbrügge und Sam Chermayeff mit ihrem Wohn- und Atelierhaus KUFU 142 wagen, einem Gebäude, das die Berliner Blockrandbebauung und viele Konventionen des Wohnens luzide aufbricht.