architektur.aktuell 4/2022
Wohnbau+ | New Urban Environments
Bevölkerungswachstum und Ressourcenknappheit verlangen nach verdichteten kollektiven Wohnformen. Gehobene aktuelle Ansprüche an Raumangebot, Ausstattung und Ökobilanz stellen jedoch Projektentwickler und Planer vor schwierige Aufgaben. Wie bei individuellen Wohnformen bietet auch hier der Bestand die besten Chancen: In gute Lagen kann mit gezielten und intelligenten Ergänzungen gleich die Lebensqualität eines ganzen Quartiers gehoben werden. Unsere Städte bieten dafür noch viel Potential.
Wohnbau Félix Eboué, Paris |
Baumschlager Eberle Architekten
Text Susanne Stacher
Am Sternplatz Félix Eboué begann in der Haussmann-Zeit im 19. Jahrhundert eine Stadterweiterung außerhalb von Claude-Nicolas Ledoux‘ Zollgürtel. Nun steht hier ein eleganter Wohnbau. Einladend wirkt er durch reduzierte Materialität und feine Details, die Licht und Schatten diskret in Szene setzen. Innen lockt ein oasenartiger Terrassenhof.
Wohnbau Breitenfurter Straße, Wien | P.GOOD
Text Claudia Rinne
Eine klassisch-grüne Reihenhaussiedlung des Roten Wien auf der einen Seite. Eine Hauptausfallsstraße auf der anderen. Die intelligente Wohnanlage fügt einen doppelsträngigen Riegel mit offener innerer Wohnstraße in diesen Zwischenraum – zum Gewinn den alten und neuen Bewohner des Quartiers.
König Franz, Graz | Pentaplan
Text Matthias Boeckl
Ein eleganter, frei finanzierter Wohnbau als Nachverdichtung des Innenhofs einer alten Siedlung zeigt einen verantwortungsvollen Umgang mit der urbanen
Ressource Grünraum.
Wohnhäuser Lofererstraße Saalfelden |
architektin iris reiter + LP architektur
Text Roman Höllbacher
Viele Ortschaften in Mitteleuropa sind in den vergangenen Jahrzehnten rasch, aber eher planlos gewachsen. Sie sind halb Stadt, halb Großdorf. Nachverdichtung mit viel Fingerspitzengefühl kann ihnen Charakter und Qualität verschaffen.
Neu- und Umgestaltung des Campus der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Text Franziska Leeb
Der Campus der Uni Klagenfurt platzt aus allen Nähten. Mit dem Siegerprojekt von Snøhetta liegt ein innovatives Konzept für eine Erweiterung in zwei Stufen vor, das im Einklang mit Topgrafie und Bestand das Gelände arrondiert und – ohne in die Höhe zu streben – Landmark-Qualitäten hat. Ein inspirierendes, flexibles und gut durchdachtes Umfeld für Lehre und Forschung.
Ganztagesvolks- und Mittelschule Medwedweg, Wien | Patricia Zacek-Stadler Architektin
Text Franziska Leeb
In Wien-Simmering interagiert die Schule am Medwedweg ganz vortrefflich mit ihrem Umfeld. Alt und Neu, Wohnen und Gewerbe, Parklandschaft und Stadtwildnis prallen hier aufeinander. In den Schulen herrscht während der Corona-Pandemie ein strenges Hygieneregime. Also musste der Fotograf die Schule ohne Kinder ablichten. Das ist schade, weil das Gebäude auf sehr unaufgeregte Weise dazu animiert, in Besitz genommen zu werden.
Sport- und Freizeitzentrum „am Kalvari“, Fließ | AllesWirdGut
Text Edith Schlocker
Nach den Plänen des AllesWirdGut-Architekten Andreas Marth haben sich die Mitglieder der Fließer Vereine sozusagen eigenhändig ein Sport- und Freizeitzentrum gebaut. Zum größten Teil aus Sichtbeton, und am besten noch freien Platz am Rand des Dorfs.