Japanisches Teehaus Heterotopia

Das Teehaus ist ein besonderer architektonischer Bautypus der japanischen Architektur. Es ist der Ort, an dem traditionelle Teezeremonien nach bestimmten Handlungsabläufen stattfinden: Ein/e GastgeberIn lädt GästInnen zur Teezeremonie ein, sie kommunizieren durch das Medium des Tees miteinander und besinnen sich meditativ auf jede einzelne Bewegung. Genauso gibt es auch für die Gestaltung des Teehauses bestimmte Prinzipien. Etwa: GastgeberIn und eingeladene GästInnen betreten das Teehaus durch separate Eingänge, und das Teehaus ist idealerweise über einen Garten zu erreichen.

Diese Gestaltungsprinzipien kennenzulernen, zu interpretieren und in einen Entwurf für ein zeitgenössisches Teehaus zu übersetzen, war die Aufgabe des Entwurfsstudios „Learning from the Japanese Teahouse“. Für eine vorhandene denkmalgeschützte Plattform aus Stein im japanischen Garten des Schlossparks Schönbrunn erstellten Teams aus Studierenden der Architektur und des Bauingeneurwesens insgesamt elf Entwürfe. Von diesen ist der Entwurf „Heterotopia“ von Karolin Kohnke und Adrian Spengler zur Realisierung ausgewählt worden.

Ihr Entwurf ist dabei so simpel wie eindrucksvoll: Wände eines Kubus werden in Holzrahmen aufgelöst, in die transluzente Textilien gespannt sind. Es entsteht ein Teehaus, das leicht, modular, schnell aufgestellt und ebenso an einem anderen Ort wiederaufbaubar ist. Den eigentlichen Raum für die Teezeremonie bilden die vier gespannten Stoffteile. Genauso wie das Teehaus mit seinem Ort verbunden ist, ist es auch von ihm abgesetzt: Das Geschehen im Teeraum ist von außen nur grob zu erahnen und macht neugierig.

Anzusehen ist das Teehaus Heterotopie im japanischen Garten, zwischen Palmenhaus und Eingang zum Tiergarten Schönbrunn, noch bis Ende August.

Japanisches Teehaus Heterotopia

Technische Universität Wien
Entwurfsstudio „Learning from the Japanese Teahouse“ Japan Austria Science Exchange Center (JASEC)

Betreuung: DI Dr. Iris Mach, Dr. Arch. Kazuhiro Yajima, Prof. DI Dr. Fabian Dembski, Prof. DI Dr. Oliver Englhardt, DI Rene Kurzbauer
Teilnehmende Studierende: Adrian Spengler, Alexander Schweitzer, Christina Perkonig, Clemens Loidolt, Dominik Kratzer, Ernst Kneisler, Flonja Akshija, Hendrik Villmann, Huy Cuong Thieu Nguyen, Janina Habekus, Karolin Kohnke, Mariia Kurylyshyn, Marika Ehara, Martin Stockreiter, Mirei Yoshitake, Nikolett Magyar, Sebastian Lettner, Sonja Dietze, Sophie Tuymer, Timur Galiullin, Tomohiro Hojo, Vitus Neppl