Werden Klimaanlagen in Neubauten zum Standard?

In Amerika, Südeuropa und Asien werden in Neubauten standardmäßig Klimaanlagen eingebaut. Genauer gesagt handelt es sich dabei um die leistungsfähigen Multisplit-Klimageräte mit einem Kondensator im Innenhaus und dem Verdampfer im Außenbereich. An diesen Stellen werden Abluft und Wärme aus dem Haus geführt, während die Bewohner es im Sommer auch in Mietwohnungen angenehm kühl haben.

Eine solche Entwicklung könnte uns nun in Österreich bevorstehen, denn die globale Erwärmung ist unumkehrbar und fast alle Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich unser Planet weiter aufheizen wird. Hier mehr Informationen zum Thema Klimaanlagen.

Einflüsse auf Leistung und Lebensqualität

Der Mehrwert für die Bewohner von Neubauten wäre enorm und würde in heißen Sommern zu einem deutlichen Gewinn an Lebensqualität führen. Ebenfalls profitieren würde die Wirtschaft, zumal das Home Office im Digitalzeitalter immer mehr von der Ausnahme zu einem Regelfall wird. Soziologische Untersuchungen zeigen, dass die persönliche Leistungsfähigkeit bei einer Raumtemperatur von 30° C gegenüber der Idealtemperatur von 23° C um 30 % herabgesetzt ist.

Negative Effekte auf die Vitalität haben zudem Nächte in heißen Schlafzimmern im Rahmen von Hitzewellen. Hinzu kommt, dass das Gehirn bei Hitze mehr arbeiten muss. So denken Menschen bei Hitze langsamer und weniger komplex. Wenn Menschen großer Hitze ausgesetzt sind und darüber hinaus zu wenig trinken, kostet dies im Extremfall bis zu 40 IQ-Punkte.

Starke Nachfrage und Wertsteigerung von Gebäuden

Der Einbau von Multisplit-Klimaanlagen in Neubauten ist also eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, in die Architekten eingebunden sind. Aber auch direkt wirkt sich eine eingebaute Klimaanlage positiv auf die Wirtschaft aus. Im Zuge der derzeitigen Heißzeit werden Wohnungen mit Klimaanlage immer attraktiver. Sie werden stärker nachgefragt und Besitzer von Häusern und Mietwohnungen können die Wertsteigerung des Gebäudes mit Aufschlägen beim Kaufpreis und bei der Miete beantworten.

Was der Biedermeier 2.0 mit der Klimaanlage zu tun hat

Zur stärkeren Nachfrage von Häusern mit Klimaanlage trägt nicht nur die Heißzeit bei, sondern auch der gesellschaftliche Trend, den Soziologen nicht unbedingt schmeichelhaft als Epoche des Biedermeiers 2.0 ausweisen. Die Spaßgesellschaft mag exzessiv gewesen sein, aber die Leute liebten Events und wollten viel erleben. Heute hingegen bleiben die Menschen zuhause. Warum sollten sie draußen sein, wenn es im „Heimkino“ doch am schönsten ist?

Modernste Unterhaltungstechnik sowie ein Internet, das immer mehr für tägliche Dinge wie Einkäufe, Arztbesuche und Gespräche mit Freunden genutzt werden kann, motivieren dazu, sich im eigenen Haus fürstlich einzurichten. Die Corona-Pandemie hat diesen Trend nur beschleunigt, war aber nicht der Auslöser dieser Entwicklung.

Dieser Wertewandel trägt dazu bei, dass die Ansprüche an die Lebensqualität immer größer werden. Ein herrliches Raumklima trägt stark zu diesen Bedürfnissen bei, zumal auch die Anforderungen an die Hygiene nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie stark gestiegen sind, was allmählich zum Aussterben des einst obligatorischen Handschlags führt. Luftreiniger können das Virus an seiner Verbreitung hindern und Klimaanlagen können mit zusätzlichen Luftfiltern erworben werden. Diese Argumente überzeugen die Menschen.

Klimaanlagen der Zukunft

Moderne Klimaanlagen gibt es bereits seit der Erfindung von Willis Carrier im Jahre 1902. Im Digitalzeitalter erhalten Klimaanlagen einen weiteren Entwicklungsschub. Eingebunden in das Smart Home und das mit ihm zusammenhängende Internet der Dinge (IoT) werden Klimaanlagen mit Sensoren und Aktoren ausgestattet.

Sie sind dadurch in der Lage, den Kühlungsbedarf genau zu ermitteln und als Inverter-Klimageräte immer das ideale Maß an Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur herzustellen, das der Bewohner nach eigenen Wünschen eingestellt hat. Auf diese Weise herrscht in jedem Zimmer stets das persönliche Traumklima vor. Einen großen Mehrwert bieten außerdem Klimaanlagen mit Timer und Wochenplan, mit denen sich große Mengen an Energie einsparen lassen.

Fazit: Trendwenden in der Architektur

Trendwenden in puncto Heißzeit, neue Häuslichkeit und wachsende Anforderungen in puncto Hygiene gibt es also genug, die allesamt positiv auf die Klimaanlage rückkoppeln. Man muss kein Soziologe sein, um zu erkennen, dass Häuser mit Klimaanlage auch in Mitteleuropa immer stärker nachgefragt werden. Die Architektur hat die Aufgabe, auf diese Entwicklungen zu reagieren und Gebäude zu entwerfen, die den Bedarf und das Lebensgefühl der Menschen treffen. Dies können heute nur Häuser mit Klimaanlage sein. 

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