architektur.aktuell 6/2019
Density | Verdichteter Wohnbau
In diesem Heft beschäftigt uns einmal mehr das Stadtthema in seinen vielfältigen Facetten. Ausgangspunkt ist eine Urfunktion der Metropole – nämlich der kollektive Wohnbau, der den generellen Verdichtungsdruck der Städte am anschaulichsten illustriert. Wenn die räumliche Dichte unserer Umwelten durch Migrations- und Populationstrends auf allen Ebenen steigt, dann wächst auch der gefühlte Druck auf alle Gesellschaftsbereiche und -Aktivitäten. Soziale Achtsamkeit avanciert da von einem traditionellen Erziehungsziel zum wichtigsten Grunderfordernis gelungener Integration und gedeihlichen Zusammenlebens in urbanen Agglomerationen. Ressourceneffizienz und soziale Kompetenz sind die Survival-Skills von heute. Dabei können wir im Westen viel von Hochdichte-Ländern in Asien lernen.
Zwei Wohntürme in Clichy-Batignolles, Paris | querkraft, sam architecture
Text: Franziska Leeb
Das neue Öko-Viertel Clichy- Batignolles gilt als Vorzeigebeispiel für eine nachhaltige Stadtentwicklung neuen Typs. querkraft und sam architecture lieferten mit ihrem Ensemble aus sozialen Wohnbauten und einer Kinderbetreuungseinrichtung einen wichtigen Stadtbaustein mit charmanten Extras.
Florasdorf am Anger, Wien | Freimüller Söllinger Architektur, StudioVlayStreeruwitz
Text Isabella Marboe
Auf einem spitzen Grundstück zwischen Prager Straße und Donauufer- Autobahn realisierten Freimüller Söllinger Architektur mit vier Punkthäusern und das StudioVlayStreeruwitz mit einer Wohnmaschine in bester Le-Corbusier-Tradition eine stimmige Anlage. Mit hartem Rand und grüner Mitte ergänzen sich das Urbane und Ländliche idealtypisch.
Wohnprojekt Salamander, Innsbruck | Ludin/Geiger/Licker-Plank/ Kathan/Wurz/Reiter
Text Nicola Weber
Tiefenentspannt In einem weiten, von gründerzeitlicher Blockrandbebauung umschlossenen Innsbrucker Innenhof entstand ein völlig neuer Typus urbaner Nachverdichtung: nach unten nämlich. Das glaubt erst, wer es sieht – und findet mitten in der Stadt eine differenzierte Wohntopografie mit unglaublich viel Grün.
FRIZZ23 Gewerbe- Baugruppe, Berlin | Deadline Architekten
Text Claus Käpplinger
Stadt kreativ neu denken und bauen Ein langer Atem und sehr viel Engagement waren erforderlich, um das ungewöhnliche Gewerbeprojekt FRIZZ23 in Berlin zu verwirklichen. Hervorgegangen aus einem mehrjährigen Konzeptverfahren, schufen Deadline Architekten für eine Baugruppe aus 30 Parteien einen kreativen Cluster, der Arbeiten, Wohnen und auch Bildung integral mit der Stadt zu vernetzen sucht.
Wettbewerb
Wohnen für alle, Frankfurt am Main
Text Franziska Leeb
Heißes Thema Das leistbare Wohnen ist in aller Munde. Was aber macht das Wohnen so teuer, das es längst nicht mehr für alle zu finanzieren ist? Mit welchen Maßnahmen ist unter derzeitigen Rahmenbedingungen leistbarer Wohnungsbau produzierbar und was können Architekten dazu beitragen? Ein Wettbewerb samt Ausstellung in Frankfurt liefert Antworten,zeigt aber auch, dass die Einflusssphäre der Architektur ihre Grenzen hat.
New Project
Landesgericht in Salzburg | Franz&Sue
Text Roman Höllbacher
Neustart gelungen Nach außen hat sich wenig geändert. Dabei wurde der historistische Justizpalast grundlegend saniert und vollkommen neu programmiert. Die Einheit aus sensibler Restaurierung, präzis gesetzten Eingriffen in die Bausubstanz und klar ablesbaren, modernen Einbauten definiert neue Standards für die Verbindung von Denkmalpflege und zeitgenössischer Architektur.
Volksschule Dorf Lauterach | Feyferlik/Fritzer
Text Edith Schlocker
Ein schlanker, vierteilig und eingeschossig auf rund 1.800 Quadratmetern ausgebreiteter Pavillon „umarmt“ das aus den 1930er-Jahren stammende Bestandsgebäude der Lauteracher Volksschule. Die ungewöhnlichen Zuschnitte entstanden nicht zuletzt deshalb, weil man einigen schönen alten Bäumen ausweichen wollte.